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Freitag, 29. März 2024
Restrukturierung soll Fortbestand sichern

Feilo Sylvania Germany flüchtet in Schutzschirm-Verfahren

E-Technik | Wolfgang Schalko | 04.02.2020 | |  Unternehmen
Feilo Sylvania Germany (im Bild Geschäftsführerin Zhi Schraft) hat schwer mit den Veränderungen am Beleuchtungsmarkt zu kämpfen – ein Schutzschirmverfahren soll den Fortbestand sichern. Feilo Sylvania Germany (im Bild Geschäftsführerin Zhi Schraft) hat schwer mit den Veränderungen am Beleuchtungsmarkt zu kämpfen – ein Schutzschirmverfahren soll den Fortbestand sichern. (© Feilo Sylvania) Die Feilo Sylvania Germany GmbH (FSG), Anbieter von Beleuchtungslösungen für den öffentlichen, gewerblichen und privaten Sektor, will ihre Restrukturierung in einem Schutzschirmverfahren abschließen. Die Geschäftsführung hat beim Amtsgericht Fürth einen entsprechenden Antrag gestellt, dem das Gericht gefolgt ist. Der Geschäftsbetrieb soll während des gesamten Verfahrens in vollem Umfang fortgeführt und der Schutzschirm bis zum Herbst wieder aufgehoben werden.

„Produktion, Vertrieb und Service gehen während des Schutzschirmverfahrens ohne Einschränkungen weiter“, betonte Zhi Schraft, Geschäftsführerin der FSG. „Alle unsere Leistungen werden weiter pünktlich und in gewohnter Qualität erbracht.“ Ein Schutzschirmverfahren bietet Unternehmen einen rechtlichen Rahmen, um bei laufendem Geschäftsbetrieb und in enger Abstimmung mit den Gläubigern ihre Finanzierung zügig neu zu ordnen. Dabei bleibt die unternehmerische Verantwortung in den Händen der Geschäftsführung. Das Verfahren ist als Sanierungsinstrument für Unternehmen konzipiert, die bei wirtschaftlichen Problemen frühzeitig selbst tätig werden und bei denen genügend Handlungsspielraum für eine Lösung besteht. „Wir werden aus dem Schutzschirm als gesundes und profitables Unternehmen hervorgehen“, so Schraft.

Für FSG, zu deren Kernprodukten lange Zeit vor allem Leuchtstoffröhren gehörten, bildetet die Umstellung auf LED-Technik besondere Herausforderung: Die Produktion von Leuchtstoffröhren ist für Allgemeinbeleuchtung in Europa ab 2023 verboten. Über die letzten Jahre hat FSG seine Leuchtstoffröhren-Produktion deshalb erheblich zurückgefahren. Zugleich hat das Unternehmen nach eigenen Angaben „innovative und sehr erfolgreiche Produkte für den wachsenden LED-Markt entwickelt”, womit FSG die Umstrukturierung zu einem wettbewerbsfähigen und führenden Unternehmen im LED-Markt weitgehend vollzogen habe – lägen da nicht gewisse Altlasten auf dem Produktionsstandort in Erlangen. „Diese Altlasten sind ein großes Hindernis in einer Phase, in der wir in neue Produkte und Innovationen investieren müssen, um weiter erfolgreich zu sein“, so die Geschäftsführerin.

FSG hat sich deshalb dazu entschlossen, die rechtlichen Möglichkeiten eines Schutzschirmverfahrens zu nutzen, um seine Restrukturierung abzuschließen und eine Einigung mit ihren Gläubigern zu erzielen. Die Feilo Sylvania Gruppe sowie die wesentlichen Gläubiger unterstützen diesen Schritt. Die rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden gestern von der Geschäftsführung informiert. Deren Löhne und Gehälter werden weiter gezahlt.

Der Antrag auf ein Schutzschirmverfahren wurde nur von der Feilo Sylvania Germany GmbH gestellt. Andere Unternehmen der internationalen Feilo Sylvania Gruppe sind davon nicht betroffen.

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