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Donnerstag, 25. April 2024
PwC-Bericht „Seeing is Believing“

VR und AR kurbeln Weltwirtschaft an

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 21.02.2020 | |  Unter der Lupe
Virtual und Augmented Reality könnten die Weltwirtschaft bis zum Jahr 2030 mit 1,6 Billionen Euro ankurbeln. Zu diesem Ergebnis kommt der von PwC durchgeführte Bericht „Seeing is Believing“, der die wirtschaftlichen Auswirkungen der beiden Technologien beurteilt.

Der PwC-Bericht „Seeing is Believing“ kommt zum Schluss, dass Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) bis 2030 für neue Impulse in der Weltwirtschaft in Höhe von 1,6 Billionen Euro sorgen könnten. „VR und AR haben durch ihre bereits bestehenden, aber auch entstehenden Anwendungsmöglichkeiten großes Potenzial“, sagt PwC: „Neue Kundenerlebnisse können geschaffen, Produktentwicklungen beschleunigt und die Sicherheit am Arbeitsplatz erhöht werden. Darüber hinaus werden beide Technologien für effizientere Prozesse sorgen, die Ausbildung verbessern und mehr Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und Kooperation bieten – damit profitieren künftig alle Branchen von VR und AR, besonders aber das Gesundheitswesen und der Einzelhandel.“

Entscheidende Phase

Gerald Dipplinger, Partner und Digital Leader bei PwC Österreich, meint dazu: „Unternehmen, Wirtschaft und Gesellschaft befinden sich derzeit bei der Einführung von VR und AR in einer entscheidenden Phase. Technologien und Hardware werden zunehmend ausgereifter und können wesentliche Impulse in der Weltwirtschaft setzen. Um dies zu optimieren, ist besonders der Austausch über technologische Innovationen von großer Bedeutung. Gemeinschaften und Arbeitsgruppen, bestehend aus Entwicklern, Unternehmern und Tech-Enthusiasten, bieten den geeigneten Rahmen für dafür und kombinieren so die menschliche und technische Komponente.“

„USA profitieren am meisten von VR und AR“

Bis zum Jahr 2030 wird die Wirtschaft in den USA durch VR und AR laut PwC mit 566,8 Mrd. Euro am meisten wachsen, was einer BIP-Erhöhung von 2,83% entspricht, gefolgt von China (193,5 Mrd. Euro) und Japan (151,1 Mrd. Euro), wo das BIP-Wachstum 2,09% bzw. 2,00% betragen wird.

In Europa wird der größte prozentuale Anstieg des BIP bis 2030 mit 2,64% für Finnland prognostiziert (8,2 Mrd. Euro), gefolgt von Deutschland mit 2,46% (109,3 Mrd. Euro) und Großbritannien 2,44% (73,2 Mrd. Euro).

„Derzeit haben VR und AR Einfluss auf weniger als eine Million Jobs“, so PwC. Bis 2030 sollen es bereits 23 Millionen Arbeitsplätze sein, wobei die meisten Auswirkungen in großen Volkswirtschaften wie China, den USA, Großbritannien und Deutschland zu spüren sein werden.

Szenarien

Im Bericht von PwC werden bestimmte Szenarien untersucht, in denen AR und VR Innovationen und Produktivität antreiben:

  • Der Einsatz von VR und AR im Handels- und Konsumgüterbereich wird das globale BIP bis 2030 um 215,6 Mrd. Euro wachsen lassen. Neben moderner Konsumforschung können Händler auch neue Kundenerlebnisse schaffen, wobei die Möglichkeiten von virtuellen Umkleidekabinen für Modehäuser bis hin zu Anwendungen reichen, mit denen vor dem Kauf getestet werden kann, wie Möbel zuhause aussehen würden.
  • Der Bereich Produkt- und Dienstleistungsentwicklung wird durch VR und AR bis 2030 144,6 Mrd. Euro zum globalen BIP beitragen. Unternehmen wird dadurch eine zeit- und geldsparende Zusammenarbeit in virtuellen Umgebungen ermöglicht.
  • Der Einsatz von VR und AR im Entwicklungs- und Schulungsbereich wird mit Übungen, die nicht praktisch oder sicher durchführbar sind, bis 2030 für einen Anstieg des globalen BIP um 310,4 Mrd. Euro sorgen.

Eigeninitiative der Unternehmen gefragt

Gerald Dipplinger: „Unternehmen investieren noch nicht flächendeckend in Virtual Reality. Mangelndes Wissen über ihren Einsatz in Unternehmen ist ein Grund dafür. Um am Puls der Zeit zu bleiben, sollten Unternehmen daher früh genug überlegen, ob und wie sie VR für sich nutzen könnten. Die vielen be- und entstehenden Beispiele in der Forschung sind richtungsweisend – es ist an der Zeit, über Leistungsverbesserungen durch diese Technologien nachzudenken. Andernfalls laufen sie Gefahr, auf der Strecke zu bleiben.“

Die positive Annahme von VR- oder AR-Lösungen werde größtenteils von deren praktischer und intuitiver Nutzung für Anwender abhängen. Eine reibungslose Nutzungserfahrung sei daher entscheidend. „Starten Sie mit der Entwicklung einer Lösung für ein bestimmtes Problem im Unternehmen. VR und AR können zur Beschleunigung von Prozessen, der Verbesserung der Sicherheit, zur Kostensenkung oder Erschließung neuer Einnahmequellen eingesetzt werden. Wenn man sich innerhalb eines Pilotprojekts mit der Technologie vertraut macht, kann man anhand des Feedbacks den nächsten Schritt planen. Dieser kann eine weitere Investition, eine Richtungsänderung oder ein gänzlich anderer Weg sein. Es ist niemals ein Fehler, besser informiert zu sein”, sagt Gerald Dipplinger.

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