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Mittwoch, 24. April 2024
Über den Rand

Neue Akkus aus alten Handys

Über den Rand | Stefanie Bruckbauer | 06.03.2020 | |  Wissen
Forscher können den alten Lithium-Akkus gebrauchter Handys wieder neues Leben einhauchen. Die Unreinheiten von Graphit werden dabei durch einen aufwendigen Restrukturierungsprozess ausgemerzt. (Symbolbild: Harald Wanetschka/ pixelio.de) Forscher können den alten Lithium-Akkus gebrauchter Handys wieder neues Leben einhauchen. Die Unreinheiten von Graphit werden dabei durch einen aufwendigen Restrukturierungsprozess ausgemerzt. (Symbolbild: Harald Wanetschka/ pixelio.de) Wie Medien berichten, haben Forscher ein Verfahren entwickelt, mit dem Akku-Komponenten recycelt bzw. aus alten Handys neue Lithium-Batterien hergestellt werden können.

Forscher der Universität Córdoba und der National University of San Luis haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sie den alten Lithium-Akkus in gebrauchten Handys wieder neues Leben einhauchen können. „Hierfür greifen sie auf das in den Batterien verbaute Graphit zurück, das in gebrauchtem Zustand Unreinheiten aufweist. Diese werden durch eine grundlegende Restrukturierung des Materials ausgemerzt, um eine bessere Akkuleistung und längere Lebensdauer für eine Wiederverwendung zu erzielen“, heißt es in einem Bericht.

Das Problem

Der Einsatz von Lithium-Ionen-Akkus steigt weltweit. „Obwohl sie in den letzten Jahren zunehmend Konkurrenz bekommen haben, zB von Sodium oder Magnesium, sind sie aufgrund ihrer hohen Dichte und Kapazität nach wie vor unverzichtbar“, erklärt einer der Projektleiter. Dennoch sei dieses Material nicht unbegrenzt verfügbar. „Im Laufe des nächsten Jahrzehnts wird die Nachfrage aufgrund der wachsenden Verbreitung von Elektroautos außerdem noch rapide ansteigen. Jedes dieser Fahrzeuge entspricht rund 7.000 Handy-Akkus“, wird Alvaro Caballero von der Universität Córdoba zitiert.

Die Lösung

Aus diesem Grund haben die Forscher nach einem neuen Ansatz gesucht, um aus alten Handys neue Lithium-Batterien herzustellen, wie es heißt. Erste Tests seien bereits vielversprechend verlaufen. Bei dem Verfahren werde das Graphit zunächst aus alten Handys extrahiert und anschließend einem umfassenden Wiederaufbereitungsprozess unterzogen. „Dabei werden vor allem jene Unreinheiten, die durch den längeren Gebrauch der Akkus entstehen, im Zuge einer materiellen Umstrukturierung beseitigt. Diese Neuorganisierung ermöglicht eine Reaktivierung und somit eine Wiederverwendung dieser Bauteile“, so die Forscher, laut denen der angewandte Recycling-Ansatz noch einen weiteren Vorteil habe: „Das üblicherweise an den positiven Anschlussklemmen der Batterien verwendete Material Kobalt, das als giftig eingestuft wird und oft unter menschenunwürdigen Bedingungen in den ‚Blutminen‘ Afrikas abgebaut wird, kann durch andere Elemente wie Mangan oder Nickel ersetzt werden.“

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