RTR: Vertragsschwierigkeiten rücken in den Vordergrund

„Im Jahr 2019 verzeichneten wir mit 1.952 Schlichtungsverfahren zu Kommunikationsdiensten im Vergleich zu 2018 zwar einen Anstieg um rund 10 %, der von uns beobachtete Trend geht aber in Richtung Stagnation der Verfahren. Wir führen das auf nationale und EU-weite Regulierungsmaßnahmen zurück, die ein gutes Schutzniveau gewährleisten, aber auch auf die geänderte Produktpolitik der Anbieter. Hier ist mittlerweile eine Flat-Verrechnung bei Telefon-, Internet- und Bündelprodukten die Regel“, so Klaus M. Steinmaurer, RTR-GF für den Fachbereich Telekommunikation und Post. „Erfreulich sind die von uns erzielte hohe Einigungsquote von 79% und der durchschnittliche Streitwert je Verfahren von 482 Euro; der war um 91 Euro niedriger als 2018.“
Neue Herausforderungen
2019 verzeichnete die RTR in ihrem Jahresbericht der Schlichtungsstelle 1.116 Nicht-Entgeltstreitigkeiten, davon betrafen 920 Fälle Vertragsschwierigkeiten und rund 130 Fälle Streitigkeiten zur Netzqualität. Wird nach Mobilfunk und Festnetz unterschieden, so sind seit einigen Jahren Streitigkeiten zu Mobilfunk der klare Spitzenreiter.
Allerdings hätten sich in den vergangenen zwei Jahren neue Problembereiche herauskristallisiert, gegen die es derzeit noch keine effektive Handhabe gibt, wie Steinmaurer erklärt: „Hier ist unsere Kreativität gefordert. Die Meldestelle für Rufnummernmissbrauch ist ein Beispiel für unkonventionellen Nutzerschutz. Je mehr ‚Anzeigen‘ von betrügerischen Anrufen wir erhalten, desto öfter können wir zielgerichtete Warnungen aussprechen und zumindest Sensibilität in der Bevölkerung erzeugen.“
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