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Freitag, 29. März 2024
Erfolg bei Kurzarbeit

Krejcik: Ärgerliche Nebenfront Mischbetriebe

Die Branche | Dominik Schebach | 20.03.2020 | | 12  
Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik bemüht sich derzeit eine „ärgerliche Nebenfront Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik bemüht sich derzeit eine „ärgerliche Nebenfront" für den EFH zu klären. Höhere Priorität räumt er allerdings dem Thema Kurzarbeit ein: Hier gibt es deutliche Verbesserungen für die Betriebe. Die Anstrengungen zur Eindämmung des Corona-Virus genießen derzeit – zu Recht – die höchste Priorität. Deswegen trage auch der EFH die Maßnahmen der Bundesregierung voll mit. Um so ärgerlicher sei es aus Sicht der Branche, dass Mischbetriebe im Lebensmittelhandel in dieser Situation Elektrogeräte verkaufen. Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik hat in den vergangenen Tagen wiederholt mit den Betrieben das Gespräch gesucht. Jetzt wandte er sich in einem offenen Brief an die Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und an Sozialminister Rudolf Anschober. Erfreulicheres gibt es dagegen bei der Kurzarbeitsregelung zu berichten, da soll es den Unternehmen erleichtert werden, ihre Mitarbeiter und auch Lehrlinge zu halten.

„Es ist eine ärgerliche Nebenfront . Aber sie beschäftigt das Gremium derzeit ebenfalls. Wie uns Mitglieder mitgeteilt haben, wird die Verordnung des Sozialministeriums von einigen Mischbetrieben umgangen. Das führt zu einer Wettbewerbsbenachteiligung des stationären Handels“, so Krejcik. „Das können wir nicht tolerieren.“

Zwar will Krejcik hier keine „Neiddebatte“ vom Zaun brechen, für die Mitglieder sei es aber unverständlich, dass Mischbetriebe im Lebensmittelhandel in dieser Situation entgegen der Richtlinien des Wirtschafts- sowie des Sozialministeriums Elektrogeräte verkaufen. Mittelfristig könne das Verhalten dieser Anbieter zu einem Wettbewerbsnachteil für den EFH führen und das will das Gremium frühzeitig verhindern.

In den vergangenen Tage hätte das Gremium bereits mehrmals den Kontakt mit den betroffenen Betrieben gesucht. Jetzt wendet sich der Bundesgremialobmann mit einem Brief an Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Sozialminister Rudolf Anschober (siehe Ende des Beitrags).

Kurzarbeit einfordern

Höchste Priorität genießt derweil für Krejcik die Frage der Kurzarbeit : „Der WK ist es gelungen die Kurzarbeitsregelung deutlich zu vereinfachen und zu verbessern. Ich kann deswegen nur jeden auffordern, nicht die Mitarbeiter zu entlassen, sondern auch im Sinne aller die Mitarbeiter mit Kurzarbeit im Betrieb zu halten. Ich halte das für entscheidend, dass man die Mitarbeiter weiter beschäftigt.“

Wichtig sei z.B. in diesem Zusammenhang, dass die Kurzarbeitsregelung nun auch für Lehrlinge gilt. Zusätzlich übernimmt das AMS nun die sich ergebenden Mehrkosten aus der Sozialversicherung ab dem ersten Monat der Kurzarbeit. Aktuelle Informationen zum Thema Kurzarbeit der WKO finden sich hier.

Lesen Sie im Folgenden den Brief des Bundesgremialobmanns an Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Sozialminister Rudolf Anschober:

Sehr geehrte Frau Bundesministerin Dr. Schramböck,
sehr geehrter Herr Bundesminister Anschober,

als Elektrohandel unterstützen wir selbstverständlich alle Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung und der jeweiligenlokalen Behörden um die Ausbreitung des  COVID 19 Virus zu verlangsamen.
Die diesbezüglichen Erlässe sehen auch vor, dass der stationäre Elektrohandel geschlossen ist, mit all den damit einhergehenden ökonomischen und persönlichen Konsequenzen.

Umso bedauerlicher ist es, dass wir feststellen müssen, dass nicht alle Unternehmen dies einhalten und drängen daher darauf nochmals klarzustellen, dass Unternehmen, welche Multisortimenter sind, sich auch an die verordneten Maßnahmen und Einschränkungen halten müssen. Dass sie sich auf den Verkauf von Produkten, für welche Ausnahmeregelungen bestehen, beschränken müssen und nicht auch Elektrogeräte wie beispielsweise TV-Geräte verkaufen dürfen.

Dies führt zu einer weiteren Wettbewerbsbenachteiligung des stationären Handels und widerspricht überdies dem Zweck der Maßnahmen, den Kontakt zwischen Menschen auf das Nötigste zu beschränken. Viel Volumen wird in diesen Tagen online bestellt und abgewickelt, aber wenn aufgrund der Schließung nun neben Pure online-Playern auch noch die Großfläche sich nicht an die Limitierungen hält und ein komplettes Sortiment an Elektrogeräten verkauft, wird daraus ein noch größerer heutiger und zukünftiger Schaden für den stationären österreichischen Elektrohandel.

Bitte weisen Sie daher nochmals explizit darauf hin, dass sich Mischbetriebe bzw. Multisortimenter ausschließlich auf die ausgenommenen Produkte reduzieren sollen und den Verkauf jeglicher sonstiger Warengruppen einstellen.

Vielen Dank im Voraus im Interesse des Österreichischen Elektrohandels.

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Kommentare (12)

  1. Herr Krejcik ist leider ein ÖVP Parteisoldat, sonst hätte der der Regierung schon vor 2 Wochen klargemacht, daß das
    Verkaufsverbot von Elektrogeräten für ALLE gilt. Auch für Hofer, Metro usw.. Wenn das nicht so ist, sperren alle Elektrogeschäfte sofort wieder auf!!!!

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  2. Nur damit ich es auch verstehe, wo ist die rechtliche Regelung für Geschäfte zu finden was sie verkaufen dürfen? Ich kenne nur die Verordnung für die Maßnahmen welche Betriebe offen haben dürfen! Wo steht den rechtliche. Was zum Thema was verkauft werden darf? Ich kenne zwar die Richtlinie von der WK aber das ist ja nicht rechtliche Abgesichert, daher kann für mich z.B. Hofer verkaufen was er will? Nur damit ich es verstehe! Davon abgesehen finde ich es gut das ich wenigstens irgendwas kaufen kann, was soll der Sinn sein das ich die Produkte nicht kaufen kann? Also sowieso im Onlineshop kaufe… ? Wieso konnte Man nicht eine Regelung finden, das Kunden evtl. Einzeln etc. In die anderen Geschäfte dürfen? Ist doch Schwachsinn der ganze Unsinn… Wirtschaft an die Wand fahren ohne Sinn und Plan agieren mit Regeln aus 1918! Hätte man auch deutlich Unternehmer freundlich gestalten können, das man wenigstens alles bekommt ohne immer bei Amazon zu bestellen, ja es gibt lokale Onlineshops doch die muss man auch finden… Wenn das noch 14 Tage so geht wird das ein trauriges Jahr für die Wirtschaft!

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    1. Das Ganze hat ja schon viel früher angefangen, wieso dürfen Alle alles verkaufen ohne wenn und aber?
      Ein Lebensmittelhandel hat einfach kein Elektrogerät zu verkaufen und basta, der kann es weder erklären noch einstellen geschweige den reparieren, genauso die Einrichtungshäuser.
      Was sagt da die Kammer die sich ja so um die Sicherheit der Leute kümmert wenn es um Vorschriften bei Elektroanlagen geht?
      Wahrscheinlich, wir haben eh gesagt das darf man nicht.
      Diese ganze Schönrederei hängt einem schon wirklich oben heraus.

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  3. Ich finde es auch eigenartig – dass zB auch Handyläden und Optiker offen halten dürfen.

    Ideal wäre noch, wenn zB. telefonische Beratung oder Onlineverkauf stattfinden darf und die Ware dann „berührungslos“ ausgefolgt werden würde bzw. vom „Pizzaboten“ transportiert wird.

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    1. Sie wissen schon das manche Menschen ohne Brille nichts sehen und für diese unentbehrlich sind. Auch in Zeiten von Corona wo eine Brille mal kaputt gehen kann.
      Ob man da jetzt eine Sonnenbrille kaufen muss sei dahingestellt. Aber manche Menschen denken wirklich nur bis zur Nasenspitze und kein Stück darüber hinaus…

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  4. Das zeigt wie lächerlich die ganzen Maßnahmen sind. Wenn ich eine Waschmaschine beim lokalen Händler kaufe, dann ist das böse, wegen Corona. Wenn ich sie beim Interspar kaufe ist das in Ordnung. Total logisch.

    Na ja, die Schafe werden weiter mähen, rebellieren wird niemand.

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  5. Ich habe noch vergessen zu erwähnen: Der Baustoffhändler ist ein kleiner Einzelhändler. Es ist also wie immer:
    Die Kleinen werden bestraft, die Großen läßt man machen was sie wollen!

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  6. Warum funktioniert das in unserer Branche nicht?
    Ein Baustoffhändler in unserer Gegend der offen ist, weil er auch Agrarprodukte im Sortiment hat, verkauft keine einzige Schraube!

  7. Es gibt in Österreich eigentlich genügend Onlineshops regionaler Elektrohändler, wo Geräte gekauft werden können. Ich denke da nur an die Onlineshops von Red Zac, Expert und Elektropartner. Amazon ist entbehrlich.

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  8. Ja is bitter, aber auf der anderen Seite, wenn ein Endkunde „jetzt“ unbedingt, warum auch immer, einen Kühlschrank benötigt, wo soll er diesen kaufen? bei Amazon? wäre dieser dem Fachhandel lieber? Oder beim bösen grossen Rot/Blauen? Hier offenbaren sich eher die schwächen vom Fh, wo man noch immer von den fetten Jahren aus dem vorigen Jahrhundert träumt! Achtung, keine Kritik, eher ein Denkansatz, eventuell haben wir da was verschlafen…..

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  9. Es ist eine Frechheit wie hier sogenannte „Lebensmittelhändler“, welche sich für Ihren unermüdlichen Einsatz in diesen Tagen feiern lassen, die Situation ausnutzen um auch Elektrogeräte, Gartengeräte uvm. zu verkaufen.
    Gestern in der Post eine umfangreiche Werbung von Interspar – TITELSEITE: – 15 % auf ALLE Kaffeevollautomaten & Maschinen. Was für eine Heuchelei!

    1. Prospektversand hat oft eine längere Vorlaufzeit. Ich hatte gestern auch Werbung eines – inzwischen geschlossenen – Baumarkts im Postfach…

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