Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Freitag, 19. April 2024
Editor's ChoiceHot!elektro.at-Anfrage fördert zutage, wie die Lebensmittelhändler ticken

Spar zur Mischbetriebe-Debatte: „Worum geht es hier eigentlich?”

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 01.04.2020 | | 25  Wissen
Bei Spar reagiert man auf die Vorbehalte des Elektrohandels mit Unverständnis und Häme. Bei Spar reagiert man auf die Vorbehalte des Elektrohandels mit Unverständnis und Häme. (© Spar Österreich) Angesichts der sich weiter zuspitzenden Mischbetriebe-Debatte hat elektro.at bei der Supermarktkette Spar nachgefragt, wie man zu der Thematik steht: Wie begründet Spar seine Position? Warum hält das Unternehmen am Non-Food-Segment fest? Und wie steht das Unternehmen zum Vorwurf der mangelnden Solidarität gegenüber den anderen Handelsbetrieben, die nicht aufsperren dürfen? Hier die befremdliche Antwort.

Auf die Anfrage von elektro.at hat uns die Pressestelle von Spar folgende (ungekürzte) Antwort zukommen lassen:

Wir verstehen die Sorge und die Ängste der so genannten „kleinen Händler“.

Aber, es klingt zwar arg, aber für die betroffenen Händler macht es jetzt keinen Unterschied, ob wir Nonfood-Produkte verkaufen oder nicht.
Es macht aber für deren Zukunft einen Unterschied:
Wenn wir auch keine Nonfood-Produkte mehr verkaufen dürfen, dann treiben wir die Konsumenten endgültig in die Arme der internationalen Online-Riesen.
Denn, wenn jemandem jetzt ein Fön kaputt geht oder ein Bügeleisen und er kann das dann nicht im heimischen Handel kaufen, dann wird er bei Amazon bestellen.
Der Kunde wird nicht warten bis die Geschäfte wieder geöffnet haben.
Und das bedeutet, noch viel mehr Menschen lernen, wie einfach und achsopraktisch Internetbestellungen sind.
Diese Kunden haben wir alle dann für den stationären Handel verloren – und das an Unternehmen, die in Österreich keine Steuern bezahlen.
Wir zahlen Steuern in Österreich und ich denke, davon können wir jetzt jeden cent gebrauchen.

Zudem hängen auch an uns viele heimische Vorlieferanten, im gesamten Pflanzenbereich zum Beispiel.
Dürften wir auch keine Pflanzen mehr verkaufen, wäre das auch massiv schädigend für noch die letzten halbwegs funktionierenden Strukturen.

Ganz abgesehen davon würden wir die Bevölkerung schwer verunsichern, wenn es jetzt plötzlich Absperrungen in den Märkten gibt.
In Zeiten wie diesen bricht bei so was leicht Panik aus.

Und zudem können wir die Produkte nicht ins Lager räumen, weil wir keine entsprechenden Lagerflächen haben. Wir könnten also nur absperren.
Was glauben Sie, was dann passiert? Ja genau, die Kunden kriechen durch und holen sich was sie brauchen.
Und dann muss unser Personal, das jetzt schon Masken und Handschuhe tragen muss, hinter Plexiglas arbeitet und sich täglich der Gefahr einer Ansteckung aussetzt auch noch anfangen mit Kunden zu streiten?

Und das alles ändert aber gar nichts an der Situation der anderen Händler.

Also worum geht es hier eigentlich?

Diesen Beitrag teilen

Kommentare (25)

  1. mich wundert nur das bei diesen vielen negativen Berichten die jetzige Regierungsarbeit so große Zustimmung findet.
    Es wird darauf losgeschimpft, und im Endeffekt doch wieder Schwarz gewählt und die Kammern in Ihren tun gestärkt ´ja eh alles richtig zu machen.
    Mal drüber nachdenken

    2
  2. Man hat den Eindruck, dass die großen Lebensmittelhändler und Lebensmittelgroßhändler nicht wahrhaben wollen, wie es uns EPU´s und KMU´s geht. Während andere Branche um ihre Existenz fürchten, weil sie nicht aufsperren dürfen, reden die Vertreter der Lebensmittelketten über mögliche Einbußen im Ostergeschäft. Wir sind dem LEH seine laufenden Umsätze mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs nicht neidig.

    Meine Meinung dazu:

    Ich bin der Meinung, dass unter Einhaltung der COVID-19 Schutzmaßnahmen eine Übergabe von Ware erfolgen darf.

    1. 1. Die großen Lebensmittelhändler und selbst die großen Lebensmittelgroßhändler wie M……. haben sofort auch die Türen für alle anderen Produkte geöffnet und das ohne Einhaltung der COVID-19 Schutzmaßnahmen, denn die gelten ja nur für die EPU und KMU . Menschenansammlungen in den Geschäften und kein Sicherheitsabstand !!!!

    2. 2. Wurde sogar das Bundesheer eingesetzt, dass die großen die Ware auch noch ganz schnell in die Regale bringen . Wer zahlt? Natürlich wir alle, da wurden die großen tatkräftig von der Regierung unterstützt. Kein einziger Lebensmittelhändler hat seine Regale von den Non-Food-Produkten leergeräumt.

    3. 3. Gehen nach wie vor ganze Familien zu den Lebensmittelhändlern und Lebensmittelgroßhändlern einkaufen (Familienausflug) und keine Spur von COVID-19 Schutzmaßnahmen. Da wird nichts kontrolliert und munter die Vieren verbreitet. Aber wenn zB. Eine Person unter Einhaltung der COVID-19 Schutzmaßnahmen eine Übergabe von Ware übergibt dann soll das nicht in Ordnung sein? Da sollte sich mal jeder fragen was da wohl schief läuft in Österreich und welche Verordnungen erlassen werden ((natürlich von der Regierung, die dann in Zukunft auf Spenden hoffen könnte)) die nur die großen bevorzugen.

    4. 4. Und wie soll es auch anders sein, dürfen großen Lebensmittelhändler bis 11.4.2020 alles und danach auf freiwilliger Basis zB. noch immer Spielzeug verkaufen, wo die Spielzeuggeschäfte geschlossen halten müssen. Das nennt sich wohl Gerechtigkeit ! Da kritisiere ich auch die WKO die leider sehr zu viel an die großen denkt und viel zu nahe an der Regierung sitzt. Eigentlich hätte ein Verordnung bezüglich Sortiment alles geregelt, aber das wollte von der WKO und Regierung keiner.

    5. 5. Hätte zB. Auf jede online Bestellung ein COVID-19 Schutzbeitrag eingeführt werden müssen denn Am……….. verkauft Non-Food-Produkte augenscheinlich unter EK und die Post hilft auch noch mit indem sie Warenpakete für Firmen (oft wichtige Ersatzteile) im Auslieferungslager liegen lassen aber Hauptsache die Pakete von Am……… werden pünktlich ausgeliefert

    Ich hoffe nur, dass nach der COVID-19 Kriese ein Umdenken bei allen und wirklich bei allen einsetzt, dass es so nicht weiter gehen kann. Nur groß und größer, ohne Grenzen, nur Zocken an den Börsen und alles ins Ausland verkaufen kann nicht die Lösung sein und vor allem muss endlich eine Gerechtigkeit her jeder muss das gleiche in unser System einzahlen nicht die Großen wenig bis nichts und die Kleinen alles !!!

    Die Hoffnung stirbt zu letzt.

    1
  3. Worum es hier eigentlich geht? – Es geht um grundsätzlich um“Gleichbehandlung“!

    Als Telekom Händler dürften wir für wichtige Telekom-Fälle „offen“ halten – müssten jedoch durch bauliche Maßnahmen sicherstellen, dass andere Bereiche des Verkaufsraumes nicht betreten werden können (Wie wir hören: „woanders werden Kunden dadurch verunsichert!“)!
    Das restliche Sortiment dürfen wir ja weiterhin telefonisch oder Online verkaufen, schicken lassen oder zustellen!
    Als Servicebetrieb (telefonisch avisiert) werden nach wie vor Geräte zu uns gebracht, die wir instand setzen sollen oder bei Kunden vorort, das Kühl-/Gefriergerät, den E-Herd, die Waschmaschine – alles zum Betrieb eines Haushaltes notwendig! – zu reparieren! Dabei unternehmen wir Notwendiges, um Ansteckung (aktiv und passiv) zu vermeiden!
    Solche Maßnahmen würden, schon im Interesse der eigenen Gesundheit und der Gesundheit aller Mitarbeiter getroffen, und bei entsprechenden „Entschleunigungs-Maßnahmen für die Kundenfrequenz im bzw. vor dem jeweiligen Geschäftsbereich“ hätte man wahrscheinlich ALLE GESCHÄFTE ALLER SPARTEN (auch die Restaurants/Gastronomie, eventuell eingeschränkt, offen halten können!
    So wurden diese verordneten Maßnahmen der Regierung „zum hehren Schutz vor Covid19-Ansteckung“ für Betriebe mit aktivem Kundenkontakt und direkter Kundenansprache zu einem teilweise massiv die Existenz bedrohenden Wettbewerbsnachteil!
    Durch Verordnungen hat man Teile der Bevölkerung „kriminalisiert“! Oft weiß man noch immer nicht genau, was man eigentlich tun darf und was nicht! Macht man sich jetzt gerade eigentlich „strafbar oder nicht“!

    Und die Frage an die Politik muss schon erlaubt sein:
    „Warum verbietet man dem Einen per Strafandrohung genau das zu verkaufen, was dem Anderen problemlos erlaubt ist? Oder ist das wieder einmal ein stillschweigend verordneter Wettbewerbsvorteil für Supermärkte bzw. Konzernmultis?“
    Das diese Multis nicht „verstehen wollen, worum es eigentlich geht“ – ist für mich nahe liegend!
    Dieser eindeutige Wettbewerbsvorteil muss so lange und intensiv wie möglich als Chance genützt werden!
    Die Politik schaut hier sowieso immer WEG – die Medien auch!

    1
  4. Jetzt wäre es wichtig, rasch – wie ab heute bei der Gastronomie – eine „kontaktlose Übergabe“/Liefermöglichkeit anbieten zu dürfen, bei der Kunden zB. telefonisch beraten werden und dann den gewünschten Artikel an der Ladentür ausgefolgt bekommen.

    Ich sehe bei einer defekten Waschmaschine eine ähnliche Dramatik, wie bei einem Rohrbruch. In letzterem Fall kommt auch der Notdienst (zumindest bei meiner Nachbarin wars heute so).

    2
    1. Die „kontaktlose Übergabe“ für den EFH ist ja auch erlaubt. Das sieht nicht nur Herr Krejcik so.

      Und genau so wie Sie sagen sollte es sein. Telefonische Beratung und Abholung oder noch besser Lieferung, Monatge und Mitnahme des ALtgeräts.

      Wenn Ihre Nachbarin einen Notdienst anrufen muss, dann hat der Elekrofachhandel bei Ihnen im Ort etwas falsch gemacht (es sein denn, der ist der Notdienst :)). Die meisten verkaufen nicht nur neue Geräte sondern reparieren auch.

      1
  5. Bei diesen Praktiken der Supermärkte scheint die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) wohl auf Tauchstation gegangen zu sein. Oder haben sie alle Corona? Oder wollen sie die Großen schützen und ihnen Wettbewerbsvorteile verschaffen? Sie wollten doch immer grenzenlose Preisschlachten, zum Ruin der kleinen Geschäfte.
    Gerade in diesen Zeiten wo der Wettbewerb teils durch sinnlose Maßnahmen extrem verzerrt wurde ist die BWB im Tiefschlaf. Hallo, wo seit ihr, wacht auf vom Koma!

    4
    1. Die BWB kann hier aufgrund fehlender Grundlage gar nicht tätig werden. Und die Zeiten von UVP, wo man eine kommunistische Preisdiktion hatte, sind schon lange vorbei und das ist gut so.

      1. Um was geht’s da eigentlich ?
        Letztendlich sind die Hersteller darüber verantwortlich oder wo gibt es das man Siemens Elektra Bregenz Gorenje usw in LMH kaufen kann
        Seit der Pleite von Cosmos haben sich viele Lieferanten Alternativen gesucht
        Und wer kennt sich besser aus ?? Bei Amazon kennt sich wahrscheinlicher noch wer weniger aus als bei der lebensmittelkette
        Hoffer verkauft seit Jahren Apple Geräte und das ist ja ein Premium Lieferant na dann werden wir ja Miele demnächst bei spar sehen
        Also um was geht’s da eigentlich ?

        1
          1. Freie Marktwirtschaft nennt man das
            Der hat die Geräte wenigstens lagernd
            Und Beratung gibt’s bei Amazon auch nicht

  6. Kann mir jemand die Logik erklären.
    Warum kann ich einen Fön oder wie oben eine Waschmaschine beim Spar kaufen und nicht beim Fachhändler der sich aber schon 100% besser aus kennt wie der Sparverkäufer?
    Es geht eigentlich um, Spar für Waschmaschine offen, E-Händler für Waschmaschine zu??
    Da können wir hin und her schreiben so viel wir wollen, da stimmt doch etwas ganz gewaltig nicht?
    Wo ist die Kammer, wo ist die Wettbewerbsbehörde und all diese Absahner?

    4
    1. Richtig. Das hat keine Logik,

      Der Fehler liegt im Verordnungstext des Herrn Anschober und seiner Beamten. Da fragt man sich, was sich die dabei gedacht haben wie sie den, fast möchte ich sagen, 5-Zeiler hingeschludert haben.

      Ich verstehe auch nicht, warum da die Kammer nicht sofort aktiv geworden ist und eine klare Formulierung verlangt hat. So ist das ein Topfen.

      Wobei, damit man mich richtig versteht. Die grundsätzliche Kritik ist, dass man dem EFH verbietet unter den selben Auflagen offen zu halten.

    2. Es geht um die Verringerung der Kundenströme, ob sinnvoll oder nicht, wird sich später herausstellen. Wer aber in einem Supermarkt so ein Gerät kauft, wird aus einem anderen Grund nicht zum Elektrohändler laufen. Wegen einer Beratung für einen Fön schon gar nicht.

      1. Sehe ich nicht so, der Kundenstrom bleibt der gleiche es ist nur ein anderer Ort, wobei bei einem Supermarkt mehr Leute aufeinander treffen als bei einem kleinen EFH.
        Das ein Fön keine riesige Beratung benötigt ist schon richtig, ich kann aber nicht mal wenn ich wollte zu meinem Händler gehen, also werde ich gezwungen im SM zu kaufen, und das ist nicht ein zu sehen.

  7. Ich kann die Meldung von Spar nicht nachvollziehen. Bei uns rufen ausreichend Kunden an die etwas benötigen, jedoch nicht die Möglichkeit haben im Internet zu bestellen oder dies auch nicht wollen. Eine kontaktlose Übergabe ist bei uns jedoch nicht möglich.
    Derjenige der Internetaffin ist geht ohnehin nicht in den Supermarkt um eine Waschmaschine oder einen Fön zu kaufen. Die Frühjahresblumen werden auch kaum im Internet bestellt. Hier wäre meines erachtens der Gesetzgeber gefragt. Unsere Kammer ist meines Erachtens nach ohnehin zu vergessen.

    3
  8. Es geht darum, Gesetze einzuhalten, liebe Frau Berkmann. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das sollte gerade Spar eigentlich schon bekannt sein, sonst bitte bei der BWB nachfragen.

    3
    1. Wie schon bei anderen Artikeln diskutiert haben wir diametrale Meinungen. Ich sehe in den Anschober-Verordnungen nicht, dass es dem Lebensmittehandel verboten wäre sein volles Sortiment zu verkaufen. Auch wenn ich davon selbst negativ betroffen bin. Je nach Markt sind das eben mehr oder weniger non-food Produkte. Und das war auch schon immer so. Natürlich wär es gescheit gewesen den EFH mit den selben Auflagen offen zu lassen. Da müsste halt die WKO bessere Lobbyarbeit machen.

      Das Argument mit Amazon ist nicht ganz unrichtig, weil einfach und bequem und eine unglaubliche Produktfülle. Jedoch wenn man sich bemüht findet man das alles auch bei österreichischen Unternehmen die Onlineshops betreiben, wenn vielleicht auch nicht in dieser Auswahl.

      Ich stimme da bla vollkommen zu, dass ein Gutteil des EFH die Digitalisierung verschlafen hat. Auch wenn sich die Kooperationen wie EP:, Expert, RedZac bemühen, ist deren Präsenz doch eher schwach. Verglichen mit dem jeweiligen Produktportfolio wird online nur ein kleiner Produktausschnitt präsentiert und das oft auch noch zu UVP Preisen. Auf Preisvergleichplatformen wie Geizhals ist man kaum präsent. Und bitte kommens nicht mit dem Argument des Preisdumpings. Das stimmt nur ein Einzelfälen und läßt sich meist auf irgendwelche Restpostensonderpreise zurückführen. Man muss keineswegs der Billigste sein, dass die Produkte gekauft werden. Aber es muss halt schon ein annähernd marktgerechter Preis sein. Die meisten UVPs sind ja mittlerweile Mondwerte, die sich auch niemand im Lokal anzuschreiben traut. Letztendlich zählt Regionalität und eine gutes Dienstleistungsangebot. Das alles kann Amazon (noch) nicht.

      4
      1. Das mit dem Preis ist vollkommen richtig. Gibt genügend Beispiele wo man sieht das der Preis bei Amazon, ob direkt oder Marketplace Händler, wesentlich teurer ist als die Geizhals Preise wo sich alle gegenseitig Kanibalisieren. Leider oft auch mit Produkten die gar nicht lagernd sind und den Wettbewerb stark verzerren.
        Der Kunde ist sehr wohl bereit für die Dienstleistungen entsprechend zu zahlen. Vor allem wenn auf die Lagerstände korrekt und richtig sind und die Ware auch rasch verfügbar ist. Der Preis spielt meistens nur eine untergeordnete Rolle, die Verfügbarkeit ist viel wichtiger.
        Wenn aber keine vernünftigen Signale und Infos beim Kunden ankommen, oder diese einfach fallsch sind, egal ob unabsichtlich oder beabsichtigt, hat er auch keinen Grund dort zu kaufen.

        2
      2. „Auf Preisvergleichplatformen wie Geizhals ist man kaum präsent. Und bitte kommens nicht mit dem Argument des Preisdumpings. Das stimmt nur ein Einzelfälen und läßt sich meist auf irgendwelche Restpostensonderpreise zurückführen.“

        Ich weiß nicht, wie das in anderen Branchen ist. Wir sind ein IT Systemhaus und handeln im kleinen Rahmen auch mit Hard- und Software, die wir für Projekte oder einige Privatkunden brauchen.

        Als wir noch ein Ladengeschäft hatten mit bis zu 5 Verkäufern, kauften wir damals noch größere Mengen ein. Über die Jahre mussten wir feststellen, dass wir von den Distrbutoren immer mehr vernachlässigt wurden. Nicht nur, dass die Margen in den Keller fielen, waren auch die Transportkosten überzogen und die EKs fern jeder Vernunft.

        Es war genau diese Zeit, als über Geizhals einige groß wurden und Amazon sich zu dem entwickelte, was es heute ist. Ich könnte hier jetzt einige wichtige Unterschiede zwischen den Distributoren und Amazon nennen, aber ich kann ihnen vergewissern, dass es unmöglich ist, beim Distri einzukaufen und auch nur annähernd dasselbe Service, die gleichen Preise und die gleichen Rücksendebedingungen zu erhalten.

        Im Geizhals verkaufen Händler, welche beim VK bereits Jahresrückvergütungen mit reinrechnen, die sie erst erhalten, wenn sie eine gewisse große Menge umgesetzt haben. Geht das nicht auf, ist der Händler weg. Überleben tun da nur die Großen und die, welche eine immense Menge umsetzen.

        Der „kleine Händler“ hat weder die zeitlichen, noch die personellen Ressourcen, um im Geizhals halbwegs rentabel präsent zu sein. Dazu gibt es einfach Partnershops von einigen Distributoren, derer mach sich bedienen kann. Auch hier überleben nur jene, welche die geringsten Margen fahren und die meisten Mengen verkaufen. Die anderen versuchen das eine Weile und lassen es wieder sein.

        In der Corona Grundsatz Diskussion ist es viel fraglicher, warum ich den Leuten in Interspar, Metro, AGM, etc. fast auf den Füßen stehen darf (überspitzt formuliert), aber in den kleinen Laden darf ich nicht?! Gerade jetzt, wo viele Zeit hätten, darf man also nicht in den Baumarkt, aber im Spar rennt mir der Hornbach Verkäufer über den Weg. Kleine Läden müssen schließen, aber große Unternehmen lassen weiterhin arbeiten.

        Es existiert keine Logik im Maßnahmenpaket, das ist das Problem.

        5
        1. Ja, da läßt Vieles zu wünschen übrig. Als kleine Entschuldigung mag wohl gelten, dass das alles unter hohem Zeitdruck entstanden ist und entsteht. Jedoch sind die Beamten in den Ministerien, anders als die Politiker, nicht erst seit ein paar Tagen im Amt. Man sollte also meinen, wenn diese Beamten den ganzen Tag nichts anderes machen, dass sie unter vorgegebenen politischen Rahmenbedingungen auch zügig ordentlich Verodnungenund Gesteze zusammenbringen. Hat aber den Anschein als wäre das nicht so.

          Was die IT Preise betrifft gebe ich ihnen recht. Vor allem in dem Bereich gibt’s schon seit Jahrzehnten Verrückte. Einige gibt’s die sind schon sehr lange dabei. Da hätte ich gerne gewußt wie die das machen. Man darf ja im Fernabsatz die Rücksendequote und da Garantie-Reparaturmanagement nicht vergessen. Das ist gleich mal ziemlich personalintensiv.

          Die IT war ja auch der Bereich der teilweise mit homöopathischen Margen begonnen hat. Teils getrieben von der Herstellern, die in immer kürzeren Abständen neue Produkte herausgebracht haben, ohne dass die alten abverkauft gewesen wären. Von Lagerwertausgleich kann man hier nur träumen. Und wenn man da zu viel – oder überhaupt etwas – am Lager hat, dann sind die Artikel ganz schnell mal im Minus.

          Ein Spezialproblem der IT ist auch, dass heute viele meinen, es brauche keine Spezialisten mehr, um Geräte zu warten, bzw. dass sich jeder, der bei einer Programminstallation drei mal auf Weiter klicken kann, für einen PC-Guru hält.

          Nach der IT war dann die Untehaltungselektroni von diesem ungesunden billib billig Trend betroffen und jetzt ist es die Weißware. Sicherlich auch getrieben von der „Geiz ist geil“ Werbelinie der Großfläche.

          Wobei die meisten Hersteller mit sog. Selektivprogrammen versuchen entgegenzusteuern, die es dann (angeblich) nur im autorisierten Fachhandel gibt. Wie gut das funktioniert, davon kann sich jeder selber auf Geizhals oder Amazon überzeugen. Aus meiner Sicht schließt man damit kleiner Händler aus, die nicht die Vorgaben erfüllen können, weil sie die Ausstellungsflächen oder Umsätze nicht haben. Letztendlich führt das dazu, dass mittelfristig nur wenige große überleben werden. Und langfristig befürchte ich, dass es sowieso nur mehr Outlets geben wird. Man bestellt online. Wenn man Lieferung und Montage will, bucht man das dazu. Und Drehscheibe ist der Hersteller. Wenn das bei Ikea super funktioniert, warum nicht auch bei den diversen UE- und WW-Anbietern.

          2
  9. Warum sollte dieses Statement befremdlich sein? Es ist ehrlich und genau so verständlich wie die Sorgen, Ängste und der Ärger der kleinen Händler.
    Ein Großteil der Händler hat die Digitalisierung leider verschlafen und ist auch jetzt in einer sehr passiven Haltung. Wenn ersteres die Händler nicht „umbringt“ dann letzteres.
    Womit dann die gewonnenen haben auf die man immer schimpft und mit Neid blickt. Der Online-Händler, hauptsächlich der, der keine Steuern zahlt in Österreich.

    Höchste Zeit nicht nur Aktiv, sondern vor allem auch endlich mal Pro-Aktiv zu werden, sonst sehe ich hier leider schwarz für sehr viele.

    7
    1. Genau meine Meinung
      Nichts verändern wollen immer nur auf andere verlassen
      Und dann wundern das, das Geschäft nicht geht
      Viele Händler hätten schon viel früher auf ihre online Präsenz achten sollen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden