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Donnerstag, 25. April 2024
1,7 Mrd Euro

Ceconomy hat den Hilfskredit endgültig an Land gezogen

Hintergrund | Dominik Schebach | 12.05.2020 | | 14  Unternehmen
Die Staatshilfe für Ceconomy steht. Nachdem der Mutterkonzern von MediaMarktSaturn sich bereits die Zustimmung der deutschen Bundesregierung zur Beteiligung der staatlichen Förderbank an einer Kreditlinie in Höhe von 1,7 Mrd Euro gesichert hatte, liege laut Unternehmen nun auch die entsprechende Zustimmung des Konsortiums der Partnerbanken vor.

Der nun abgeschlossene Kreditvertrag umfasst eine Zusage der KfW in Höhe von 1,36 Mrd Euro und Kreditzusagen des Bankenkonsortiums in der Höhe von 340 Mio Euro, wie Ceconomy heute in einer Aussendung mitgeteilt hat. Das Konsortium besteht aus Bank of America, BNP Paribas, CaixaBank, Commerzbank, Crédit Mutuel Alliance Fédérale, Deutsche Bank, DZ Bank, ING Bank, J.P. Morgan, Landesbank Baden-Württemberg, Landesbank Hessen -Thüringen Girozentrale, Raiffeisen Bank International, Santander CIB, Societe Generale und UniCredit Bank.

Die Laufzeit der neuen Kreditlinie wurde bis Dezember 2021 mit einer einjährigen Verlängerungsoption nach Ermessen der KfW festgelegt. Wie am 29. April 2020 mitgeteilt, ist eine Bedingung des Konsortialkredits, dass Ceconomy die Dividendenzahlungen für die Dauer der Kreditlinie aussetzt. Darüber hinaus hat der Vorstand beschlossen, auf seine eigene kurzfristige erfolgsabhängige Vergütung für das laufende Geschäftsjahr zu verzichten. Ebenso wird der kurzfristige Bonus für die zweite Führungsebene des Unternehmens für das laufende Geschäftsjahr gekürzt.

Der Konsortialkredit ergänze die bestehenden zugesagten Kreditlinien von Ceconomy in der Höhe von 980 Mio Euro. Damit sollte der Konzern nach eigener Darstellung genügend Liquidität haben, um durch die Stürme der Corona-Krise zu steuern. „Angesichts der weltweiten Ausbreitung der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Unsicherheit haben wir den Zugang zu umfangreichen Back-up-Linien für möglicherweise längere Lock-downs und eine mögliche zweite Welle gesichert“, sagt Bernhard Düttmann, CEO von Ceconomy. „Wir freuen uns sehr über die hohe Unterstützung durch die deutsche Bundesregierung, die KfW und unsere Partnerbanken. Unser Dank gilt allen Beteiligten für das konstruktive Vorgehen und die rechtzeitigen Entscheidungen in diesen unvorhersehbaren Zeiten.“

Die Pandemie hat sich bei Ceconomy deutlich aufs Ergebnis des zweiten Quartals 2019/20 geschlagen. Zudem musste die wichtigste Ceconomy-Tochter MediaMarktSaturn in den vergangenen Wochen und Monaten in fast allen Staaten Europa ihre Märkte schließen.

Verhandlungen mit den Lieferanten

Inzwischen sind die MMS-Märkte mit Ausnahme der Türkei wieder offen. Für die Wiedereröffnung sei MMS in Deutschland laut einem Bericht der Lebensmittelzeitung dabei, sich auch Unterstützung der Lieferanten zu holen. Demnach wollte der Großflächenanbieter, dass sich die Lieferanten mit 1% des Netto-Umsatzes bei der Wiedereröffnung beteiligen.

Von Seiten der MediaMarktSaturn Retail Group in Ingolstadt werden diese Gespräche nicht bestritten. Allerdings stellt man diese dort als die üblichen Verhandlungen mit den Lieferanten dar. „Es stimmt, dass wir – wie die LZ berichtet – mit den Lieferanten über Konditionen im Einkauf sprechen. Das ist ein laufender Prozess und passiert ständig. Es ist ein Teil des Miteinanders von Handel und Industrie. Allen ist daran gelegen, dass sich der Wiederanlauf erfolgreich gestaltet. Wir haben in ganz Europa deutlich über 1.000 Märkte und die sind alle – mit Ausnahme der Türkei – wieder offen; einige zwar noch mit Einschränkungen, aber es ist überall gut angelaufen„, erklärte ein Sprecher der MediaMarktSaturn Retail Group gegenüber elektro.at.

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Kommentare (14)

  1. Aber naturlich keine Rede davon, wieder hier zu produzieren und damit diese Probleme einfach zu erledigen.Stattdessen Beteuerungen von Gro?unternehmen, man wurde mit Lieferanten nicht mehr zusammenarbeiten, wenn diese nicht die Regeln einhalten. Und naturlich konnte ja keiner wissen, das die Welt mal in eine so dramatische Lage kommt.Nein ? Was war denn zu Zeiten Fukushima ?Auch hier wochenlang Engpasse auf dem gesamten Elektronikmarkt ?Aber das ist ja vorbei gegangen und alles lief wieder normal. Jetzt haben wir die richtige Krise, und plotzlich mehren sich die Stimmen von denen, die noch vor Jahren genau das Drama eingefadelt haben, doch wieder Produktionen nach Deutschland zu holen, man musse wieder mehr im eigenen Land produzieren.

  2. Die Turnschuhprokuristen von Media/Saturn sind schon wieder mit dem Hut unterwegs, das ist dann wie bei der Jahressammlung von der Caritas, mit dem Unterschied, dass die Industrie ORDENTLICH ins Börserl greifen darf!

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  3. Es gibt hier zwei Möglichkeiten.
    Wenn ein soo ein toller und großer Betrieb so etwas nicht von selbst verkraften kann, dann
    1. Entweder die können nicht rechnen, wäre traurig.
    2. Die stopfen sich durch die Kriese die Taschen voll, auch traurig.

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      1. Was passiert sein könnte wenn man denselben Charme zugrunde legt mit dem die Typen grundsätzlich im Leben unterwegs sind: ‚KfW-Burschen, wollts verantwortlich sein für 22 tsd mehr Arbeitslose allein in DE und tausende mehr bei meinen Vermietern, Lieferanten und sonstigen Gläubigern die wir alle freundlicherweise Vollgas mitreißen. Wollts daß Amazon zu Weihnachten 80% Marktanteil hat und dabei 3 EUR 50 Steuern zahlt? JA oder NEIN. OK, dann sind wir uns einig, das is die Kontonummer.‘

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    1. Wenns denn so wäre, daß eine Pleite absehbar ist! Wenn der angestochene Godzilla irgendwann draufgeht, dann leider nicht von heute auf morgen und nicht ohne umfassenden und maximalen Schaden anzurichten. Der KfW finanziert genau das – wie finden das eigentlich die Wettbewerbshüter? 1,7 Mrd für noch mehr Preiserosion und Wertvernichtung, da wollen doch sicher auch andere miterodieren und mitvernichten!

      Ich gehe jede Wette ein daß es mit dieser neuen Kreditlinie bei der Ceconomy im selben Tenor weitergeht wie zuvor – ist zu erwarten, sind ja auch dieselben Personen am Werk.

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  4. Hilfe? damit sie die kleinen Händler wieder kaputt machen können die sollen endlich mal normal kalkulieren und wirtschaften lernen!

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    1. Wenn ich mir die Preise so ansehe ist Media/Saturn das geringere Problem. Auf diversen Plattformen schlagen sich die Händler gegenseitig in €0,50 Schritten die Schädel ein weil ja jemand anderer billiger ist bis man anschließend ins Minus verkauft, vorzugsweise Ware die gar nicht lagernd ist, was den gesunden Wettbewerb massiv torpediert.
      Ich bin kein großer Freund der Media/Saturn Gruppe, aber den Schuh des „nicht kalkulieren Könnens“ dürfen sich die Händler inzwischen selber anziehen.

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    2. Media Saturn verkauft schon sehr lange teuer und UVP treu, man braucht nur durchgehen und sich umsehen. Da ist kein Unterschied zum Fachhandel auszumachen. Das Sortiment ist ebenfalls überschaubar, wer braucht bitte 10m Zubehör und da dominiert von zwei „Marken“H und V? Das ist keine Auswahl, sondern ein Showroom.
      Ähnlich ist es bei anderen Sortimenten, keine Tiefe oder Innovationen zu erkennen. Kleine Händler können durchaus einer Großfläche Paroli bieten, von denen wird man hier kaum etwas lesen. Die Zeiten wo Media Saturn eine wirklich Gefahr durch abartige Preise war, die sind schon länger vorbei. Heute ist es ein UVP Schaulaufen, wo noch dazu oftmals die Beratung fehlt. Also, ran an den Speck!

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  5. Media/Saturn zieht „Hilfskredit“ von 1,7 Milliarden und „bittet“ die Lieferanten um Unterstützung. Wer will denen die versagen ?

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