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Donnerstag, 25. April 2024
Über den Rand – Skurriles aus der Forschung

„Hässliche sind erfolgreicher im E-Commerce“

Über den Rand | Stefanie Bruckbauer | 15.05.2020 | |  Unter der Lupe
Eine Studie chinesischer Forscher will zeigen, das unattraktive Anbieter auf E-Commerce-Plattformen begünstigter sind als gewöhnlich aussehende. Am erfolgreichsten sind demnach schöne Menschen. (Bild: Heike/ pixelio.de) Eine Studie chinesischer Forscher will zeigen, das unattraktive Anbieter auf E-Commerce-Plattformen begünstigter sind als gewöhnlich aussehende. Am erfolgreichsten sind demnach schöne Menschen. (Bild: Heike/ pixelio.de) Na, das schau sich einer an – eine von Forschern der chinesischen Lingnan University durchgeführte und im Journal of Marketing veröffentlichte Studie, die wir Ihnen auf Grund ihrer Skurrilität nicht vorenthalten wollen, soll untermauern, dass Hässlichkeit im E-Commerce die Erfolgschancen erhöht.

Im „Journal of Marketing“ erschien eine Studie von Forschern der chinesischen Lingnan University mit dem Titel „The Faces of Success: Beauty and Ugliness Premiums in Online Platforms„, die besagt, dass bei Online-Verkäufen auf E-Commerce-Plattformen sowohl Anbieter mit besonders schönen als auch besonders hässlichen Gesichtern die besseren Chancen haben: „Schöne Menschen gelten im Vergleich zum Durchschnittstypen als sympathischer, hässliche als kompetenter.“ Pressetext zitiert Psychologe Dominik Rosenauer in diesem Zusammenhang: „Die Attraktivität von Menschen ist ein massiver Erfolgsfaktor. Sowohl Männer als auch Frauen profitieren stark davon. Wir neigen zum Beispiel bei Bewerbungsgesprächen stark dazu, gutaussehenden Personen den Vorzug zu geben. Auch schreiben wir ihnen mehr Kompetenz zu und drücken bei Fehlern eher ein Auge zu. Überraschend an der Studie ist, dass auch besonders unattraktive Menschen erfolgreich sind, denn meistens hegen wir ihnen gegenüber negative Vorurteile.“

Das Forschungs-Team der Lingnan University hat seine Untersuchung auf der Mietplattform Airbnb durchgeführt. Die Wissenschaftler bewerteten dabei die Profilbilder von 10.000 Anbietern nach ihrer Attraktivität. Sie untersuchten auch die jährlichen Buchungsraten bzw. die Auslastung der Gastgeber. Das Ergebnis: „Attraktive Gesichter lockten dabei um +6% mehr Gäste an als gewöhnlich aussehende. Unattraktive Airbnb-Gastgeber hatten im Durchschnitt eine um +4% höhere jährliche Auslastung im Vergleich zu den Durchschnittstypen, und die unattraktivsten Gastgeber hatten eine um +16% höhere Auslastung“, so das Journal of Marketing.

Eine Art Wettmachung der unattraktiven Erscheinung

Zum „Erfolg“ der unattraktiven Anbieter bzw. zur Neigung der Kunden zu den nicht so attraktiven Anbietern haben die Forscher eine mögliche Erklärung: „Wir nehmen von Mitmenschen mit bestimmten Benachteiligungen häufig an, dass sie dafür kompensieren wollen. Die Konsumenten erwarten von hässlichen Anbietern daher besondere Kompetenz als eine Art Wettmachung ihrer unattraktiven Erscheinung.“

Laut den Forschern zeigte sich der Vorteil von unattraktiven Anbietern vor allem bei männlichen Gastgebern gegenüber weiblichen Kunden. Am schwersten hätten es laut der Studie übrigens Menschen mit durchschnittlichem Aussehen. Diese würden am wenigsten Aufmerksamkeit von den Kunden erhalten. „Die Wissenschaftler empfehlen, sich selbst auf Bildern nicht zu verschönert zu präsentieren. Auch wenn das eigene Gesicht unattraktiv ist, muss das noch keinen Nachteil bedeuten“, so das Journal of Marketing.

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