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Donnerstag, 18. April 2024
Editor's ChoiceUmsatzrückmeldungen der Händler teils dramatisch

WKÖ Trefelik: Der Handel kämpft nach wie vor

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 03.07.2020 | | 2  Branche
Der neue WKÖ Handelsobmann Dr. Rainer Trefelik berichtet im Ö1 Morgenjournal über teils besorgniserregende Zustände im heimischen Handel. (Bild: WKÖ) Der neue WKÖ Handelsobmann Dr. Rainer Trefelik berichtet im Ö1 Morgenjournal über teils besorgniserregende Zustände im heimischen Handel. (Bild: WKÖ) Zu den am stärksten von der Corona-Krise betroffenen Branchen gehört neben dem Tourismus der Handel. Rund die Hälfte der ca. 600.000 Angestellten im Handel ist noch immer in Kurzarbeit. Die Unternehmen kämpfen nach wie vor. Der neue WKÖ Handelsobmann Dr. Rainer Trefelik sprach dazu im Ö1 Morgenjournal.

Zu den am stärksten von der Corona-Krise betroffenen Branchen gehört neben dem Tourismus der Handel. Rund die Hälfte der ca. 600.000 Angestellten im Handel ist noch immer in Kurzarbeit. Die Unternehmen kämpfen nicht nur weil sie während des Shutdowns – abgesehen vom Lebensmittelhandel – nichts verkaufen konnten, sondern auch weil die Geschäfte auch nach der Wiedereröffnung vielerorts nur schleppend laufen. Der neue Handelsobmann Dr. Rainer Trefelik sprach dazu im Ö1 Morgenjournal.

Dr. Rainer Trefelik ist selbst Modehändler mit einem Geschäft in der Wiener Kärntnerstrasse. Er weiß daher aus eigener Erfahrung, wo es derzeit besonders schwierig ist, nämlich in Geschäften, die großteils von Touristen leben sowie im Modehandel generell.

Auf die Frage wie es den Modehändlern in der Wiener Innenstadt geht, sagt der neue WKÖ-Handelsobmann im Morgenjournal: „In der Wiener Innenstadt fehlt uns so ziemlich alles, was wir gewohnt waren. ZB. der Tourismus in all seinen Facetten. Viele Leute sind zudem weiterhin im Homeoffice.“ Die Rückmeldungen der Händler in den letzten Wochen was die Umsätze betrifft seien dramatisch, sagt Trefelik, der von weit über 50% Rückgang ausgeht.

Ebenso schleppend wie in vielen Innenstadtgeschäften, dürfte es im Handel vielerorts zugehen. Das zeigen die hohen Kurzarbeitszahlen, die im Handel aktuell noch immer bei rund 288.000 liegen. Die Kurzarbeit sei absolut wichtig, wie Trefelik betont, reiche alleine aber nicht aus, um viele Händler vor dem Ruin zu schützen. Daher sei der von der Regierung eingeführte Fixkostenzuschuss so besonders wichtig. Damit sollten aber nicht nur Stromrechnungen gezahlt und Mietkosten abgedeckt werden, sondern auch die für „verderbliche“ Waren. Darunter verstehe man nicht nur Lebensmittel, sondern auch Saisonwaren, was vor allem im Modehandel ein Thema ist. Laut Trefelik würden die meisten Kunden keine Schuhe, Hosen oder Blusen aus dem Vorjahr kaufen. Der Fixkostenzuschuss für liegengebliebene Waren sei daher lebensnotwendig. „Wenn es das nicht gäbe, hätten wir im Herbst viele Pleiten in diesem Bereich.“

Die Händler würden jetzt zwar noch versuchen möglichst viele Waren abzuverkaufen. Trefelik warnt allerdings vor all zu hohen Rabatten. „Wir müssen versuchen, dass wir diese Branche nachhaltig durch die Situation bringen. Würde jeder Händler Rabatte in Höhe von 90% gewähren, dann will das der Kunden nächstes Jahr wieder so haben und das wäre tödlich.“

Apropos tödlich. Laut Trefelik wäre ein neuerlicher Shutdown für viele Händler tödlich. Dennoch spricht sich der Handelsobmann – trotz der zuletzt wieder gestiegenen infektionszahlen in Österreich – gegen eine neuerliche Einführung der Maskenpflicht im Handel aus. Er sehe die steigenden Zahlen auch mit Sorge. Er sehe aber auch, dass die Ansteckungen nicht in Handelsgeschäften stattfinden. Gefährlich seien viel mehr Menschenansammlungen, wie zB am Wiener Donaukanal oder größere Grilllparties, sagt Trefelik.

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Kommentare (2)

  1. Lieber Tippgeber,

    die verkauft wohl niemand – aber so haben sie zumindest für ein wenig Erheiterung gesorgt. Danke für Ihren Hinweis!

    Mit besten Grüßen,
    die elektro.at-Redaktion

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