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Mittwoch, 24. April 2024
Plötzlich messelos

Bundesgremium und Koops zur Messesituation

Hintergrund Die Branche | Wolfgang Schalko | 20.07.2020 | Bilder | |  Wissen
Für BGO Wolfgang Krejcik ist erhöhte POS-Präsenz gefragt – dafür sieht er Lieferanten und Händler gleichermaßen in der Pflicht. Für BGO Wolfgang Krejcik ist erhöhte POS-Präsenz gefragt – dafür sieht er Lieferanten und Händler gleichermaßen in der Pflicht. Meinungen und alternative Angebote von Bundesgremium, ElectronicPartner, Euronics und Expert.

Für Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik besteht das große Problem darin, dass in den letzten Jahren abgesehen von Preiswerbung und Rabattaktionen in werblicher Hinsicht nicht viel für die Produkte des Elektrohandels getan wurde. „Wir haben tolle Geräte und Lösungen bei TV, Haushalt, etc, doch viele Konsumenten wissen das gar nicht, dh wir werden unter unserem Wert geschlagen. Die Messe war ein bescheidenes Aufleuchten, dass es uns gibt. Wenn selbst das aus den bekannten Gründen wegfällt, ist das natürlich nicht angenehm”, so Krejcik. Stattdessen mit Roadshows uÄ durch Österreich zu ziehen hält er für nicht praktibel, alleine wegen der Zeitprobleme der Händler – es wäre schlicht unmöglich, alle Events zu besuchen. Wie sich gerade jetzt gezeigt habe, sei der Händler als „Vorführraum” und Berater unersetzlich – viele Produkte könnten überhaupt nur dann verkauft werden, wenn der Kunde diese sieht und im Echt-Betrieb gezeigt bekommt. „Ich erwarte daher von allen Herstellern erhöhtes Engagement beim Händler, sprich eine Stärkung der POS-Präsenz”, stellt Krejcik klar. „Die Händler müssen vorführbereite Geräte vor Ort haben und die Verkäufer müssen wissen, was genau sie da vorführen. Natürlich muss da auch der Händler etwas tun, denn das Ganze soll und darf nicht einseitig sein!”

„Die Absage der Elektrofachhandelstage an sich finde ich nachvollziehbar , weil es unverantwortlich wäre und Gesundheit eindeutig vor geht”, betont ElectronicPartner-GF Michael Hofer. „Was eine alternative Branchenlösung betrifft, wäre es eine historische Chance gewesen, die Branche zu einen und eine digitale Lösung zu schaffen – wir als Kooperation haben eine solche Lösung parat und hätten uns trotzdem einer Branchenlösung angeschlossen. Umso mehr bedauere ich, dass diese nicht zustande gekommen ist – wobei ich allerdings glaube, dass dieser Themenkomplex noch nicht ganz vom Tisch ist und sich vielleicht ein anderer Zugang finden lässt. Unsere Mitglieder können sich jedenfalls auf uns verlassen, dass es eine vernünftige Lösung geben wird. Geplant sind regionale Verantaltungen an neun Standorten und die Gesundheit wird dabei weiterhin höchste Priorität haben. Im Detail möchte ich mich zu unseren Angeboten noch nicht äußern, weil wir hier gerade im Feintuning sind.”

Red Zac Vorstand Peter Osel und CMO Brendan Lenane bedauern sehr, dass kein gemeinsames Branchenevent im Herbst zustande kommt. „Es ist tatsächlich schade und für uns auch nicht wirklich nachvollziehbar“, so Lenane. Wie nicht anders erwartet – und auch angekündigt – wird Red Zac für seine Mitglieder aber etwas Eigenes auf die Beine stellen. Wie das Format konkret aussehen wird, können die beiden noch nicht sagen, ein paar Eckpunkte sind jedoch schon fix: „Es wird etwas Virtuelles und es wird rund eine Woche lang dauern. Die Präferenzlieferanten sollen an Bord geholt werden. Es wird Messe- und Postenangebote geben, zudem sollen Workshops abgehalten werden und auch eine Art „Sprechstunden“. Das Red Zac Team hat mit rein virtuellen Formaten schon Erfahrungen gemacht. Im April 2020 gab es ja die „Virtuelle Red Zac Messe“ und „wenn man die sehr kurze Vorlaufzeit berücksichtigt, ist uns diese auch ganz gut gelungen“, so Lenane rückblickend. Dennoch habe man einige Learnings gemacht und diese werden im kommenden Herbst berücksichtigt. „Es wird sich um eine ganz andere Liga handeln“, sagt Lenane. Der CMO spricht damit ua Live-Streams an, die zusätzlich zu klassischen Videoaufzeichnungen (wie sie im April ausschließlich Anwendung fanden) eingespielt werden sollen. Mit einem fertigen Konzept will Red Zac Anfang August an die Industriepartner herantreten: „Es steht in den Sternen, wie unsere Lieferanten auf ein rein virtuelles Format reagieren werden. Viele erwarten ein physisches Konzept, das für uns dieses Jahr aber nicht in Frage kommt. Eine ‚echte Präsenzmesse‘ ist uns in der aktuellen Situation zu heikel “, so Lenane. „Wir sind weder eine Freikirche, noch ein Schlachtbetrieb, wir wollen aber dennoch nicht zum Red Cluster werden“, ergänzt Peter Osel (mit einem Zwinkern). „Es ist beschlossene Sache, dass wir ein Format realisieren, da wir unseren Händlern und auch den Industriepartnern in diesen schweren Zeiten einen Anker bieten wollen. Covid-19 hin oder her – unsere Händler brauchen die Informationen für das kommende Herbst- und Weihnachtsgeschäft. Und wir hoffen, dass wir den Anforderungen auch auf virtueller Ebene gerecht werden können“, so Lenane abschließend.

Expert-GF Alfred Kapfer hat ebenfalls bereits eine fixe Vorstellung: „Wir setzen für den Herbst auf eine virtuelle Veranstaltung. Denn wir wollen auf keinen Fall die Sicherheit und Gesundheit der Mitglieder gefährden. Natürlich würde ich mich freuen, wieder alle Expert-Mitglieder bei einer Veranstaltung persönlich begrüßen zu können. Unter diesen Umständen geht allerdings die Sicherheit vor. Dass die Corona-Krise nicht hinter uns ist, zeigt ja der jüngste Ausbruch – und der ausgerechnet in Oberösterreich. Derzeit sind wir noch in der Konzeption. Aber wir wollen eine virtuelle Veranstaltung, bei der wir die Mitglieder nicht nur über die neuesten Produkte informieren können, sondern auch über alle Aktivitäten von Expert im Herbst. Damit sollen die Mitglieder alle Werkzeuge erhalten für ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft. Wir streben an, dass die Inhalte mit Anfang Herbst zur Verfügung stehen. Wir wissen, was wir wollen. Jetzt geht es um die Umsetzung.”

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ElectronicPartner-GF sieht eine „historische Chance” für die Branche vertan.
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Red Zac CMO Brandan Lenane will im August ein praktikables Konzept für den Herbst vorstellen.
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Expert setzt heuer auf ein virtuelles Format, wie GF Alfred Kapfer erklärt.
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