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Freitag, 29. März 2024
Kurzarbeit unter ursprünglicher Prognose

CoV: Arbeitslosigkeit sinkt gegenüber Vormonat

Hintergrund | Dominik Schebach | 03.08.2020 | |  
Arbeitsministerin Christine Aschbacher (hier bei einem Termin im BKA Anfang Juli) geht davon aus, dass uns die Auswirkungen der Corona-Krise noch länger beschäftigen werden. Arbeitsministerin Christine Aschbacher (hier bei einem Termin im BKA Anfang Juli) geht davon aus, dass uns die Auswirkungen der Corona-Krise noch länger beschäftigen werden. (© BKA / Regina Aigner) Die heute von Arbeitsministerin Christine Aschbacher präsentierten Zahlen zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Zuge der Corona-Krise in Österreich sind durchaus grimmig, geben aber dennoch Anlass zu Optimismus. So waren mit Ende Juli 383.951 Personen beim AMS arbeitslos vorgemerkt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 107.333 bzw. +33,0%. Gleichzeitig ist diese Zahl allerdings gegenüber Ende Juni um 30.815 Arbeitsuchende gesunken.

Hinzu kommen 48.588 beim AMS als Schulungsteilnehmer registrierte Personen. Damit blieb derweil die Zahl der AMS Schulungsteilnehmer gegenüber Ende Juni 2020 nahezu unverändert (-151). Auch die Inanspruchnahme der Kurzarbeit ist rückläufig. Die geplanten Teilnahmen in den aktuell laufenden Kurzarbeitsprojekten liegen mit rund 476.000 um rund -274.000 niedriger als noch Ende Juni. Mit Stand 31. Juli sind beim AMS noch knapp 42.000 Kurzarbeitsprojekte laufend. Insgesamt wurden laut Aschbacher bereits etwas über 4 Mrd. Euro an Kurzarbeitsbeihilfen an die Betriebe ausgezahlt.

„Wir befinden uns bedingt durch die Corona-Pandemie in einem Ausnahmejahr. Rund 107.300 Arbeitssuchende mehr als im Vorjahr zeigen, dass wir die Auswirkungen dieser Weltwirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt noch längere Zeit spüren werden. Gleichzeitig sehen wir, dass unsere Maßnahmen Wirkung zeigen. Im Juli verzeichnen wir rund 30.800 Arbeitslose und rund 274.000 Kurzarbeitende weniger als im Vormonat“, erklärte dazu Arbeitsministerin Christine Aschbacher. „Was die Kurzarbeit betrifft, liegen wir damit nach wie vor unter dem von Expertinnen und Experten prognostizierten Wert in Folge der Verlängerung der Phase I.“

Arbeitslosigkeit bei 9,2%

Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition liegt bei geschätzten 9,2%, das ist ein Anstieg von +2,7%-Punkten gegenüber dem Juli 2019. Die Arbeitslosenquote nach internationaler Erhebungsmethode gemäß EUROSTAT liegt für Juni 2020 bei 5,7% (+1,3%-Punkte). Überdurchschnittliche Zuwächse der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen Ende Juli Jugendliche (+52,4%) und Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft (+57,0%).

In der Betrachtung nach Branchen ist der Tourismus (+85,7%) im Vergleich zum Vorjahr zwar am stärksten getroffen, dennoch gab es hier einen Rückgang von rund 19.000 im Vergleich zu Ende Juni 2020. Es folgen die Baubranche (+45,8%), die Warenproduktion mit +41,5% und der Handel (+39,3%), die Arbeitskräfteüberlassung (+36,2%) sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (+29,8%). Alle Branchen liegen über dem Vorjahresmonat, die Zuwächse liegen jedoch deutlich unter dem Niveau von Ende Juni.

Am Lehrstellenmarkt zeigt sich Ende Juli österreichweit eine Lehrstellenlücke von 5.483 Lehrstellen (+2.523). Den 11.613 sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden (ohne Teilnehmerinnen und Teilnehmer der überbetrieblichen Lehrausbildung) standen 6.130 gemeldete, sofort verfügbare Lehrstellen gegenüber. Die gesamtösterreichische Lehrstellenlücke hat sich durch die Coronavirus-Krise deutlich erhöht. In fast allen Bundesländern stehen Ende Juli 2020 jedoch etwas mehr sofort verfügbare offene Lehrstellen zur Verfügung als noch Ende Juli 2019. Die Ausnahmen sind Vorarlberg mit -8 gemeldeten offenen Lehrstellen zum Monatsende und Wien mit -118. Allerdings ist in allen Bundesländern auch die Zahl der registrierten Lehrstellensuchenden angestiegen. In Wien übersteigt die Nachfrage mit rund 11 Lehrstellensuchenden, die einer sofort verfügbaren offenen Lehrstelle gegenüberstehen, das Angebot deutlich. Demgegenüber sind in Oberösterreich, Salzburg, Tirol und in der Steiermark annähernd gleich viele Lehrstellen verfügbar als Lehrstellensuchende gemeldet.

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