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Donnerstag, 25. April 2024
Verbesserung seit Mai

WIFO: Erholung zeichnet sich ab

Hintergrund | Dominik Schebach | 11.08.2020 | |  
Österreich bewegte sich in der Corona-Krise im internationalen Gleichklang. Nur die Volksrepublik China konnte, nachdem die chinesischen Behörden die Pandemie in den Griff bekommen hatten, im Q2 wieder zulegen. Österreich bewegte sich in der Corona-Krise im internationalen Gleichklang. Nur die Volksrepublik China konnte, nachdem die chinesischen Behörden die Pandemie in den Griff bekommen hatten, im Q2 wieder zulegen. (© WIFO) Nach dem durch die COVID-19-Pandemie verursachten wirtschaftlichen Einbruch im 1. Halbjahr, zeichnet sich laut WIFO nun eine Erholung ab: Wenngleich die Unternehmen die aktuelle Lage in Umfragen weiterhin ungünstig einschätzen, haben sich insbesondere die Erwartungsindikatoren verbessert. Risikofaktor bleibt allerdings die Entwicklung der Infektionszahlen.

Die für die österreichische Volkswirtschaft relevanten Vorlaufindikatoren deuten demnach darauf hin, dass der Rückgang der Wirtschaftsleistung aufgrund der COVID-19-Pandemie im April 2020 einen Tiefpunkt erreicht hat. Die Umfragedaten deuten auf eine Verbesserung sowohl in der verarbeitenden Industrie als auch im Dienstleistungssektor seit Mai hin. Während die Unternehmenserwartungen aufwärtsgerichtet sind, wird die aktuelle Lage noch überwiegend pessimistisch beurteilt.

„Die Angebotsbeschränkungen und der Nachfrageeinbruch durch den Lockdown hatten eine massive Verringerung der gesamtwirtschaftlichen Aktivität in vielen Ländern zur Folge. Nach der Aufhebung der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Infektionen wird die Wirtschaftsaktivität in den einzelnen Ländern asynchron wieder aufgenommen. Dies prägt die international unterschiedliche Dynamik„, so der Autor des aktuellen WIFO-Konjunkturberichtes Christian Glocker.

In Österreich sank demnach die Wirtschaftsleistung laut WIFO im 1. Halbjahr 2020 wegen der zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie getroffenen Maßnahmen drastisch: Dem Rückgang von 2,4% im Q1 gegenüber der Vorperiode folgte im Q2 ein weiterer Einbruch von 10,7 % (saisonbereinigt laut Eurostat-Vorgabe). Der Ausfall der Nachfrage im In- und Ausland wirkte sich in der gesamten Wirtschaft aus. Einige Branchen waren allerdings besonders betroffen: Während der Rückgang des privaten Konsums aufgrund der Einschränkungen im Handel und in vielen Dienstleistungsbereichen das BIP maßgeblich dämpfte, wurde auch die Investitions- und Exporttätigkeit eingeschränkt. Auf der Entstehungsseite prägten vor allem die Bereiche Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie den Rückgang der Wirtschaftsleistung, auf sie entfiel im Q2 fast die Hälfte des BIP-Rückganges.

Österreich stand mit dieser Entwicklung nicht alleine: Im Euro-Raum blieb das BIP im Q2 um 12,1% unter dem Vorquartalsergebnis. Besonders stark sank die Wirtschaftsleistung in Italien, Frankreich und Spanien. In den USA schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt im Q2 um 9,5%. Nur in China expandierte die Wirtschaftsleistung nach einem Einbruch im Q1 im Q2 kräftig.

Arbeitsmarkt

Die Auswirkungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie treffen den Arbeitsmarkt erheblich. Bis Juli entspannte sich die Situation in Österreich etwas, ist aber insgesamt weiterhin prekär. Die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten war im Juli nach vorläufigen Schätzungen um 88.000 niedriger als im Vorjahr (‑2,3%), die Zahl der beim AMS registrierten Arbeitslosen um 112.200 höher (+41,3%), einschließlich Personen in Schulungen um 107.300 (+33,0%). Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote dürfte damit nach nationaler Definition im Juli bei 10,7% gelegen sein.

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