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Donnerstag, 25. April 2024
Bundesweite eCommerce Studie 2020

Ausgaben im Online-Handel steigen auf 8 Mrd Euro

Dominik Schebach | 08.09.2020 | |  
Der Trend wurde durch die Corona-Krise verstärkt. Der österreichische Online-Handel verzeichnet 2020 ein Allzeit-Umsatzhoch von 8 Mrd Euro. Besonders starkes Wachstum verzeichnete dabei der Mobile Commerce, wie der Handelsverband und die Plattform „Versandhandel, eCommerce & Marktplätze“ bei ihrer 11. Ausgabe der bundesweiten „eCommerce Studie Österreich“ festgestellt haben.

Die in Kooperation mit der KMU Forschung Austria erstellte Studie kann mit einigen Überraschungen aufwarten. So werden bereits mehr als 90% der Distanzhandelsausgaben online getätigt (8 Mrd Euro.) – ein Ausgabenwachstum von +7% gegenüber der Vorjahresperiode. Zwar fließen 54% der Distanzhandelsausgaben zu ausländischen Anbietern, die Loyalität zu österreichischen Shops nimmt jedoch zu (Vorjahr: 57% Auslandsabfluss). Überraschenderweise konnte sich auch der zuletzt strauchelnde klassische Versandhandel konsolidieren und heuer – übrigens erstmals im 10-Jahres-Vergleich – ein Umsatzplus von 100 Mio. Euro erwirtschaften.

Die österreichischen Distanzhandelsausgaben werden vom eCommerce getragen und erreichen 2020 mit 8,7 Mrd. Euro einen neuen Rekordwert. Von 8 Mrd. Euro Onlineumsatz fallen bereits 1,2 Mrd. Euro auf den Mobile Commerce – ein massiver Zuwachs von +50%„, kommentiert Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, die Ergebnisse der Studie. „Smartphoneshopping ist damit beliebt wie nie zuvor, Brandbeschleuniger ist eindeutig die Covid-Krise. Die rund 13.000 heimischen Webshops profitieren vom wachsenden Markt allerdings nur begrenzt, da mehr als jeder Zweite im Ausland bestellt und so den Kaufkraftabfluss verschärft.“

Die Top-Warengruppen im Distanzhandel sind heuer Bekleidung (1,95 Mrd Euro), Elektrogeräte (1,2 Mrd Euro) und Bücher (0,6 Mrd Euro). Die stärksten Zuwächse verzeichneten 2020 wohl z.T. Corona-bedingt die Sektoren Computer/Hardware (+18%), Kosmetik (+17%) sowie Sportartikel (+11%). Rund 12% der gesamten Einzelhandelsausgaben österreichischer Privathaushalte fließen in den Distanzhandel. Im Ländervergleich liegt Österreich damit hinter Deutschland (14%) aber vor der Schweiz (11%).

Deutliche Unterschiede bestehen in Österreich zwischen den beiden Einzelhandelssegmenten Food und Non-Food. „Während hierzulande im Lebensmittelhandel weniger als 2% der Konsumausgaben in den Distanzhandel fließen, werden im Non-Food-Handel bereits knapp 20% im in- und ausländischen Internet-Einzelhandel getätigt. Allerdings hat die Corona-Krise auch den Einkauf von Lebensmitteln im Distanzhandel mit +26% befeuert“, bestätigt Studienautor Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria.

Frage des Zuganges

Ein Detailergebnis verdient noch Beachtung: Während 7 von 10 der unter 29jährigen mittlerweile via Smartphone einkaufen, liebt der M-Commerce-Anteil bei den über 60jährigen bei bescheidenen 9%. Allerdings gebe es auch hier „dynamische“ Wachstumszahlen. Die in den vergangenen Jahren medial immer wieder gehypten intelligenten Lautsprecher fallen dagegen in der eCommerce-Statistik kaum auf. Zwar nutzen bereits 990.000 Österreicherinnen und Österreicher einen persönlichen Assistenten wie Amazon Alexa oder Google Home, allerdings hätten 2020 laut Will bisher nur 38.000 Österreicher via Alexa und Co. Produkte bestellt.

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