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Editor's ChoiceHot!Offenbar „steuerschonendes” Schnäppchen

Amazon – der wohltätige Samariter vom Dienst?

Die Branche | Wolfgang Schalko | 09.09.2020 | BilderDownloads | | 5  Unternehmen
Amazons „Wohltat” für die Kunden ist zugleich ein Quiz für Unternehmer: Wenn der Verkaufspreis 15,11 Euro ausmacht und die gesetzliche Urheberrechtsabgabe 27 Euro, wie hoch war der Einkaufspreis? Und wo ist der Gewinn? Amazons „Wohltat” für die Kunden ist zugleich ein Quiz für Unternehmer: Wenn der Verkaufspreis 15,11 Euro ausmacht und die gesetzliche Urheberrechtsabgabe 27 Euro, wie hoch war der Einkaufspreis? Und wo ist der Gewinn? Der Online-Gigant Amazon hat sich in puncto aggressiver Preisgestaltung nun selbst übertroffen: Aktuell wird auf Geizhals eine 25-er Spindel Leer-DVDs von Verbatim um 15,11 Euro feilgeboten. Der Clou: Abzüglich der gesetzlichen URA von 27 Euro würde Amazon satte 11,89 Euro pro Bestellung drauflegen (!!). Na wenn die Konsumenten das nicht zu schätzen wissen…

Nachdem Amazon mit einem solchen Geschäftsmodell wohl keinen Unternehmenswert von 1,5 Billionen Dollar erreicht hätte, liegt die Vermutung nahe, dass im konkreten Fall bei der Preiskalkulation auf die eine oder andere österreichische Eigenheit „vergessen” wurde – wie zB die Urheberrechtsabgabe, die laut offiziellem Tarifblatt (vgl. beigefügtes PDF) für eine DVD bei 0,54 Euro pro Spielstunde liegt (25 GB = 2 Spielstunden; mal 25 Stück = 27 Euro).

Wie ein Blick auf die weiteren Geizhals-Angebote für „Verbatim BD-R 25GB 6x, 25er Spindel Wide Inkjet printable” zeigt, ist das Missgeschick der „vergessenen” URA offenbar leider kein Einzelfall – mit gerne verwendeten Argumenten wie besseren Einkaufspreisen lässt sich hier jedenfalls nicht seriös erklären, dass ein Anbieter wie Conrad (der traditionell ebenfalls nicht unbedingt im Hochpreissegment angesiedelt ist) für dieses Produkt auf einen Verkaufspreis von 59,99 Euro kommt…

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Erst weit unten im Geizhals-Ranking scheinen Angebote auf, bei denen offenbar nicht auf die Miteinberechnung der URA „vergessen” wurde.
Erst weit unten im Geizhals-Ranking scheinen Angebote auf, bei denen offenbar nicht auf die Miteinberechnung der URA „vergessen” wurde.
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Tarifblatt Speichermedienvergütung
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Kommentare (5)

  1. Das ist die EU, alles einheitlich 😉 Was hat man den Menschen nicht alles vor dem EU-Beitritt versprochen. Leider nur leeres Geschwätz. Die MWST ist in jedem EU-Land immer noch unterschiedlich. Die Abgaben regelt jeder immer noch selbst. Kurz gesagt die Preise und Belastungen sind so unterschiedlich wie, wenn keiner in der EU wäre. Und Amazon versendet diverse Artikel immer noch nicht nach Österreich.
    Wem wundert da das Chaos in der Corona Kriese.

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  2. Dass Amazon ein professioneller Abgabenhinterzieher ist, wissen wir doch alle schon seit immer.
    Und Rabenvater Staat ist anscheinend nicht gewillt, dagegen vorzugehen.
    Warum werden URA, ARA und Elektronikschrott in Europa nicht so gehandhabt, wie die MWSt? Der erste, der importiert, bezahlt, anschließend herrscht freier, nicht durch den ganzen Administrations-Schmarrn behinderter Warenverkehr. Jeder Händler, der mal was aus Deutschland von einem nicht in Österreich tätigen Lieferanten importiert, steht mit einem Bein im Kriminal, weil auch er das alles administrieren müsste.

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