Zwischen Corona und 5G
Dominik Schebach Die Themenauswahl in der Telekommunikation war in den vergangenen Wochen und Monaten etwas beschränkt: Das Angebot lautete in erster Linie auf 5G oder Corona-Krise, in Abwechslung mit Corona-Krise oder 5G. Man muss zugegeben man kommt diesen beiden Themenblöcken derzeit auch wirklich schwer aus.
Die Corona-Krise bestimmt derzeit einfach das tägliche Geschäft und treibt die Nachfrage. Egal ob es nun um die Corona-Ampel und die damit verbundenen notwendigen Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter und Kunden, oder um den zusätzlichen Bedarf an Tablets, Notebooks und entsprechenden Datentarifen für Home Office bzw jetzt wieder aktuell Home Schooling geht. Die momentan laufende Vergabe der 5G-Frequenzen wiederum legt für die Telekom-Branche das Fundament für die nächsten Jahre. Ohne die notwendigen Frequenzen, den dazugehörigen Ausbau und den damit verbundenen Business-Modellen für die Anbieter und den Handel wird es in den nächsten Jahren nicht gehen. Aufgelockert wird diese Nachrichtenlage der- zeit eigentlich nur von Storys, die ich dem Themenkomplex 5G und Corona-Krise zuordne – wenn wieder einmal diverse Mobilfunkgegner die Technologie mit an den Haaren herbeigezogenen Vorwürfen für die Verbreitung des Corona-Virus verantwortlich machen.
Deswegen sind Geschichten wie die Eröffnung eines Stores in prominenter Lage zumindest für mich derzeit doppelt willkommen. Zeigen doch solche Ereignisse, dass auch der Telekom-Fachhandel höchst lebendig ist. Natürlich kommt man dennoch der Corona-Krise nicht ganz aus, wie die Story von der Eröffnung des neuen Magenta-Partnershops im Wiener Stadion Center durch Hannes Speil beweist. Aber der Beitrag ist ein Zeichen, dass Händler auch in der Krise bereit sind, nach der Lücke für sich zu suchen, zu investieren und neue Kundengruppen anzusprechen. Mit sei- nem auf den Netzbetreiber gebrandeten Shop zielt Speil dabei natürlich nicht nur auf die klassischen Mobilfunkkunden ab. Der ehemalige UPC-Partner hat allein schon aus seinem Werdegang sein Augenmerk auch auf die potenziellen Kabel/Breitbandkunden in den Wohnvierteln rund um seinen neuen Standort gerichtet. Sprich, er bietet seinen Kunden alles rund um Mobilkommunikation, Internet und Entertainment aus einer Hand an.
In Zeiten, in denen den Endkunden der Wert leistungsfähiger Lösungen drastisch vor Augen geführt worden ist, sicher nicht der schlechteste Ansatz, der sich zudem gut mit der Strategie von Magenta ergänzt – mit und ohne Krise. Und damit komme ich doch wieder zu den Überlegungen über die Zukunft der Branche, die sich derzeit zwischen den Polen Corona und 5G entwickelt. Vielleicht sollte man jetzt die Zeit nutzen, um seine kurz-, mittel- und langfristige Geschäftsstrategie und sein Unternehmen auf den Prüfstand zu stellen. Denn dieses Jahr ist wie ein Brenn- glas. Es zeigt den Endkunden auf, was die Telekommunikation kann, rückt ihre Bedürfnisse in den Fokus und verteilt schließlich auch deren Prioritäten neu. Da zahlt es sich schon aus den Finger am Puls zu behalten und die Themen Corona und 5G nicht aus den Augen zu lassen. Auch im Hinblick auf die Zeit nach Corona.
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