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Donnerstag, 25. April 2024
Carmen Maier entwickelte Überwachungssystem für Schlafapnoe-Patienten

„Lune“ gewinnt den James Dyson Award in Österreich 2020

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 21.09.2020 | Bilder | | 6  Auszeichnungen
Carmen Maier hat mit ihrem Projekt „Lune“ den James Dyson Award Österreich 2020 gewonnen. (Bild: Dyson) Carmen Maier hat mit ihrem Projekt „Lune“ den James Dyson Award Österreich 2020 gewonnen. (Bild: Dyson) Ein Überwachungssystem, das Schlafapnoe-Patienten einen sicheren Schlaf ermöglichen und vor möglichen Atemaussetzern schützen soll – das ist „Lune“ und mit diesem innovativen Konzept hat Carmen Maier den James Dyson Award in Österreich 2020 gewonnen.

Carmen Maier, Studentin des Masterstudiengangs Industriedesign an der FH Joanneum in Graz, hat für ihr innovatives Konzept „Lune“ den James Dyson Award in Österreich 2020 gewonnen. „Im Gegensatz zu gängigen Lösungen um Symptome der obstruktiven Schlafapnoe – bisher unbequeme und starre CPAP-Masken und Zungenschrittmacher mit sehr wenig Tragekomfort – ist Lune ein Halsband mit hohem Tragekomfort, das mit Sensoren ausgestattet ist, welche die Position des Kopfes und die Atmungsaktivität während einer Schlafperiode messen“, erklärt Carmen Maier und ergänzt: „Typisch für Schlafapnoe-Patienten ist, dass die Zungenmuskulatur erschlafft und die Zunge demzufolge in den Rachen gleitet. Dieses Problem wird mithilfe von Lune dadurch gelöst, dass jene im Halsband verbauten Elektroden beginnen, Muskeln zu stimulieren und so den Schluckreflex anregen. Beim Schlucken kehrt dann die Zunge in ihre optimale Position zurück, ohne die Nutzer im Schlaf zu wecken. Falls die elektrische Stimulation zu wenig Wirkung auf die Patienten haben sollte, wird ein Airbag ausgelöst, der den Kopf in eine ‚optimale‘ Neigung führt und so die blockierten Atemwege von der Zunge löst.“

Ein weiterer Unterschied zu herkömmlichen Methoden und Produkten bestehe darin, dass Lune nicht nur die Symptome der Schlafapnoe-Erkrankung reduziere, sondern die in Lune verbauten Elektroden die Mundmuskulatur stärken und der Patient so die Möglichkeit erhalte, eine dauerhafte und nachhaltige Besserung der Erkrankung zu erreichen.

„Laut Studien leiden weltweit über 900 Millionen Menschen an einer obstruktiven Schlafapnoe“, berichtet Maier. „Hierbei verschließen sich immer wieder für kurze Zeit die oberen Atemwege. Diese kritische Verengung kommt durch ein Erschlaffen des Zungenmuskels und benachbarter Bereiche zustande und kann zur Aussetzung der Atmung gefolgt von Sauerstoffmangel im Gehirn und den damit verbundenen Folgeerkrankungen führen.“

Carmens Maiers Ziel ist es Millionen Männern und Frauen regelmäßig acht Stunden Lebensqualität zu schenken oder zumindest einen sorgenfreien und erholsamen Schlaf. Seit mittlerweile über drei Jahren arbeitet Carmen Maier am Projekt „Lune“. Sie sagt: „Ich wurde inspiriert durch Geschichten, die mir Patienten, die an Schlafapnoe leiden, erzählten. Viele klagten über einen Mangel an Lebensqualität auf Grund der unkomfortablen Schlafsituation. Durch die herkömmlichen CPAP Masken litten viele an trockenen Schleimhäuten. Darüber hinaus litt auch die Intimität mit den Partnern stark, weil man sich mit der Maske weder bewegen noch küssen konnte. Weiters bringt die Maske keinen nachhaltigen Erfolg, sie stärkt nicht die Muskeln und ist lediglich ein Symptom-bekämpfer. Mit Lune wollte ich dem entgegenwirken und einen Lösungsweg zeigen, mit der man möglicherweise durch Stärkung der Mundmuskulatur eine dauerhafte Heilung erzielen kann. Das wäre zumindest mein Ziel.“

„BioCell“ auf Platz 2

Den zweiten Platz machten Michael Keinrath und seine Mitstreiter, Studenten an der Montanuniversität Leoben, mit ihrem Projekt „BioCell“. Dabei handelt es sich um einen „intelligenten“, tragbaren Kochherd, der Biomasse in Wärme, Strom und wertvolle Sekundärressourcen umwandelt. „Er reduziert die schädliche Luftverschmutzung in Innenräumen und die Kohlenmonoxidemissionen von Festbrennstoffen auf das Niveau von sauberen Gasherden“, beschreibt Keinrath und: „Wir glauben, dass jeder Zugang zu sauberer Energie haben kann! Mit unserem BioCell, einem intelligenten tragbaren Kochherd, machen wir Energie aus landwirtschaftlichen Abfällen nutzbar und machen die Gewinnung sauberer Energie für jedermann weltweit möglich.“

„Luxden“

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Fabian Luca Urlicic, Student an der FH Joanneum Graz, mit seinem Projekt „Luxden“ – „einem Headset, das das Gehirn des Benutzers beleuchtet, um die Freisetzung von stimulierenden Hormonen auszulösen, die die Symptome von Depression und Schlaflosigkeit behandeln“, beschreibt der Student. „Lux hat einzigartige Vorteile, die die Therapie viel diskreter, bequemer und effizienter machen als mit stationären Geräten, die in der gängigen Lichttherapie zum Einsatz kommen. Aufgrund seiner geringen Größe kann das Gerät leicht in jeder Tasche verstaut werden, während nur drei kurze Sitzungen pro Tag erforderlich, um die Ziele zu erreichen“, gibt sich Urlicic selbstbewusst.

Bilder
Lune soll Schlafapnoe-Patienten einen sicheren Schlaf ermöglichen und vor möglichen Atemaussetzern schützen. (Bild: Dyson)
Lune soll Schlafapnoe-Patienten einen sicheren Schlaf ermöglichen und vor möglichen Atemaussetzern schützen. (Bild: Dyson)
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Kommentare (6)

  1. Ach Gott- wäre das schön! Mein Mann und ich leiden jede Nacht gemeinsam- er hat Angst dass ich ersticke- und umgekehrt! Die Schlafmaske konnten wir beide nicht anwenden. Bitte arbeiten Sie weiter!

  2. Wir von der Patientenorganisation Schlafapnoe Österreich haben großes Interesse an dem neuen Produkt. Frau Maier möge sich bitte mit uns in Verbindung setzen. Wir haben auch internationale Kontakte zu verschiedenen Ländern, wo sich Patienten austauschen. Bitte um Kontakt unter info@ssoe.at
    Falls das Produkt schon verfügbar ist, werden sich viele Betroffene freuen.

  3. Ich hätte gerne genauere Unterlagen. Wo gibt es diese Bänder „Lune“ zu kaufen ? Preis ? Gibt es Referenzen ? Gibt es die auch über die Gesundheitskasse ? bitte um Antwort per Mail.

    1
  4. Sehr geehrter Herr Huber, es hat leider etwas länger gedauert, die Kontaktdaten von Carmen Maier, der Erfinderin von „Lune“, aufzutreiben. Um Ihre Fragen zu klären, wäre es wahrscheinlich am besten, mit ihr persönlich in Kontakt zu treten.
    Hier ihre Mailadresse: carmen.maier@edu.fh-joanneum.at

    Liebe Grüße
    S. Bruckbauer

  5. Ich habe schon 2 verschiedene Maskentypen probiert , aberbei jeder gibt es verschiedene Probleme. Ich hätte gerne genauere Unterlagen. Wo gibt es diese Bänder zu kaufen ? Preis ? Gibt es Referenzen ? Gibt es die auch über die Gesundheitskasse ?

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