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Dienstag, 16. April 2024
Reform des Rahmenrechts ein dringendes Anliegen

KV-Verhandlungen: Handelsverband begrüßt Tarifanpassung

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 22.10.2020 | |  Branche
Unerwartet schnell wanderte der Handels KV unter Dach und Fach. Der Handelsverband begrüßt „in diesen Zeiten der Unsicherheit“ die Tarifanpassung in Höhe von 1,5%. Es gibt da allerdings noch ein „dringendes Anliegen“.

„Der Handel macht gerade die schwerste Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg durch“, sagt Handelsverband GF Rainer Will. Daher habe der Handelsverband bereits im Vorfeld der Kollektivvertragsverhandlungen drauf hingewiesen, dass es heuer ausschließlich darum gehe, Mindestlöhne bzw. Mindestgehälter zu regeln. „Vor diesem schwierigen Hintergrund gratulieren wir den Verhandlungspartnern zur Einigung. Arbeitnehmer und Arbeitgeber leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Arbeitsplätze im österreichischen Handel“, erklärt Will.

Die fixierte Erhöhung bewege sich mit +1,5% knapp über der Teuerungsrate von 1,47% und stelle gerade in diesen Zeiten für viele Händler „eine kaum zu bewältigende Belastung“ dar. „Wir haben immer gesagt, es braucht einen Schulterschluss zur Sicherung des ‚Arbeitsplatzes Österreich‘ und es muss daher auch im Sinne der Arbeitnehmervertreter die oberste Prämisse gelten, so viele Beschäftigte wie möglich im Handel durch die Krise zu führen. Daher ist die Verankerung einer freiwilligen Coronaprämie von mindestens 150 Euro sinnvoll. Damit kann Mehrleistung tatsächlich dort entlohnt werden, wo es hingehört: nämlich individuell und auf betrieblicher Ebene“, so der Handelsverband GF.

Wie Will sagt beinhalten die Verlängerung der Ruhezeiten bei überlangen Arbeitszeiten sowie der Silvester-Zuschlag ab 13 Uhr „einen bitteren Beigeschmack“. Diese Rahmenrecht-Änderungen treten bereits ab 1. Dezember in Kraft.

Dem Handelsverband ist nun die Reform des Rahmenrechts ein dringendes Anliegen. „Vor allem das komplizierte Zuschlags- und Mehrstundenabrechnungssystem ist im Hinblick auf bessere wirtschaftliche Planungssicherheit möglichst rasch zu sanieren. Der wirtschaftliche Ausgang des restlichen Jahres steht für die Arbeitgeber noch in den Sternen, zumal die Infektionszahlen zuletzt stark angestiegen sind. Nun gilt es, im Schulterschluss mit den Arbeitnehmern diese Herkulesaufgabe zu stemmen, um das wirtschaftliche Comeback zu schaffen“, so Will abschließend.

 

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