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Donnerstag, 28. März 2024
Betriebe sind spät dran

WKÖ fordert Verlängerung für Lehrlingsbonus

Hintergrund | Dominik Schebach | 28.10.2020 | |  
"Es wäre sehr schade, wenn nun aufgrund einer zu kurz gesetzten Frist eine Aufnahme weiterer Lehrlinge verhindert und somit jungen Menschen berufliche Chancen verbaut würden", ist Mariana Kühnel, stv. WKÖ-Generalsekretärin überzeugt, und fordert eine Verlängerung des Lehrlingsbonus. (© WKO) Trotz Corona-Krise halten die österreichischen Ausbildungsbetriebe an den Lehrlingen fest. Einen Anreiz dazu bildet der Lehrlingsbonus, den die Bundesregierung im Sommer eingeführt hat. Die Lehrstellenlücke ist deswegen deutlich geringer ausgefallen, als ursprünglich befürchtet wurde. Diese Förderung läuft aber nun aus. Die WKÖ sieht allerdings noch viele unentschlossene Betriebe und fordert deswegen eine Verlängerung des Lehrlingsbonus bis 31. Dezember 2020.

Mit dem Ausbruch der Pandemie war die Befürchtung groß, dass die österreichischen Lehrbetriebe die Ausbildung zurückfahren könnten. In Krisenzeiten sind schließlich Zeitaufwand und Kosten der Ausbild speziell für kleinere Betriebe schwer zu stemmen. So äußerten Branchenvertreter die Befürchtung, dass bis zu 10.000 Lehrstellen bzw 30% des Angebots heuer fehlen könnten.

Dass die Lücke mit rund 9% deutlich kleiner ausgefallen ist, führt die WKÖ u.a. auf den Lehrlingsbonus der Bundesregierung zurück. Allerdings sieht die derzeit gültige Richtlinie eine Förderung für Lehranfänger nur für den Zeitraum von 16. März bis 31. Oktober 2020 vor. Die WKÖ ortet allerdings ein Potenzial an bisher unentschlossenen Betrieben, die noch zur Aufnahme von Lehrlingen motiviert werden könnten. Eine Verlängerung des Lehrlingsbonus für die Aufnahme von Lehrlingen bis 31. Dezember 2020 wäre demnach dringend geboten.

„Der Lehrlingsbonus hat viel dazu beigetragen, den Lehrstellenmarkt und die Ausbildungssituation zu stabilisieren. Es wäre sehr schade, wenn nun aufgrund einer zu kurz gesetzten Frist eine Aufnahme weiterer Lehrlinge verhindert und somit jungen Menschen berufliche Chancen verbaut würden. Denn die Erfahrungen aus der Corona-Krise zeigen einmal mehr, dass eine Lehre die beste Basis für eine erfolgreiche Zukunft ist“, erklärt dazu Mariana Kühnel, stv. WKÖ-Generalsekretärin.

Betriebe sind später dran

Warum gibt es hier noch Potenzial? Üblicherweise ist ja die reguläre Aufnahme von Lehrlingen mit Ende Oktober abgeschlossen. Im Zusammenhang mit der Corona-Krise haben sich aber viele Betriebe zurückhaltend verhalten: Sie warteten ab, wie sich die Situation für sie entwickelt.

So war bis vor kurzem beispielsweise noch unklar, ob Lehrlinge ab Oktober 2020 noch in Kurzarbeit geschickt werden können. Hier gibt es jetzt Klarheit und Rechtssicherheit, womit ein Unsicherheitsfaktor weggefallen ist. Auch das Geld wäre bereits budgetiert. Auf Basis der rund 9.500 bisher gestellten Anträge wären im Covid-19-Krisenbewältigungsfonds noch ausreichende Budgetmittel für eine Verlängerung bis Jahresende verfügbar.

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