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Mittwoch, 24. April 2024
„Handelsmonitor Österreich 2020“

Gravierende Auswirkungen und massive Herausforderungen

Die Branche | Stefanie Bruckbauer | 24.11.2020 | |  Unter der Lupe
Der „Handelsmonitor Österreich 2020 Der „Handelsmonitor Österreich 2020" von Statista und österreichischem Handelsverband beleuchtet die gravierenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den österreichischen Einzelhandel. Vor dem zweiten harten Lockdown führten Statista und der österreichische Handelsverband den „Handelsmonitor Österreich 2020" durch und dieser bestätigt, die gravierenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den österreichischen Einzelhandel. „Alle Retail-Branchen stehen vor massiven Herausforderungen“, betont Handelsverband GF Rainer Will.

Eine aktuelle Befragung der heimischen Handelsunternehmen (vor dem zweiten harten Lockdown) bestätigt die gravierenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den österreichischen Einzelhandel. Alle Retail-Branchen stehen vor massiven Herausforderungen 83% der Betriebe zeigen sich bezüglich der negativen Effekte von COVID-19 besorgt. Sinkende Konsumausgaben (79%) sowie Unsicherheiten rund um die wirtschaftliche Stabilität des Landes (66%) werden als Hauptsorgen genannt.

Neun von zehn Unternehmen haben bereits Corona-Maßnahmen ergriffen. Diese beinhalteten vor allem eine Verstärkung des Onlinehandels (73%) sowie die Einführung von Hygienekonzepten (58%) und Kurzarbeit (55%). Das sind die zentralen Ergebnisse des „Handelsmonitor Österreich 2020″ von Statista und dem Handelsverband, für den 88 Handelsbetriebe befragt wurden. „Der Report bildet dabei die gesamte Einzelhandelsbranche über alle Größenklassen und Warengruppen ab – vom EPU und KMU bis hin zum filialisierten Konzern“, sagen Statista und Handelsverband.

Deutlicher Rückgang der Kundenfrequenz

In Zeiten der Krise bewertet mehr als ein Drittel der Befragten die aktuelle Situation des österreichischen Einzelhandels negativ, wobei insbesondere die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen Sorgen bereiten. Optimistischer ist man bei der Bewertung des eigenen Unternehmens. Mehr als die Hälfte sind mit der Situation des eigenen Betriebs in der Krise einigermaßen zufrieden und erwarten zumindest mittelfristig – in den nächsten fünf Jahren – (wieder) eine positive Umsatzentwicklung.

Unzufrieden zeigt sich der heimische Einzelhandel hingegen insbesondere mit der Reaktion der Europäischen Union auf die Pandemie (-32% im Zufriedenheitsindex). Auch die aktuelle wirtschaftliche Lage bleibt angespannt: „Der heimische Einzelhandel musste heuer seit dem ersten COVID-Lockdown im März einen deutlichen Rückgang der Kundenfrequenz von 22% verkraften. Auch die Liquidität der Betriebe verschlechterte sich im Zuge von Corona branchenübergreifend dramatisch“, erläutert Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Onlinehandel als „(einziger) Rettungsanker“

Zwar bleibe das eigene Ladengeschäft für die meisten Händler der wichtigste Verkaufskanal, doch der Trend Richtung Digitalisierung und E-Commerce wurde durch Corona stark befeuert, wie Will sagt. „Nahezu alle befragten Unternehmen betreiben einen eigenen Webshop, jedoch weniger als die Hälfte schon länger als sieben Jahre. Im Onlinehandel wird die starke Konkurrenz am Markt als größte Herausforderung gesehen (67%).“

In puncto Digitalisierung sehen die Händler vor allem die GAFA (Google, Apple, Facebook, Amazon) als treibenden Akteure, die auch die Einführung neuer Technologien und Vertriebswege forcieren. „Die Rolle des österreichischen Einzelhandels wird in diesem Zusammenhang zurückhaltend bewertet. Aus Sicht der Experten mangelt es insbesondere an Ressourcen, Zeit und Knowhow, um die Digitalisierung hierzulande erfolgreicher zu implementieren. Immerhin ein Zehntel der heimischen Betriebe sehen sich als Trendsetter, welche die digitale Transformation aktiv und branchenübergreifend mitgestalten“, sagt Studienautorin Ann-Kathrin Kohl von Statista.

Auf die Frage nach die Top 5 Herausforderungen bei der Einführung neuer Technologien & Vertriebswege, wurden folgende Punkte genannt:

  • Fehlende Ressourcen und Kapazitäten (52%)
  • Zu teuer bzw. fehlendes finanzielles Budget (43%)
  • Fehlende Zeit (33%)
  • Geringe Auswahl an geeigneten Mitarbeitern (24%)
  • Fehlendes Knowhow (22%)

Erfolgsentscheidend

Aus Sicht des österreichischen Einzelhandels sind für den Kunden insbesondere Qualität (89%), Beratung (77%) und eine gute persönliche Beziehung (51%) erfolgsentscheidend, wobei man sich hier gut aufgestellt sieht. Das Thema Nachhaltigkeit wird immerhin von einem Drittel der Händler aus Kundensicht als besonders relevant bewertet. 89% der befragten Einzelhandelsunternehmen verfolgen bereits aktiv Nachhaltigkeitsziele, der Fokus liegt hierbei auf Regionalität (51%), Ökologie (50%) und Social Responsibility also soziale bzw. gesellschaftliche Verantwortung (47%).

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