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Freitag, 19. April 2024
Energielabel neu: Aus für A+++

„Eine große Herausforderung für alle“

Hausgeräte | Stefanie Bruckbauer | 30.11.2020 | | 3  Wissen
Ab 1. März 2021 gilt ein neues Energielabel für viele große Hausgeräte. Wir erklären warum die Änderung notwendig wurde, was genau geändert wird, mit welchen Herausforderungen man rechnen muss und was die Hersteller großer Hausgeräte davon halten. (Bild: Verbraucherzentrale nrw) Ab 1. März 2021 gilt ein neues Energielabel für viele große Hausgeräte. Wir erklären warum die Änderung notwendig wurde, was genau geändert wird, mit welchen Herausforderungen man rechnen muss und was die Hersteller großer Hausgeräte davon halten. (Bild: Verbraucherzentrale nrw) Ab 1. März 2021 ist es soweit: Das bekannte Energielabel mit Spitzenklassen bis A+++ -zig% hat bei den meisten großen Hausgeräten ausgedient und wird abgelöst von der neuen (alten) Energieverbrauchskennzeichnung mit den Klassen A bis G. Warum die Änderung dringend notwendig wurde, was sie beinhaltet und für Handel sowie Industrie mit sich bringt, und was die Hersteller grundsätzlich davon halten, berichten wir ausführlich in der E&W Novemberausgabe. Hier finden Sie den Beitrag nochmals - mit zusätzlichen, bisher unveröffentlichten Statements der Industrie.

Die EU-Energieverbrauchs-Kennzeichnung bei Elektrogeräten gibt es seit dem Jahr 1995. Zuerst wurden Kühl- und Gefriergeräte damit versehen, gefolgt von Waschmaschinen und Trocknern (1996), Waschtrocknern (1997) und Geschirrspülern sowie Haushaltlampen (1999). Das Label wurde (anfangs mit den Klassen A bis G) eingeführt, um Konsumenten beim Vergleich der Geräte bzw bei ihrer Kaufentscheidung zu unterstützen. Aber auch um den Wettbewerb auf Herstellerseite anzukurbeln und die Energieeffizienz der Geräte immer weiter zu verbessern. Zudem sollte der durch Elektrogeräte verursachte Energieverbrauch in der EU reduziert und somit das Klima geschützt werden.

Die Rechnung ging auf. Laut Eurobarometer wird das Energielabel (heute) von 93% der Verbraucher erkannt und 79% berücksichtigen es beim Kauf neuer elektrischer Geräte. Gleichzeitig hat sich die Energieeffizienz von Elektrogeräten so stark verbessert, dass sich die meisten bald in der Klasse A wiederfanden. (Im Jahr 2006 waren etwa zwei Drittel der verkauften Kühlschränke und Waschmaschinen als Produkte der Klasse A gekennzeichnet.) Große Unterschiede beim Energieverbrauch gab es trotzdem, weswegen 2003 bei Kühlgeräten die zusätzlichen EEK A+ und A++ hinzukamen und 2011 ein neues Label für große Hausgeräte (mit der höchsten EEK A+++) eingeführt wurde.

Das Problem: Selbst diese hohen Energieeffizienzklassen wurden schon bald wieder von den meisten aktuellen Modellen erreicht (2017 waren bereits 90% der verkauften Kühlschränke und Waschmaschinen in den Klassen A+, A++ oder A+++ angesiedelt) und nachdem man nicht unendlich viele „+“ hinter die „A‘s“ reihen kann, wurde nun das gesamte Energieverbrauchskennzeichnungs-System überarbeitet, damit die Produkte wieder besser unterscheidbar sind. Ab März 2021 ist es soweit: Die ersten Gerätetypen bekommen neue Effizienzlabel, die die alten ablösen. Dabei wird aufgeräumt mit den Klassen A+ bis A+++ und es erfolgt die Rückkehr zum A bis G Konzept inkl. geänderter Testgrundlagen und Deklarationskonzept.

Zunächst kein A und B

Beim neuen Energielabel wird aufgeräumt mit den Klassen A+ bis A+++ und es erfolgt die Rückkehr zum A bis G Konzept inkl. geänderter Testgrundlagen und Deklarationskonzept.

Die neuen Labels kommen zunächst für Geschirrspüler, Waschmaschinen und kombinierte Waschtrockner, (Wein-)Kühlschränke, Gefrierschränke sowie elektronische Displays inklusive Fernseher und Monitore. „Grundsätzlich war als Ziel definiert, dass bei der Einführung des neuen Labels die beiden obersten Klassen (A und B) frei bleiben, dass es anfangs also keine A- und B-Geräte gibt. Dies um Luft für Innovation zu lassen, dh. für die Hersteller noch einen weiteren Anreiz zu setzen, noch effizientere Geräte zu entwickeln.“, erklärt Thomas Bogner von der Österreichischen Energieagentur gegenüber E&W.

Die neue Kennzeichnung bringt mit sich, dass die Energieeffizienzklassen bestehender Geräte heruntergestuft werden. So können zB Kühlschränke, die heute nach altem Label noch in der besten Klasse A+++ sind, künftig ein B oder C auf dem neuen Label tragen, ohne dass sich deren Energieverbrauch geändert hat. Das könnte noch zur Herausforderung werden, wie auch Thomas Bogner sagt: „Alle neuen Labels beruhen auf teilweise überarbeiteten Berechnungsmethoden und Teststandards, die grundsätzlich noch praxisnäher sein sollten, allerdings zu etwas anderen Energieverbrauchswerten führen. Da sich die Bewertungskonzepte signifikant verändert haben, ist eine analytische Zuordnung zwischen einer Klasse im alten Label und einer im neuen Label nicht möglich. Der Konsument muss daher unbedingt darüber aufgeklärt werden, dass die Werte auf dem alten Label und neuen Label nicht 1:1 vergleichbar sind.“

Auf den ersten Blick

Auf den ersten Blick sehen sich das neue und das alte Energielabel für Haushaltsgeräte ziemlich ähnlich. Die siebenstufige Farbskala bleibt erhalten. Im unteren Teil des Labels informieren weiterhin verschiedene Piktogramme über ausgewählte Produkteigenschaften, wobei mehrere Piktogramme neu hinzugefügt und einige überarbeitet wurden. Die Bezugsgrößen wurden dabei teilweise geändert. Neu ist der prominenter und einheitlicher dargestellte Energieverbrauch der Produkte im mittleren Teil des Labels.

Ganz neu bei allen neuen Energielabels ist ab März 2021 der QR-Code, über den man (via Smartphone) zusätzliche Informationen zu den Geräten aus der europäischen Produktdatenbank „EPREL“ abrufen kann.

EPREL

Seit dem 1. Jänner 2019 müssen die Lieferanten Geräte, für die ein Energielabel erforderlich ist, in der europäischen Produktdatenbank für die Energieverbrauchskennzeichnung (EPREL, „EU Product Registration database for Energy Labelling“) registrieren, bevor sie diese auf dem europäischen Markt verkaufen. Laut WKÖ sind bis September 2020 über 2.000 Lieferanten dieser Verpflichtung nachgekommen und haben rund 250.000 Produkte registriert.

Die (via Online-Portal zugängliche) EPREL-Datenbank setzt sich aus einem öffentlich zugänglichen und einem nicht öffentlichen Teil zusammen. Im öffentlichen Teil finden Verbraucher sowie Händler relevante, von den Herstellern eingegebene Informationen zum Gerät – wie Herstellerdaten, Modellkennung und die Energieeffizienzklasse. Die Merkmale der Modelle können verglichen und die energieeffizientesten Produkte ausgewählt werden. Auch unabhängige Anbieter, wie Entwickler digitaler Anwendungen und anderer Vergleichsinstrumente, können die Daten nutzen, um die Verbraucher zu informieren. Der Zugang wird voraussichtlich erst 2021 eingerichtet.

Der nicht öffentliche Teil von EPREL ist den Marktüberwachungsbehörden und der Kommission vorbehalten. Er unterliegt strengen Datenschutzvorschriften und soll eine effiziente Marktüberwachung in der gesamten EU ermöglichen.

Übergangszeitraum

Zu den Pflichten, die mit dem neuen Etikett für Industrie und Händler einhergehen erklärt die WKÖ: „Ab dem Startdatum für die neuen Etiketten, also ab 1. März 2021, haben Händler 14 Arbeitstage Zeit (also von 1. bis 18. März 2021), die neuen Etiketten anzubringen – das gilt stationär sowie online. Vor diesem Datum darf der Händler keine Etiketten mit der neuen Skala ausstellen.

Korrekt gedruckte Etiketten und Produktdatenblätter müssen vom Hersteller für jedes in Verkehr gebrachte Produkt unentgeltlich mitgeliefert werden. Fehlende Etiketten müssen nach Aufforderung des Händlers vom Lieferanten innerhalb von fünf Arbeitstagen unentgeltlich nachgeliefert werden.

Händler müssen das Etikett gut sichtbar ausstellen. Ebenso muss das Produktdatenblatt zur Verfügung stehen. Erhält ein Händler für bereits lagernde Produkte keine neuen Etiketten mehr, weil der Lieferant seine Tätigkeit eingestellt hat, dann können diese betroffenen Produkte bis zu neun Monate (ab dem offiziellen Startdatum am 1. März 2021) mit dem bestehenden alten Etikett verkauft werden.“

Alt neben neu

So wird das neue Energielabel für Kühlgeräte aussehen. Rechts oben im Eck befindet sich der neue QR-Code.

Vor allem im Übergangszeitraum, in dem das „Umetikettieren“ der Geräte im Handel erfolgen muss, kann es also vorkommen, dass am POS ein A+++ Kühlgerät neben einem C-Klasse-Modell steht und beide gleich energieeffizient sind. Es stellt sich die Frage, ob die Konsumenten das neue Label bzw. die „Degradierung“ der Geräte auf schlechtere Effizienzklassen, verstehen und akzeptieren werden. Bogner sagt dazu: „Eine Prognose ist diesbezüglich schwierig, da für eine reibungslose Einführung des neuen Labels viele Faktoren zu berücksichtigen sind.“

„Verkraftbar“

Wir fragten bei einigen Herstellern großer Hausgeräte nach was sie vom neuen Energielabel halten, so zB bei Gorenje, wo das neue Label begrüßt wird: „Langfristig ist das neue Label sehr wichtig für uns alle, da es den Fortschritt, sowie die Sensibilität für das Thema Energieverbrauch bzw. Nachhaltigkeit fördert“, so GF Michael Grafoner. Den Aufwand, der durch das Befüllen der EPREL-Datenbank entsteht, beschreibt Grafoner als leicht verkraftbar, „da die Informationen für alle Produkte in der EU verfügbar sind und nur noch eingetragen werden müssen.“ Grundsätzlich gebe es keine Schwierigkeiten mit dem neuen Label, wie der Gorenje GF sagt. „Einzig auf Konsumentenseite könnten sich Probleme auftun, da die neuen Etiketten bzw Klassifizierungen den Verbrauchern irgendwie verständlich nahegebracht werden müssen.“

„Stark gefordert“

Auch Electrolux heißt die Änderung willkommen, da die Skala schon komplett ausgereizt war, wie Marketingleiter Martin Bekerle kritisiert. „Teilweise sind Geräte aufgetaucht mit A+++-80%!  Zudem waren in Österreich 2019 lt. GfK keine Waschmaschinen mehr unter EEK A klassifiziert.  Über 80% der verkauften Waschmaschinen waren in der besten Kategorie A+++, die restlichen 20% zwischen A und A++.“ Im Gegensatz zu Gorenje sieht sich Electrolux schon mit Problemen bzw deutlichem Mehraufwand konfrontiert. „Für uns Produzenten sind es neben den Mehrkosten für Geräte, die natürlich anfallen, auch ein erheblicher Aufwand alle Produkte zu testen bzw. neu zu gestalten falls technisch notwendig! Und auch logistisch gibt es natürlich gewisse Herausforderungen. So müssen alle Geräte mit den richtigen Energielabels rechtzeitig ausgestattet bzw. ‚alte‘ Modelle auch abverkauft werden!“

Auch die „Übergangszeit“ und die „Aufklärung“ der Konsumenten betreffend ortet Bekerle mögliche Probleme: „Es wird sicher eine große Herausforderung für alle werden. Insbesondere wenn man bedenkt, dass es neben den Geräten, die in der 14 tägigen Übergangsfrist sowohl das neue als auch das alte Energielabel beigepackt haben, auch noch Geräte geben wird, die nur ein altes Energielabel besitzen. Dabei handelt es sich um Modelle, die bis Ende Oktober 2020 produziert wurden und diese dürfen aber auch noch bis November 2021 verkauft und mit dem alten Energielabel gekennzeichnet werden! Hier werden die Fachhändler sicherlich sehr stark gefordert sein, um diese Unterschiede zu erklären. Unterstützend wird es dazu allerdings eine Informationskampagne vom Fachverband geben.“

Anspruch bekräftigen

Energieeffizienz ist und bleibt eines der wichtigsten Kriterien für den Kauf eines Kühlgerätes. Davon ist auch Liebherr überzeugt. Mit Geräten in den besten Energieeffizienzklassen bei gleichzeitig optimalem Volumen und möglichst geringen Schallemissionen nimmt der Kühlpro in diesem Bereich seit jeher eine führende Rolle ein. Mit der Einführung des neuen Energielabels möchte Liebherr diesen Anspruch laut eigenen Angaben weiterhin bekräftigen und somit auch einen wertvollen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft leisten, denn: „Eines wird uns durch die aktuellen Ereignisse und Diskussionen immer deutlicher: Mit den Kaufentscheidungen, die wir heute treffen, tragen wir auch Verantwortung für die Generationen von morgen“, sagt Manuel Eder von der Unternehmenskommunikation.

Liebherr hat keinerlei Probleme mit der Einführung bzw. Umsetzung des neuen Energielabels, da man sich schon sehr früh mit der Umstellung auseinandergesetzt hat. „Dementsprechend haben wir auch eine klare und vollumfängliche Kommunikation an mehreren Touchpoints für unsere Partner erstellt. Uns war sehr wichtig den Handel von Anfang an über die einzelnen Schritte von Liebherr zu informieren“, sagt Eder. Und der Handel wird auch an anderer Stelle unterstützt. Liebherr hat nämlich schon mit 1. September 2020 begonnen (also zwei Monate vor der offiziellen Verpflichtung) die Geräte sowohl mit dem alten als auch mit dem neuen Label auszustatten bzw. auszuliefern. „Wir machen das, damit der Handel bei der Umstellung in der Übergangszeit einen – soweit möglich – geringeren Aufwand hat.“, erläutert Manuel Eder.

„Ein richtiger Schritt“

Miele begrüßt die Neuregelung beim EU-Energielabel grundsätzlich, bezeichnet dies als „richtigen Schritt.“ Denn: Es gab zum Schluss schon umständliche „Super-Deklarationen“ wie „A+++ minus 50 Prozent“ und die sind vom Kunden nur schwer einzuordnen. Nun gelte es, eine reibungslose Umsetzung der Neuskalierung zu gewährleisten.

Probleme bei der Umsetzung der Neuregelung hat Miele nicht, wie GF Sandra Kolleth gegenüber E&W erklärt. Der Aufwand, der mit dem Befüllen der EPREL-Datenbank verbunden ist, sei zwar erheblich, da für die notwendigen automatischen Meldungen Strukturen neu geschaffen werden mussten. Hinzu komme, dass die Implementierung selbst sich zwei Jahre verzögert habe, was wiederum zu beträchtlichen Zusatzaufwand geführt habe, wie Kolleth erklärt. Ansonsten hat man bei Miele keine praktischen Probleme, die über den üblichen Anpassungs- und Aufklärungsaufwand hinaus gehen. „Auch mit unseren Produkten sind wir bei Miele bestens aufgestellt und wir werden alles daran setzen, bei gleichermaßen energieeffizienten wie leistungsstarken und komfortablen Hausgeräten auch weiterhin die Maßstäbe zu setzen. Dies gilt für die Kriterien des EU-Energielabel ebenso wie für die tägliche Praxis in den Haushalten überall auf der Welt.“

Dass das neue Energielabel auch Herausforderungen mit sich bringt, ist auch Kolleth überzeugt. Sie spricht damit zB die „Übergangszeit“ an, in der ältere Modelle mit alter Klassifizierung neben neuen Modellen mit neuer Klassifizierung stehen könnten. Erklärungsbedürftig sei zudem der Umstand, dass der neue Höchstwert „A“ anders berechnet wird und auch deutlich anspruchsvollere Grenzwerte beinhaltet als das bisherige „A+++“. „Im Ergebnis werden selbst die effizientesten der heute im Markt befindlichen Geräte bestenfalls Klasse ‚B‘ erreichen – statt einer heute üblichen deutlichen Unterschreitung der Grenzen von ‚A+++‘. Um Missverständnissen über die weiterhin exzellenten Umwelteigenschaften dieser Produkte vorzubeugen, sind intensive Aufklärungskampagnen nötig und in Vorbereitung, für den Handel wie für die Verbraucher. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, durch gezielte Kommunikation Klarheit zu schaffen. Aber auch Miele und die Branche insgesamt werden ihren Beitrag leisten, etwa mit Blick auf die Unterstützung des Fachhandels, dessen Beratungskompetenz gerade jetzt besonders gefragt ist“, sagt die GF.

Umdenken

Die neuen Energielabels kommen zunächst für Waschmaschinen und kombinierte Waschtrockner, Geschirrspüler, (Wein-)Kühlschränke, Gefrierschränke sowie elektronische Displays inklusive Fernseher und Monitore. (Foto: BrandtMarke/ pixelio.de)

Herausforderungen in der Übergangsphase zum neuen Label sehen nicht nur einige Hersteller, sondern auch die Österreichische Energieagentur. Dadurch, dass die besten Produkte künftig voraussichtlich erst in der B oder C-Klasse zu finden sind, müsse der Konsument deutlich umdenken. Dh es brauche einiges an Information und Aufklärungsarbeit. Dazu kommt: Neuen Produkten, die in den Handel gebracht werden, liegt das neue Label bereits ab November 2020 bei. Was im Prinzip als Service für den späteren Labeltausch beim Händler vorgesehen ist, kann dann allerdings leicht zu Verwirrung beim Konsumenten führen. Denn: Er findet in der Verpackung beispielsweise das noch aktuelle (alte) A+++Label vor und gleichzeitig das neue Label, das entsprechend dem neuen System eine niedrigere Effizienzklasse anzeigt. Des weiteren werden die Energieverbrauchswerte überwiegend auch mit neuen Bezugsgrößen angegeben, was gegebenenfalls auch übersehen werden kann“, erläutert Thomas Bogner und er ergänzt: „Der Umstieg auf die neuen Labels erfolgt nicht für alle Produktgruppen gleichzeitig. So kommt das Label für Lampen erst ab September 2021 und die Labels für Klimageräte, Heizung sowie Warmwasserbereitung noch später. Dh. der Konsument wird noch längere Zeit beide Labelkonzepte parallel sehen.“

Informationsoffensive

Unterm Strich ist eines klar: Es ist einiges an Informationsarbeit sowohl in Richtung Handel als auch Konsumenten erforderlich. Und daran wird auch schon gearbeitet. Wie zuvor erwähnt, wird das FEEI Forum Hausgeräte Anfang nächsten Jahres eine Informationskampagne starten. Darüber hinaus gibt es die Plattform https://www.label2020.at, die von der Österreichischen Energieagentur und Partnern in 16 EU Ländern koordiniert wird. Auf www.label2020.at finden Händler unterschiedliche Informations- und Schulungsmaterialien, ab Dezember wird es zudem ein E-Learning-Tool geben.

In weiterer Folge werden sich auch Konsumenten auf dieser Plattform offiziell informieren können. Für Verbraucher werden zudem Infobroschüren und ab Frühjahr 2021 auch ein Smartphone-Tool aufgelegt, das unter anderem direkt an die EU-Datenbank angebunden sein wird, um Produktvergleiche, Lebenszykluskostenberechnungen, etc. zu ermöglichen.

Fazit

Die Aufklärung der Konsumenten steht mittlerweile also tatsächlich stark im Fokus und Thomas Bogner von der Energieagentur ist diesbezüglich positiv gestimmt, denn: „Das bestehende Label hat bei Konsumenten einen sehr guten Bekanntheitsgrad und wird ebenso als wichtiger Aspekt in der Kaufentscheidung berücksichtigt. Das neue Label startet somit von einer sehr guten Basis.“

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Kommentare (3)

  1. Man kann sich doch wohl merken, dass es nur noch EIN A gibt und keine A+++, A++ oder A+.
    Wem das schwerfällt kapiert auch keine neue Bezeichnung wie Energy21+ der Tafel.

  2. Klar, A++++++++++++++++++++++++++ oder vielleicht doch nur A++++++++++++++++++++++ wäre eines Tages schwierig und somit erscheint eine Neuauflage des Energielabels sinnvoll.

    Wer zum Kuckuck hat aber die Gestaltung so verwechselbar gemacht?
    Als Konsument würde ich mir wünschen, dass am ersten Blick erkennbar wäre, ob es sich um eine neue oder alte Plakette handelt. Es wäre nicht zuviel verlangt gewesen „Energy21+“ als Titel anzuführen.

    So wird es hoffentlich nicht zu oft passieren, dass der unbedarfte selbstbedienende Kunde das vermeintlich bessere A+ -Gerät statt des (neuen) B im guten Glauben wählt.

    1
    1. Guter vorschlag mit der neuen Etikette die völlig anders aussieht, um auf den 1.blick zwischen alt und neu unterscheiden zu können! Leider zu spät

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