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Freitag, 29. März 2024
Bitkom wirft Blick auf IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik

Deutscher ITK-Markt: Zeichen stehen auf Wachstum

Die Branche | Stefanie Bruckbauer | 13.01.2021 | |  Unter der Lupe
Der deutsche Markt für IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik soll in diesem Jahr laut Bitkom um 2,7% auf 174,4 Milliarden Euro wachsen. Bis Jahresende sollen in Deutschland zudem voraussichtlich 20.000 zusätzliche Jobs geschaffen werden. (Grafik: Bitkom) Der deutsche Markt für IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik soll in diesem Jahr laut Bitkom um 2,7% auf 174,4 Milliarden Euro wachsen. Bis Jahresende sollen in Deutschland zudem voraussichtlich 20.000 zusätzliche Jobs geschaffen werden. (Grafik: Bitkom) Wie der Digitalverband Bitkom berichtet, stehen die Zeichen in Deutschland 2021 wieder auf Wachstum. Nach dem Corona-Schock und vorübergehend rückläufigen Umsätzen soll der deutsche Markt für IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik in diesem Jahr um 2,7% auf 174,4 Milliarden Euro wachsen. Bis Jahresende werden laut Bitkom zudem voraussichtlich 20.000 zusätzliche Jobs geschaffen.

Wie Bitkom informiert, sind in der deutschen IT, Telekom- und Unterhaltungselektronik-Branche aktuell 1,2 Millionen Menschen beschäftigt. Schon in den Schlussmonaten des vergangenen Jahres habe sich das Geschäftsklima überwiegend positiv entwickelt, wie der Digitalverband berichtet: „Mit 19,7 Punkten kletterte der Bitkom-ifo-Digitalindex im Dezember auf den höchsten Stand seit Februar 2020. Die Corona-Krise hat die Digitalisierung in vielen Bereichen beschleunigt. Wirtschaft, Staat und Verbraucher investieren in digitale Technologien, auch zwischenzeitlich aufgeschobene Investitionen werden jetzt nachgeholt“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Die Bitkom-Branche ist bislang gut durch die Krise gekommen. Für 2021 stehen die Zeichen wieder auf Wachstum. Unter dem Eindruck der Corona-Krise waren die Umsätze 2020 leicht gesunken. Der ITK-Markt ging um -0,6% auf 169,8 Milliarden Euro zurück, was vor allem am schwächeren Geschäft mit IT-Dienstleistungen und Software lag.“

IT-Hardware ist größter Umsatztreiber in der Informationstechnik

Bitkom sagt: „Das Segment der Informationstechnik wird 2021 nach vorübergehenden Einbußen wieder stärker an Gewicht gewinnen und seine Bedeutung als größtes Branchensegment ausbauen.“ Die Umsätze steigen nach Bitkom-Berechnungen 2021 um +4,2% auf 98,6 Milliarden Euro. Am stärksten soll die IT-Hardware – also insbesondere Computer, Server und Peripheriegeräte – mit einem kräftigen Plus von +8,6% auf 31,6 Milliarden Euro wachsen. Zurück auf Wachstumskurs sei auch der Markt für Software. Er wachse mit +4,1% auf 27,0 Milliarden Euro stärker als der Branchendurchschnitt. Das Geschäft mit IT-Services, wozu unter anderem die IT-Beratung gehört, drehe mit +1,1% wieder ins Plus und steige auf 40,0 Milliarden Euro. „Während IT-Hardware ganz oben auf der Einkaufsliste steht, verstetigt sich mit dem kräftig wachsenden Cloud-Geschäft ein weiterer Trend in der Informationstechnik. Es heißt zunehmend: mieten statt kaufen. Infrastructure-as-a-Service, also das Geschäft mit gemieteten Servern, Netzwerk- und Speicherkapazitäten, verzeichnete zuletzt jährliche Wachstumsraten von bis zu 40 Prozent und ist mittlerweile ein Milliardenmarkt“, sagt Berg.

Telekommunikation wächst moderat

Die Telekommunikation verzeichnet, wie Bitkom sagt, voraussichtlich ein moderates Wachstum. 2021 soll der Markt nach zwei Jahren der Konsolidierung um +1% auf 67,4 Milliarden Euro zulegen. Mit Telekommunikationsdiensten werden nach Bitkom-Berechnungen 48,7 Milliarden Euro umgesetzt, das entspricht einem leichten Plus von 0,3%. Das Geschäft mit Endgeräten wachse auf 11,6 Milliarden Euro (+2,8%). Die Investitionen in die Telekommunikations-Infrastruktur sollen deutlich um +3,2% auf 7,1 Milliarden Euro steigen. „Die Netzbetreiber investieren massiv in die Zukunft von Festnetz und Mobilfunk. Der Ausbau von Glasfaser und des neuen 5G-Mobilfunkstandards sind ein wichtiger Beitrag, um den kontinuierlich steigenden Anforderungen an Geschwindigkeit und Verfügbarkeit der Netze gerecht zu werden. Die Refinanzierung bleibt angesichts nur geringer Umsatzzuwächse aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks eine große Herausforderung für die Telekommunikationsunternehmen“, sagt Berg.

Erneut rote Zahlen in der Unterhaltungselektronik

Laut Bitkom befindet sich die Unterhaltungselektronik in Deutschland weiter auf Talfahrt. Laut Bitkom-Prognose fallen die Umsätze 2021 im vierten Jahr in Folge, wenn auch weniger stark als zuletzt. Dieser kleinste ITK-Teilmarkt schrumpft voraussichtlich um -2% auf 8,3 Milliarden Euro. Berg sagt dazu: „Consumer Electronics sind trotz des Corona-bedingten Booms einzelner Bereiche weiterhin stark unter Druck. Die Corona-Sonderkonjunktur für Spielekonsolen, Wearables und Headsets kann den Abwärtstrend nicht aufhalten. Die gute Nachricht ist: Die Rückgänge verlangsamen sich.“

Mehr Jobs, weniger Weltmarktanteile

Das zuvor kräftige Beschäftigungswachstum in Deutschland flacht im Zuge der Corona-Krise leicht ab, wie Bitkom berichtet. 2021 sollen voraussichtlich 20.000 zusätzliche Jobs geschaffen werden, nachdem die Zahl der Arbeitsplätze im vergangenen Jahr geringfügig um 8.000 auf 1,2 Millionen zurückgegangen war. 2019 seien noch 58.000 neue Jobs entstanden. „Die Bitkom-Branche hat trotz Corona allein in den vergangenen fünf Jahren 150.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Die Digitalisierung führt nicht nur zu mehr Effizienz und Produktivität quer durch alle Branchen, sie steigert auch die Nachfrage nach Arbeitskräften“, sagt Berg. „Die Beschäftigungsbilanz könnte weitaus besser ausfallen, wenn nicht viele Stellen aufgrund fehlender Fachkräfte unbesetzt bleiben müssten. Selbst im Krisenjahr 2020 blieben 86.000 Jobs vakant. Jede unbesetzte Stelle steht für ein Weniger an Wachstum, Wertschöpfung und Innovation – das bremst uns bei der Digitalisierung und behindert uns im globalen Wettbewerb. Gute und digital kompetente Leute sind der wichtigste Faktor, wenn es darum geht, Deutschland digital nach vorne zu bringen und digitale Souveränität zurückzugewinnen.“ Im globalen Maßstab spiele der deutsche ITK-Markt übrigens eine untergeordnete Rolle, wie Bitkom anmerkt. „Der Marktanteil liegt 2021 voraussichtlich bei 3,9%. Die Tendenz ist rückläufig, weil die Investitionen und Ausgaben in anderen Ländern schneller wachsen, besonders im asiatischen Raum. Wachstumsspitzenreiter sind Indien mit +13,5% und China mit einem Plus von 7,1%.“

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