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Freitag, 29. März 2024
Zügiger Glasfaserausbau und weitere Investitionen notwendig

UBIT: Österreich hat Nachholbedarf bei der Digitalisierung

Telekom Hintergrund | Dominik Schebach | 14.01.2021 | |  
UBIT-Fachverbandsobmann Alfred Harl fordert mehr Investitionen in die IT-Sicherheit und die IT-Infrastruktur der Unternehmen: „Die Coronavirus-Pandemie hat brutal gezeigt, wo noch Aufholbedarf herrscht. Gerade jetzt muss investiert werden: in Sicherheit, in Infrastruktur und in Expertise. UBIT-Fachverbandsobmann Alfred Harl fordert mehr Investitionen in die IT-Sicherheit und die IT-Infrastruktur der Unternehmen: „Die Coronavirus-Pandemie hat brutal gezeigt, wo noch Aufholbedarf herrscht. Gerade jetzt muss investiert werden: in Sicherheit, in Infrastruktur und in Expertise." (© FV UBIT, Strasnik) Die Corona-Pandemie hinterlässt tiefe Spuren in Österreichs Wirtschaft. Nicht nur bei den Unternehmenskennzahlen. Die Pandemie hat auch zu einem wahren Digitalisierungsboost in Österreichs Unternehmen geführt. Gleichzeitig hat sich an vielen Stellen ein großer Nachholbedarf gezeigt, wie der Fachverbands der Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT in seiner heutigen Pressekonferenz mitgeteilt hat. Dazu gehört auch ein schneller Ausbau der Glasfaserinfrastruktur vor allem im ländlichen Raum, der nach Ansicht von UBIT-Obmanns Alfred Harl, als Basis für die weitere Digitalisierung Österreichs unerlässlich sei.

Die Folgen der Pandemie und der daraus resultierenden Lockdowns und Ladenschließungen haben die Prozesse vieler Unternehmen, von der internen Organisation bis zum Verkauf, schlagartig ins Netz katapultiert. Damit hat die Corona-Krise bei vielen Unternehmen zu teils radikalen Veränderungen im Arbeitsablauf geführt – Homeoffice, Webshops und Videokonferenz gehören nun bei fast allen Unternehmen zum Standard. Mit entsprechenden Folgen, wie UBIT-Obmann Alfred Harl erklärt: „Für Betriebe ist es wesentlich, alte, analoge Prozesse in neue, flexible und digitale Prozesse umzuwandeln. Die Zeit nach Corona ist die Zeit, schlanke und vor allem flexible und robuste Prozesse zu etablieren. Österreich muss diesen Digitalisierungsboost nutzen und die Businesschancen realisieren.“

Um den Digitalisierungsboost zu nutzen sind nach Ansicht von Harl allerdings entsprechende Investitionen notwendig. So haben laut einer von Harl angeführten Studie des Unternehmensberater KPMG im vergangenen Jahr rund 86% der Unternehmen zumindest teilweise auf Homeoffice umgestellt – mit entsprechenden Folgen für die interne Organisation. „Die Coronavirus-Pandemie hat brutal gezeigt, wo noch Aufholbedarf herrscht. Gerade jetzt muss investiert werden: in Sicherheit, in Infrastruktur und in Expertise.“ So sind seit 1. September rund 58.000 Anträge in der Höhe von rund 2,4 Mrd Euro  für die Investitionsprämie des Wirtschaftsministeriums zur Unterstützung der österreichischen Wirtschaft in der Coronakrise eingegangen. Weltweit flossen 47% der Technologieinvestitionen in Sicherheit und Datenschutz, und trotzdem war jedes zweite Unternehmen in den letzten zwölf Monaten Opfer einer Cyberattacke.

Glasfaser als Basis für verlässliche Infrastruktur

Ein wichtiger Punkt bleibt dabei nach Ansicht von Harl die Infrastruktur. 55% der österreichischen Unternehmen sehen laut dem UBIT-Obmann die stärkere Nutzung digitaler Technologien als die wichtigste Langfristfolge von Covid-19. Dieser Trend erfordere eine robuste IT-Infrastruktur. Zwar nehme die Anzahl der Breitbandanschlüsse laut einem RTR-Bericht in Österreich zu, Harl hat seinen Blick allerdings vor allem auf die Glasfaserinfrastruktur gerichtet.

„Das ist grundsätzlich eine gute Nachricht. Doch aus unserer Sicht muss das Breitbandnetz mit Glasfaser bis zu den Firmen und Haushalten so rasch wie möglich ausgebaut werden, besonders im ländlichen Bereich. Kupfer leistet das nicht mehr,“ sagt Harl und meint weiter: „Tatsache ist auch, wer aktuell keinen Breitbandanschluss hat, kann in diesen Zeiten nicht mithalten und ländliche Gegenden dürfen nicht benachteiligt werden.“ Er fordert deswegen, dass die vorgesehen staatlichen Förderungen für den Ausbau schneller zur Verfügung gestellt werden.

Fachkräftemangel

Gebremst wird der Digitalisierungsboom in Österreich allerdings durch den weiterhin bestehenden Fachkräftemangel. Dieser beläuft sich hier zu Lande nach einer Studie des Industrie Wissenschaftliches Instituts auf mittlerweile 24.000 Personen und der Bedarf wird größer. Das bedeutet laut UBIT ein Wertschöpfungsverlust von 3,8 Mrd Euro pro Jahr. Am dringendsten werden derzeit Fachkräfte in den Bereichen Software Engineering & Web Development sowie IT-Security benötigt.

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