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Samstag, 20. April 2024
Werden MVNOs benachteiligt?

BWB und RTR nehmen Mobilfunkmarkt unter die Lupe

Telekom | Dominik Schebach | 01.02.2021 | | 1  
BWB und RTR wollen gemeinsam Entwicklungen zum Wettbewerb auf dem Mobilfunkmarkt unter die Lupe nehmen. Der Telekom-Regulator und die Bundeswettbewerbsbehörde begründen den Schritt mit einer negativen Dynamik für die MVNOs.

Im Zuge der Genehmigung des Mergers von H3G und Orange im Jahr 2012 wurde Drei die Verpflichtung auferlegt, bis zu 16 MVNOs Zugang zu bis zu 30% der zur Verfügung stehenden Kapazitäten in seinem Mobilfunknetz zu gewähren. Diese Auflage läuft Ende 2022 aus. Nach Ansicht von RTR und BWB konnte das Ziel der Auflage, den Wettbewerb am Mobilfunkmarkt abzusichern, um für Konsumentinnen und Konsumenten eine Vielfalt an attraktiven Produkten zu angemessenen Preisen zu gewährleisten, erreicht werden. Dabei hätte sich auch der zwischen Betreibern entstandene Wettbewerb um MVNOs positiv ausgewirkt.%

MVNOs haben in Österreich einen Marktanteil von nahezu 12%. Sie spielen eine entscheidende Rolle für einen stabilen Wettbewerb am Mobilfunkmarkt und sind Treiber von Innovation. Beschwerden aus dem Markt und aus Wettbewerbssicht problematische Kommentare von Marktteilnehmern zwingen uns, genauer darauf zu schauen und falschen Entwicklungen rechtzeitig entgegenzutreten“, meint RTR-Telekom-GF Klaus Steinmaurer, zur aktuellen Situation am Mobilfunkmarkt.

Laut BBW und RTR gebe es nun allerdings Entwicklungen auf dem Markt, die diese Dynamik abschwächen bzw umkehren wollen. Dem wollen die Behörden frühzeitig entgegentreten. Konkret gehe es um den Zugang zu 5G-Angeboten für MVNOs. Die Verhandlungen gestalten sich dem Vernehmen nach recht zäh. Außerdem hatte z.B. Magenta CEO Andreas Bierwirth in einem Trend-Interview im vergangenen Sommer die geringe Kostenwahrheit bei MVNOs beklagt, während Netzbetreiber sich steigenden Mieten für Standorte und höheren Preisen für Energie gegenübersehen.

„Die BWB nimmt die bestehenden Beschwerden sehr ernst und wird die derzeitigen Entwicklungen laufend evaluieren. MVNOs brauchen einen fairen und angemessenen Zugang zu den Netzen, sodass Konsumenten und Konsumentinnen eine breite Angebotsauswahl mit angemessener Qualität zu attraktiven Angeboten erhalten“, ergänzt  Theodor Thanner, Generaldirektor der Bundeswettbewerbsbehörde.

Die BWB und die RTR seien daher entschlossen, jedem Verdacht von wettbewerbswidrigem Verhalten nachzugehen. Von Marktteilnehmern beabsichtige Verschlechterungen des Wettbewerbs seien nicht akzeptabel. Sowohl BWB als auch RTR werden daher den Mobilfunkmarkt in diesem Jahr auf ihre Fokusliste setzen und dazu auch mit der Europäischen Kommission in Kontakt treten. Gleichzeitig ist ein runder Tisch mit den Netzbetreibern und MVNOs geplant, um möglichst rasch einem funktionierenden Wettbewerb entgegenstehende Entwicklungen aus dem Weg zu räumen.

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Kommentare (1)

  1. „Im Zuge des laufenden Zusammenschlussverfahrens weist Hutchison 3G Austria darauf hin, dass die der EU-Kommission vorgeschlagenen Großhandelspreise für virtuelle Mobilfunkbetreiber (MVNOs) nachweislich zu den besten in Europa zählen. Die von 3 angebotenen Konditionen sind für weitere, potenzielle Marktteilnehmer aus wirtschaftlicher Sicht höchst attraktiv.“ (Aug.2012)

    Das war wohl alles andere als eine Auflage der EU, sondern ein „Angebot“ von Hutchison. Für Hutchison ging es wohl darum Marktanteile via Untermieter zu gewinnen und gleichzeitig die Mitbewerber davon abzuhalten selbst vermehrt in das Geschäft mit den Untermietern einzusteigen. Das die Preise tlw. unter den eigenen Kosten lagen hat auch Ametsreiter damals erwähnt und T-Mobile nicht davon abgehalten weitere Untermieter ins Netz zu holen.
    Damit hat Trionow wohl nicht gerechnet das ausgerechnet T-Mobile mit HoT ihnen die Suppe versalzt.

    Das sich der Herr Bierwirth eine „Normalisierung“ der Preise für die Untermieter wünscht ist auch nachvollziehbar.

    Mittlerweile hat selbst Hutchison (Lidl Connect) erkannt das man Billigtarife auch ohne Zwischenhändler auf den Markt bringen kann und von der Kostenersparnis profitieren jetzt die Kunden. Hier macht sich der Regulator wohl Sorgen ob Krammer & Co auch in Zukunft noch gut verdienen werden. Dem Kunden ist es doch mehr oder weniger egal ob HoT vom Hofer, Ventocom oder Magenta betrieben wird (siehe Telering wo zuletzt jeder zweite Kunde nicht wusste das T-Mobile der Betreiber ist).

    „Der Regulator“ sollte sich mehr Gedanken machen wieso es so gut wie keine neuen Untermieter mehr gibt und ob daran nicht auch der erfolgreiche Diskonter HoT mitverantwortlich ist. Gegen einen „Vertriebspartner“ Hofer kommen die meisten kleinen Untermieter wohl nicht an…….. mfg

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