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Mittwoch, 24. April 2024
„Österreicher von den Einschränkungen beim Shoppen zunehmend genervter“

Offerista-Befragung „Kaufverhalten im Wandel“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 03.02.2021 | |  Unter der Lupe
3 von 4 Befragten geben an, den stationären Handel zu vermissen, wenn er geschlossen ist. Auf die Frage nach dem Warum, sagen 55%, dass sie die Produkte sehen und gegebenenfalls ausprobieren wollen. 52% wollen den lokalen Handel unterstützen. 31% fehlt das Kauferlebnis im Store. So die Ergebnisse einer aktuellen Offerista-Befragung. (Grafik: Offerista) 3 von 4 Befragten geben an, den stationären Handel zu vermissen, wenn er geschlossen ist. Auf die Frage nach dem Warum, sagen 55%, dass sie die Produkte sehen und gegebenenfalls ausprobieren wollen. 52% wollen den lokalen Handel unterstützen. 31% fehlt das Kauferlebnis im Store. So die Ergebnisse einer aktuellen Offerista-Befragung. (Grafik: Offerista) Am 8. Februar sollen wieder alle Geschäfte öffnen dürfen. Aber wie fühlen wir uns derzeit beim Einkaufen überhaupt? Mit FFP2-Masken und 2-Meter-Abstand? Vermissen wir den stationären Handel, wenn er geschlossen hat? Welche Produkte vermissen wir, um sie im stationären Handel zu kaufen? Ist Click & Collect eine Alternative? Und was sind die erwarteten langfristigen Folgen? Diesen und anderen Fragen ging die Offerista Group Austria in ihrer Studie „Kaufverhalten im Wandel“ nach.

Nach einer ersten Studie Ende März 2020, einer zweiten Mitte April 2020 und einer dritten Ende Juli 2020 ist die aktuelle, nun die vierte Erhebung der Offerista Group Austria zum Thema „Kaufverhalten im Wandel“. Das liefert interessante Einblicke, inwiefern sich unser Kaufverhalten im Laufe der Corona-geprägten Zeit verändert hat.

Die Offerista Group Austria ging in ihrer Erhebung (bei der mehr als 1000 Personen im Zeitraum von 15. bis 26. Jänner 2021 befragt wurden) ua der Frage nach, wie die Österreicher das Shoppen derzeit empfinden. Das Ergebnis: „War im Sommer 2020 für die meisten Befragten wieder Normalität beim Einkaufen eingekehrt, so ist diese nun wieder gesunken. Ende Juli gab mehr als jeder Zweite (57%) an, dass für ihn das Einkaufserlebnis wieder so ist, wie vor Corona. Im Jänner 2021 sehen das nur mehr 40% so. Was jedoch zugenommen hat, ist die Genervtheit der Österreicher. Mittlerweile fühlen sich 41% beim Einkaufen von den Einschränkungen gestört. Im Juli letzten Jahres empfanden nur etwas mehr als ein Viertel der Befragten die Maßnahmen während des Einkaufs als nervig. Wie bereits bei den vorhergehenden Erhebungen zeigt sich: Je jünger die Befragten sind, desto genervter sind sie von den Maßnahmen. Bei den 18 bis 24Jährigen stieg sie von 37% (Juli 2020) auf 58%. Zugenommen hat die Genervtheit aber bei allen Altersgruppen. Und lediglich 15% geben an, dass sie sich mit einer FFP2-Maske beim Einkauf wohler fühlen würden“, berichtet Offerista.

Wird der stationäre Handel vermisst?

Die Antwort lautet: Ja. Drei von vier Befragten geben an, dass sie sich nach der Wiedereröffnung sehnen. Am meisten vermissen die Österreicher die Möglichkeit, gekaufte Produkte zu sehen und anzuprobieren. 55% der Befragten würden sich aus diesem Grund eine rasche Öffnung wünschen. Interessant ist auch, dass jeder Zweite (52%) den lokalen Handel vermisst, weil er oder sie die Läden unterstützen und ihnen aus der Krise helfen möchte. Vielen Befragten (31%) fehlt das Kauferlebnis im Store sowie die stationäre persönliche Beratung (29%).

Und das restliche Viertel? 14% vermissen den stationären Handel nicht, weil sie generell nicht gerne einkaufen gehen. Nur weitere 11% vermissen diesen nicht, weil sie stattdessen online kaufen. Interessant dabei ist, dass lediglich 4% von diesen angeben, dass sie bereits vor Corona schon fast alles online geshoppt haben. Die restlichen 7% wurden erst durch Covid-19 und die Store-Schließungen zu begeisterten Online-Shoppern.

Und welche Produkte werden vermisst?

Der Großteil der Befragten (78%) vermisst den Kauf bestimmter Produkte, deren Kauf durch die derzeitigen Einschränkungen nicht möglich ist. Und am meisten geht den Befragten das Schoppen von Produkten aus der Kategorie Kleidung, Schuhen oder Accessoires ab. 58% geben das an. Gefolgt von Haus- und Gartenartikeln (38%), Möbel- und Einrichtungsgegenständen (33%) und elektronischen Produkten (25%). Obwohl bei Frauen als auch bei Männern das Verlangen nach dem Kauf von Kleidung, Schuhe & Accessoires jeweils den Spitzenplatz einnimmt, ist dennoch eine große Differenz erkennbar. Zwei von drei Frauen vermissen den Kauf dieser Produkte. Bei den männlichen Befragten hingegen ist es nicht einmal jeder Zweite, der sich nach dem Kauf sehnt. Und in der Alterskategorie von 25 bis 34 Jahre vermissen 70% den Kauf von Kleidung & Co, während es in der Gruppe 55+ nur 49% sind.

Ist Click & Collect eine Alternative?

Fast jeder zweite Befragte (48%) gibt an, dass lieber gewartet wird, bis ein stationärer Einkauf möglich ist, bevor Click & Collect genutzt wird. Immerhin jeder Fünfte hat bereits mit Click & Collect eingekauft. Weitere 20% haben noch keinen Kauf damit getätigt, sind aber durchaus offen dafür und würden es gerne ausprobieren. Einer von fünf Befragten meint, dass kein Interesse an Click & Collect besteht, weil lieber online gekauft wird. Die Offenheit und das Interesse dafür, sei bei jungen Erwachsenen höher, sagt Offerista.

Wo wird online geshoppt?

Jeder vierte Befragte gibt an, dass er überhaupt nicht online einkauft. Wenn online gekauft wird, dann shoppen 62% bei großen Online Shops ohne stationären Handel wie Amazon, Zalando oder Wish. Nichtdestotrotz gibt auch jeder Dritte an, dass er bei Händlern mit stationärer Filiale online Produkte erwirbt. Interessant ist auch, dass die männlichen Befragten (70%) öfter in Online Shops ohne stationären Handel wie Amazon shoppen, während das nur 56% der Frauen angeben.

Oliver Olschewski, Geschäftsführer der Offerista Group Austria.

Covid-19 und die Folgen

Der wiederkehrende Lockdown wird langfristige Folgen auf unser Kaufverhalten haben – davon sind die meisten überzeugt. 62% der Befragten gehen davon aus, dass das ständige Herunterfahren des Handels langfristige Veränderungen in ihrem Kaufverhalten haben wird. Der Großteil der Befragten meint, dass sie sich schon daran gewöhnt haben, bereits weniger einkaufen zu gehen als zuvor. Jeder Vierte gibt an, sein Kaufverhalten zu ändern, weil er den Konsum auch nach der Wiedereröffnung einschränken will. Beinahe ein Fünftel der Befragten ist finanziell auch zu einer Reduktion des Konsums gezwungen.

Von April auf Juli 2020 gab es auf die Frage, dass aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung durch Corona beim Einkaufen nun mehr auf den Preis geachtet wird, einen Anstieg um +10%. Von Sommer 2020 zu Jänner 2021 ist kein deutlicher Unterschied mehr erkennbar. Je älter die Befragten sind, desto mehr Wert legen sie auf die Regionalität. Fast jeder Zweite in der Generation 55+ gibt an, aktuell vermehrt auf die Regionalität der Produkte zu achten (48%).

„Wie schon in den letzten drei Studien zum Thema Kaufverhalten, hat sich auch dieses Mal gezeigt, dass der stationäre Handel für die Verbraucher wichtiger ist denn je. Interessant ist auch, dass die Hälfte der Befragten den lokalen Handel vermisst, weil er oder sie die Läden unterstützen und ihnen aus der Krise helfen möchte“, so Oliver Olschewski, Geschäftsführer der Offerista Group Austria.

 

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