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Dienstag, 16. April 2024
Digitalisierung im Handel

Ein Muss

Über den Rand | Stefanie Bruckbauer | 07.03.2021 | Bilder | |  Meinung

Stefanie Bruckbauer
Seit etwas mehr als zehn Jahren bin ich bei der E&W. Und seit etwas mehr als zehn Jahren schreibe ich u.a. über Digitalisierung im Handel. Nun ist sie tatsächlich angekommen.

Corona hat dafür gesorgt, dass die Digitalisierung im letzten Winkel angekommen ist. Corona hat dafür gesorgt, dass sich nun auch der größte einstige Internetverweigerer im World Wide Web informiert. Und nicht nur das. Nun hat auch der letzte Kunde erfahren, wie komfortabel es sein kann, im Internet einzukaufen.

Der Zweck des stationären Geschäftes wird sich ändern. Früher war der stationäre Handel der Ort, um sich Produkte und Waren anzusehen und einzukaufen. Der steigende Online-Handel macht es nun notwendig, den Zweck des stationären Einzelhandels zu überdenken. 

Ich bin überzeugt: Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem sich jeder Stationär-Händler mit Digitalisierung auseinandersetzen MUSS, wenn er will, dass sein Geschäft eine Zukunft hat. Und nicht nur damit auseinandersetzen, sondern auch umsetzen bzw. anwenden. Ja, es ist anfangs ein Aufwand, es kostet Zeit, Geld und Nerven, und ja, es bedeutet eine große Veränderung im Unternehmen. Aber es bietet auf der anderen Seite auch so viele Vorteile, wenn man der Digitalisierung Tür und Tor öffnet. Man kann plötzlich viel mehr Menschen erreichen. Man kann seine Geschäftsfläche virtuell vergrößern, digital erweitern. Man hat Zugriff auf Informationen, die man früher mühselig zusammensuchen musste, man kann viel einfacher kommunizieren, man kann auf verschiedenen Kanälen (Onlineshop, App, Social Media, eine Filiale, ein Katalog), die sich gegenseitig ergänzen, präsent sein und auf diese Weise Zielgruppen ansprechen, von denen man früher nicht einmal wusste, dass sie existieren. Man kann ganz einfach Kundendaten sammeln, verknüpfen, auswerten und darauf basierend neue Geschäftsmodelle entwickeln. Man kann theoretisch (auch praktisch) in alle Herren Länder verkaufen, und und und. Das Problem dabei ist: Man ist nicht der Einzige, der all das kann. Und dazu kommt: Auch die Produkte, die man verkauft, verkaufen viele andere. Oft zu günstigeren Preisen. Und WIE soll sich ein Händler da noch abheben? Wie soll er sich differenzieren von all den anderen, die augenscheinlich dasselbe anbieten wie er?

„Man muss ein Einkaufserlebnis bieten“, sagen Experten. Man muss den Kunden einen Grund liefern, warum sie lieber zu mir kommen, als zu anderen zu gehen bzw. bequem von Zuhause aus auf den Amazon-Bestellknopf zu drücken. Das Erlebnis beim Einkauf wird zum wichtigsten Differenzierungskriterium. Es geht darum seinen Kunden Dinge anzubieten, die sich nicht so einfach überall abbilden und wiederholen lassen. Es geht darum die Kunden zu überraschen, ihre Sinne zu stimulieren, ihre Erwartungen und Bedürfnisse zu übertreffen.

Die Digitalisierung kann stationären Händlern dabei helfen, so ein Einkaufserlebnis zu schaffen. Ein Beispiel dafür ist Küche&Co. In den Küchenstudios des Franchisesystems werden Kunden neuerdings in die Welt der Virtual Reality entführt. Zum einen um sich dort umzusehen, was es aktuell am Küchensektor gibt. Zum anderen, um die eigene zukünftige Küche, die zuvor vom Küchenplaner entworfen wurde, zu begutachten. Das Tolle daran ist: Man kann nun tatsächlich seine Küche „begehen“, bevor sie existiert. Man kann sich überzeugen, ob alles an der richtigen Stelle, in der optimalen Höhe und Farbe ist. Wenn nicht, lässt sich jedes Detail per Mausklick ändern und die Küche perfektionieren. Ich durfte in diese virtuelle Küchenwelt eintauchen und kann bestätigen: Das ist definitiv ein Erlebnis! Ein Erlebnis, das mir sonst noch nirgendwo geboten wurde. Küche&Co ist übrigens noch auf der Suche nach weiteren Partnern und hat dabei ein Auge auf den heimischen Elektrohandel geworfen. Warum gerade auf den Elektrohandel? Das erfahren Sie in der in Kürze erscheinenden E&W Märzausgabe auf Seite 14.

Bilder
Ich bin überzeugt: Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem sich jeder Stationär-Händler mit Digitalisierung auseinandersetzen MUSS, wenn er will, dass sein Geschäft eine Zukunft hat. (Bild: Dr. Stephan Barth/ pixelio.de)
Ich bin überzeugt: Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem sich jeder Stationär-Händler mit Digitalisierung auseinandersetzen MUSS, wenn er will, dass sein Geschäft eine Zukunft hat. (Bild: Dr. Stephan Barth/ pixelio.de)
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