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Samstag, 20. April 2024
Handelsverband-Umfrageergebnisse besorgniserregend

„43% der Händler haben nach wie vor Existenzängste“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 11.03.2021 | |  Unter der Lupe
Der Handelsverband führte eine Blitzumfrage unter Händlern durch. (Bild: Thorben Wengert/ pixelio.de) Der Handelsverband führte eine Blitzumfrage unter Händlern durch. (Bild: Thorben Wengert/ pixelio.de) Der Handelsverband begrüßt die von der Bundesregierung bekanntgegebene Aufstockung der Corona-Wirtschaftshilfen, berichtet auf der anderen Seite aber von den Ergebnissen einer Händlerbefragung, laut der 43% der Betriebe nach wie vor Existenzängste haben und 26% der österreichischen Händler nicht alle fälligen Rechnungen zahlen können.

Der Handelsverband begrüßt die von der Bundesregierung bekanntgegebene Aufstockung der Corona-Wirtschaftshilfen um 430 Millionen Euro. Mit der Aufstockung des Ausfallsbonus um 230 Millionen Euro und dem Zuschuss von 825 Euro pro Mitarbeiter für Betriebe, die seit November in Kurzarbeit sind, wurden zwei zentrale HV-Forderungen umgesetzt, wie HV GF Rainer Will sagt. „Die Bundesregierung hat zwei Kernforderungen unseres Corona-Masterplans rasch umgesetzt. Der Arbeitsplatzsicherungsbonus in Form eines Zuschusses an jene Betriebe, die seit November in Kurzarbeit sind, sowie an die Arbeitnehmer in trinkgeldintensiven Branchen ist sinnvoll, weil damit Sicherheit gegeben und auch die Kaufkraft der Bevölkerung stabilisiert wird.“

Aktuelle Händlerbefragung „besorgniserregend“

Wie wichtig die Umsetzung des Masterplanes in der Praxis sei, würden die Ergebnisse einer aktuellen Blitzumfrage des Handelsverbandes zeigen. So können nach wie vor 26% aller heimischen Handelsbetriebe derzeit nicht alle fälligen Rechnungen bedienen. Hier zeigt sich derzeit eine leichte Entspannung, denn während des dritten harten Lockdowns hatten sogar rund 40% der Händler akute Liquiditätsprobleme. „Viele Unternehmen konnten also die ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ durch die Wiedereröffnung des stationären Handels am 8. Februar nutzen“, sagt Rainer Will.

Ein weiteres Ergebnis der Blitzumfragen zeigt: „Mehr als ein Drittel aller österreichischen Händler geht davon aus, das nächste halbe Jahr nicht zu überstehen.“ Will sagt dazu: „Für ein Viertel der österreichischen Händler ist die bisherige Dauer der Öffnung noch zu kurz, um eingehende Rechnungen zur Gänze bezahlen zu können. Offene Vereinbarungen über die Miethöhe der harten Lockdowns, fehlende Mittel, um die Warenankäufe der Frühjahrskollektionen zu überweisen, oder Sozialversicherungs- und Kreditzahlungen sind hier zu nennen. Aber auch ausbleibende Kunden führen bei mehr als einem Drittel aller heimischen Händler zur Prognose, das nächste halbe Jahr nicht überstehen zu können. Je kleiner und je weniger digital der Betrieb, je anhängiger vom Tourismus, desto dicker das Minus.“

In der HV-Umfrage geben 35% der Betriebe an, nur noch weniger als ein halbes Jahr wirtschaftlich überstehen zu können (aus derzeitiger Sicht). Knapp zwei Drittel der Betriebe dürften die Krise nach eigener Einschätzung überleben, allerdings mit teils gravierenden finanziellen Einbußen. Überdies geben vier von zehn Händlern an, weiterhin Existenzängste zu haben. „Die Ergebnisse der Blitzumfrage zeigen einmal mehr, wie wichtig das Ende des dritten Lockdowns war und wie essentiell die dauerhafte Öffnung des Non-Food-Handels für unsere Volkswirtschaft ist“, betont Rainer Will.

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