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Donnerstag, 25. April 2024
„Komplexität der Corona-Regeln in luftigen Höhen“

HV zu Ludwigs Vorstoß: „Immer grotesker“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 21.09.2021 | |  
(Bild: Thommy Weiss/ pixelio.de) (Bild: Thommy Weiss/ pixelio.de) Die heute vom Wiener Bürgermeister Michael Ludwig vorgestellten neue Corona-Maßnahmen für die Bundeshauptstadt werden vom Handelsverband „mit großer Verwunderung“ zur Kenntnis genommen. Die Komplexität der Maßnahmen werde immer grotesker, sagt Handelsverband GF Rainer Will.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig stellte heute neue Corona-Maßnahmen für die Bundeshauptstadt vor (elektro.at berichtete). Demnach kehrt im Wiener Handel die allgemeine FFP2-Maskenpflicht ab 1. Oktober für alle Kunden zurück. Für die geimpften und genesenen Beschäftigten im NonFood-Handel, die bisher keine Maske tragen mussten, gilt künftig wieder eine MNS-Pflicht, für Ungeimpfte sowie jene im Lebensmitteleinzelhandel weiterhin FFP2-Pflicht. Für Restaurantbesuche kommt ab 1. Oktober die 2,5G-Regelung zum Einsatz. Zutritt bekommen nur Geimpfte, Genesene oder PCR-Geteste, ein Antigentest reicht nicht mehr. Der Handelsverband nimmt diese neuen Corona-Maßnahmen „mit großer Verwunderung zur Kenntnis“, wie der Verband in einer Aussendung schreibt.

„Die Wiener Regelungen führen auch zu einer Verschärfung für Geimpfte, obwohl der Bund wiederum anderes signalisiert und selbst Bürgermeister Ludwig eine Erhöhung der Impfquote als oberste Prämisse ausgegeben hatte.“

Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will sagt in einer ersten Stellungnahme: „Wir wurschteln uns jetzt seit 18 Monaten durch die Corona-Krise und die Komplexität der Maßnahmen wird immer grotesker. Wenn der Wiener Bürgermeister die Impfquote erhöhen will, warum verschärft er dann die Regeln für Geimpfte und Genesene im Handel, der erwiesenermaßen kein Corona-Hotspot ist? Bald kennt jeder von uns jemanden, der die neuen Corona-Regeln in Wien nicht mehr versteht.“

Die Cluster-Analysen der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zeigen seit Ausbruch der Pandemie das gleiche Bild, wie Will anmerkt: „Der Handel war und ist kein Corona-Hotspot. In der epidemiologischen Abklärung liegt die Branche stets zwischen 0,2% und 0,6% Übertragungsanteil.“

Ungeachtet der wissenschaftlichen Fakten müssen sich die Wiener Geschäfte nun erneut auf eine Verschärfung der Maskenpflicht einstellen, die keinerlei Auswirkung auf das Infektionsgeschehen haben wird. Neben bundesweit einheitlichen Regelungen, die für alle Beteiligten sinnvoll wären, untermauern wir die Forderung nach einem Entfall der FFP2-Maskenpflicht für Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel bei Vorlage eines 2-G-Nachweises“, so Will.

In der Gastronomie treibe wiederum „2,5G“ die Komplexität der Corona-Regeln in luftige Höhen. „18 Monate lang wurde die Antigen-Testinfrastruktur in ganz Österreich auf- und ausgebaut, jetzt werden die Antigen-Tests in den Wiener Apotheken und Teststraßen defacto obsolet. Von einem Ende der Pandemie für die Geimpften kann zumindest in Wien keine Rede mehr sein“, so der HV GF.

1G, 2G, 2,5G und 3G. Die unterschiedlichen Regelungen und vor allem auch die unterschiedliche Bedeutung der G-Regeln in Wien im Vergleich zu Restösterreich machen unser Land zum Europameister der Komplexität in der Corona-Bekämpfung. Selbst jene Bürger, die sich auf Punkt und Beistrich an die Vorgaben halten wollen, verzweifeln und resignieren mittlerweile. Hinzu kommt, dass der zunehmenden Spaltung in unserer Gesellschaft nicht ausreichend entgegengewirkt wird“, so Rainer Will abschließend.

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