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Dienstag, 16. April 2024
„Gegenwärtig ist Sand im Getriebe der weltweiten Logistik“

Weihnachten 2021: Geschenke nicht lieferbar oder teurer?

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 20.10.2021 | |  
Auch Deutschlands Einzelhändler leiden aktuell stark unter Lieferproblemen. Besonders schwer treffe es die Fahrradhändler, gefolgt von Baumärkten und Elektrohändlern, wie eine aktuelle Auswertung von Statista (basierend auf Daten des ifo Instituts) zeigt.

Eine aktuelle Grafik von Statista, die Daten des ifo Instituts auswertet, zeigt: Ein Großteil der Einzelhändler in Deutschland leiden aktuell stark unter Lieferproblemen. Das Problem geht quer über alle Branchen, einige davon trifft es allerdings ganz besonders hart.

Demnach ist besonders das Geschäft der Fahrradhändler beeinträchtigt. 100% der kürzlich befragten Händler gaben an, dass sie aktuell Schwierigkeiten bei der Lieferung bestellter Waren haben. Aber auch Baumärkte, Unterhaltungselektronik-Händler und der Möbelhandel sind stark betroffen. Vergleichsweise gering ist die Liefer-Problematik im Lebensmitteleinzelhandel ausgeprägt. „Die Beschaffungsprobleme aus der Industrie sind nun auch hier angekommen“, sagt der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Manches Weihnachtsgeschenk wird vielleicht nicht lieferbar sein oder teuer werden.“

Hintergrund dieses frustrierenden Zustands ist: Die Lieferketten vieler Unternehmen sind noch immer durch die Corona-Krise beeinträchtigt. Die betreffe vor allem die USA und die Eurozone. Denn viele Länder haben zahlreiche Anti-Pandemie-Maßnahmen eingeführt, die starke Verzögerungen in den Wertschöpfungs- und Lieferketten ausgelöst haben. So haben etwa Kontroll- und Quarantänezonen in logistischen Knotenpunkten zu Lieferstaus von Waren geführt. In der Folge waren viele Zuliefererbetriebe in ihrer Produktion behindert und konnten ihren Lieferverpflichtungen nicht mehr vollumfänglich nachkommen. Hinzu kommen der Ausfall von Arbeitskräften durch Krankheit oder Reisebeschränkungen.

Klaus Wohlrabe formuliert die Problematik wie folgt: „Gegenwärtig ist Sand im Getriebe der weltweiten Logistik. Zudem sind Frachtraten in der Schifffahrt deutlich erhöht worden. Bei den Baumärkten (99%) und Möbelhäusern zeigen sich die Nachwirkungen der Holzpreisrally im ersten Halbjahr. Die Knappheit bei Chips und Halbleitern führt bei Händlern mit elektronischen Produkten aller Art dazu, dass nicht jedes Produkt sofort verfügbar ist. Das melden 97% der Einzelhändler von Unterhaltungselektronik und 82% der Händler von ‚elektronischen Erzeugnissen und Haushaltsgeräten‘. Im Kfz-Handel (88%) zeigen sich die Lieferprobleme insbesondere bei Elektroautos.“

Als Konsequenz nehmen jetzt auch die Einzelhändler Preiserhöhungen ins Visier. „Die Industrie hat Preiserhöhungen angekündigt und diese kommt jetzt zwangsläufig im Einzelhandel an“, sagt Wohlrabe.

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