EU-Telekom-Konzerne wollen US-Technologieriesen zur Kasse bitten

Die europäischen Telekom-CEOs weisen in ihrer gemeinsamen Erklärung darauf hin, dass die Investitionen in die Netze dieses Jahr ein Volumen von 52,5 Mrd Euro erreicht hätten. Das ist der höchste Wert in sechs Jahren. Insgesamt müssten die europäschen Konzerne in den kommenden Jahren 300 Mrd Euro investieren. „Ein großer und wachsender Anteil des Netzwerkverkehrs wird von großen Internetplattformen erzeugt und monetarisiert. Allerdings erfordert diese steigende Belastung kontinuierliche und intensive Investitionen sowie Planungen des Telekommunikationssektors. Dieses Modell kann nur nachhaltig bestehen, wenn diese großen Technologieplattformen einen fairen Anteil bei den Netzwerkkosten mittragen“, heißt es in der Erklärung.
Zusätzlich fordern die CEOs konkrete Maßnahmen, um weitere Innovationen auf dem Kontinent zu ermöglichen. Denn Europas Rolle könne sich nicht darauf beschränken, von anderen Playern hergestellte Technologien zu kaufen und zu regulieren. „Wir müssen die richtigen Bedingungen für lebensfähige heimische digitale Infrastruktur und Services schaffen, welche globale Standard setzen könne. Dazu benötige die Industrie zusätzliche Möglichkeiten der internen Kooperation wie Network Sharing.
Zudem kritisieren die 13 CEOs die hohen Spektrum-Kosten und das Auktionsdesign in vielen Staaten. Vollkommen abgelehnt werden zudem die Pläne der EU-Kommission, die Preisregulierung auch auf internationale Anrufe auszudehnen. Sollte die EU-Kommission diese Maßnahme dennoch durchsetzen, rechnen die Telekom-Konzerne mit einem Umsatzrückgang von 2 Mrd Euro in den kommenden vier Jahren.
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