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Freitag, 19. April 2024
Telekom-Kommentar E&W 3/2022

Die Kunden wollen WLAN

Telekom | Dominik Schebach | 06.03.2022 | Bilder | |  Meinung

Dominik Schebach
Es war ein Satz während der vergangenen Magenta-Jahrespressekonferenz, als CEO Andreas Bierwirth über den technischen Kundendienst des Unternehmens sprach. „Kunden wollen WLAN“, fasste er kurz die Bedürfnisse der Endkunden zusammen. Natürlich ist es für den Endkunden wichtig, welche Downloadraten sein Tarif beim Netzbetreiber ermöglicht. Aber im Endeffekt will er, dass die Leistung bei seinem Endgerät ankommt. Und das ist das Missverständnis, dem noch immer viele aufsitzen.

Ohne einer perfekten Verbindung auf diesen letzten paar Metern ist die Übertragungsgeschwindigkeit bis zum Router wurscht. Für den Handel ist dies Fluch und Segen zugleich. Einerseits sind viele Kunden verständlicherweise recht ungehalten, sollte die versprochene Download-Leistung irgendwo zwischen Gummibaum und Stahlbeton-Decke versickern. Andererseits eröffnet sich damit die Möglichkeit, dem Kunden hier eine MESH-Lösung anzubieten. Natürlich kommt das besser, wenn man schon beim Kauf abklärt, wie denn nun die Verhältnisse beim Kunden sind. Denn Stahlbetonträger, Wasserleitungen oder auch nur zu feuchte Ziegelwände setzen jedem WLAN zu, egal von welchem Anbieter der Router kommt.

Das MESH ist in diesem Fall einfach das dringend notwendige Zusatzprodukt, um das perfekte Kundenerlebnis sicherzustellen, und vermeidet damit eine Enttäuschung beim Endkunden. Und der Bedarf nach einer leistungsfähigen Übertragung auf den letzten Metern wird auch weiterhin zunehmen. Ganz prominent ist das im Bereich TV und Video zu beobachten. Bereits heute werden 65 % des Netzwerk-Traffics durch Video-Streaming verursacht. Aber auch Home Office und Gaming sorgen für einen steigenden Bedarf nach qualitativ hochwertigen Funk-Verbindung – nach Möglichkeit in Echtzeit. Daran führt kein Weg vorbei. Zumindest so lange nicht, wie der Installationsplan im Neubau nicht ganz automatisch LAN-Dosen in jedem Raum des Hauses vorsieht. Und selbst dann wird die Flexibilität von WLAN unverzichtbar bleiben. Denn die zunehmende Vernetzung im Haushalt sorgt dafür, dass in Zukunft unzählige Geräte über das Internet angesteuert werden – von der Heizung und der Klimaanlage bis zur Indoor-Kamera und dem Kühlschrank. Von Notebooks und Tablets, welche wir mal im Wohnzimmer mal auf der Terrasse nutzen wollen, ganz zu schweigen.

Ganz ohne Berücksichtigung der Zugangsdienste kommt man hier allerdings nicht aus – und da ergibt sich eine interessante Entwicklung: Die Betreiber setzen vermehrt auf Glasfaser- bzw. Festnetz-Angebote. So forciert Magenta ganz klar im urbanen Raum den weiteren Ausbau seiner Infrastruktur, A1 hat eine Glasfaser-Offensive am Laufen und auch Drei hat eine Entbündelungskampagne gestartet. Aber auch Player wie die öGIG werden immer aktiver. Dazu ein interessantes Detail: Laut Magenta CEO Andreas Bierwirth hat ein Festnetz-Breitband-Kunde einen bis zu 20fach höheren Datenverbrauch als ein Kunde mit mobilem Zugang. Und da diese Unmengen an Daten auch zum jeweiligen Endgerät müssen, wird WLAN natürlich noch wichtiger.

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