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Freitag, 19. April 2024
Ein Kommentar über Unterschiede

Frauen ticken anders

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 03.04.2022 | Bilder | | 2  Meinung

Stefanie Bruckbauer
Wenn es irgendwo heißt, dass zu wenig für die Frauen getan und zu wenig auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird, stellen sich mir oft die Nackenhaare auf. In zu vielen Fällen verbirgt sich dahinter irgendein Feministinnen- bzw Gender-Kram und damit kann ich rein gar nichts anfangen. Doch man kann „Frauen-Themen“ auch ganz anders und richtig cool angehen, wie ich kürzlich erfahren habe.

Oft heißt es, dass zu wenig für die Frauen getan wird. Dass viel zu wenig auf die Bedürfnisse der Frauen eingegangen wird. Keine Angst, ich schwinge jetzt keine brennenden Kampfreden für die Rechte der Frauen. Ich reagiere selbst eher allergisch auf diese Extrem-Feministinnen, die im Glauben, die Meinung aller Frauen zu vertreten, in Wahrheit nur ihre eigenen Befindlichkeiten, Probleme und Komplexe thematisieren, das ganze Gleichberechtigungs-Thema damit in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit unsympathisch machen und zu einer lästigen – oft auch lächerlichen – Angelegenheit. Viele dieser selbsternannten Frauen-Rechts-Kämpfer- (in den allerallermeisten Fällen) -Innen sagen, sie kämpfen für das Wohl aller Frauen, doch sie tun das meines Erachtens an den völlig falschen Fronten. Es ist überhaupt nicht wichtig eine Bundeshymne umzuformulieren und generell eine Sprache bis zur Unkenntlichkeit zu zer-gendern, nur weil man dem Irrtum aufsitzt, dass eine gendergerechte Sprache, auch alle anderen Gleichberechtigungs-Probleme löst. (Wenn das funktionieren würde, hätten die türkischen Frauen viel mehr Rechte in ihrem Land und würden weniger diskriminiert, weil in der türkischen Sprache gibt es nämlich kein grammatikalisches Geschlecht.) Es ändert auch nichts an den Rechten und Möglichkeiten für Frauen, wenn die Flüssigkeit, die die Saugfähigkeit von Damenbinden in der Werbung veranschaulichen soll, nun (blut)rot ist und nicht mehr wie früher blau. Und es braucht auch keine spezielle, auf Frauen ausgerichtete Fahrradweg-Infrastruktur, weil sich das Mobilitätsverhalten von Männern und Frauen angeblich unterscheidet. Wieviel Energie vergeudet und Aufwand betrieben wird, für solche völlig irrelevanten Themen, ist sagenhaft. Es entbehrt nicht nur jeder Sinnhaftigkeit, sondern es wirft auch ein schlechtes Licht auf alles andere, was mit Gleichberechtigung und „Frauen-Themen“ an sich zu tun hat, und lässt die Öffentlichkeit glauben, dass alles was damit in Zusammenhang steht, langweilig ist und nervig.

Dass man das Thema Frau auch richtig cool angehen kann, zeigt nun Red Zac. Die Kooperation konzentriert sich in einer neuen Kampagne auf die Frauen – mit ihren Eigenheiten und speziellen Bedürfnissen. Auf die Frauen, als taffes Geschlecht, die manches besser können als die Männerwelt – zB (auch wenn Sie es nicht glauben können) Profifußball spielen. Ein kluger Schachzug von Red Zac, denn wussten Sie, dass in Österreich Frauen für 72% aller Konsumausgaben verantwortlich sind? Frauen treffen innerhalb der Familien zu einem großen Anteil die wesentlichen Kaufentscheidungen. Um Frau zum Kauf zu bewegen, muss man allerdings ein paar Dinge wissen. Zum Beispiel: „Männer kaufen. Frauen shoppen“. Frauen kaufen einfach anders ein als Männer, haben andere Vorstellungen und darauf geht Red Zac ein. Mit einer besonderen Ansprache und mit besonderen Angeboten – nicht nur auf der Produktseite, sondern vor allem auf der Verkauf- und Serviceseite.

Ich kann mir vorstellen, dass einige männerdominierte Betriebe (vor allem in unserer männerdominierten Elektrobranche) anfangs noch ein Problem damit haben, dass Frauen nun speziell angesprochen werden sollten. Aber ich bin mir sicher: Wenn man das als Händler einmal ausprobiert, wird einem der Erfolg recht geben. Die Kundinnen werden es sofort merken und Ihnen auch danken, wenn Sie ein bisschen auf die weiblichen Shopping-Bedürfnisse eingehen. Wir Frauen brauchen keine rote Flüssigkeit in der Hygieneartikelwerbung. Und wir brauchen auch kein „-in“ hinter jedem Wort. Aber wir wissen es zu schätzen und freuen uns sehr darüber, wenn ein ganz klein bisschen berücksichtigt und darauf eingegangen wird, dass wir halt doch anders ticken als Männer.

Bilder
Männer kaufen. Frauen shoppen.
Männer kaufen. Frauen shoppen.
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Kommentare (2)

  1. Super Steffi!
    Kann mich Deiner Meinung nur anschließen, denn die ganze „Genderei“ und die anderen angeführten Dinge sind echt nervig. Schön langsam müsste man erkennen, dass auch „Frau“ weiß was sie kann und will. Gut erkennbar auch an dem ständig wachsenden Frauenanteil in den „Shoppingmeilen“ für technische Bedürfnisse.

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