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Mittwoch, 17. April 2024
Jan Schalie zum Thema Direktvertrieb

„Anatomie einer Branche”

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 12.04.2022 | | 1  Wissen
Zur Coverstory der aktuellen E&W-Printausgabe hat uns die folgende Zusendung des Jan Schalie erreicht. Die Überlegungen des Wiener Elektrohändlers wollen wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten.

In der Biologie, Naturwissenschaft, Physik oder Chemie, kurzum im Universum, stellt man fest, dass letzten Endes alles ein Kreislauf ist! Angefangen von einem Schluck eiskaltem Quellwasser bis hin zur Blüte einer Magnolie-Knospe, das ist der Beweis: Ohne Kreislauf gibt es auch kein Leben! Deswegen schmeckt uns eine „lang genug“ sonnengereifte Erdbeere einfach besser als jene Importware aus dem Glashaus. Die aufgewendete Zeit und Mühe ist das Ergebnis, was wir in der Beurteilung als qualitativ gut und wertig bezeichnen.

Dieses Beispiel lässt sich bekanntlich auf Kunst, Kultur, Wein, Kaffee und Fleisch und sonst noch viele andere Beispiele ausweiten. Aber ein Kreislauf überdauert gegen variierende, teilweise aus den eigenen Reihen stammende Drohungen nur durch permanente Beständigkeit, Optimierungsprozesse, hohe Reaktionsfähigkeiten und nicht zuletzt durch den Überlebenswillen bzw. durch Erneuerung.

Experimente, den Kreislauf aus kurzfristigen Profitgründen zu verkürzen, könnten fatal enden. Wie klug kann es denn sein, die Handels- bzw. Lieferketten weg zu rationalisieren?

Und schon fangen wir mit fragwürdigen Operationen an! Wir nehmen dem Patienten den Magen, den Dünn- und den Dickdarm weg, weil man ohnehin die Nahrung auch intravenös verabreichen kann… Gratulation!!!

Ich möchte mit meinem eigenen „Kopfkino“ eine Lanze brechen und der allgemein herrschenden Naivität, dass D2C ein Allheilmittel sein kann, ein Ende wünschen.

Grüße an alle erfolgsverwöhnten Industrie-Giganten der Sparte Handel! Insbesondere jene Sparte, welche ihre Produkte scheinheilig mit Emotionen verbindet und über den kürzesten Weg und mit der höchstmöglichen Marge an ihren Kunden bringen möchte.

Guten Appetit!

Jan Schalie

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Kommentare (1)

  1. hallo hr.schalie, vielen dank für die konstruktive anregung über lieferketten nachzudenken. ich möchte hier noch etwas hinzufügen,……
    wenn man zwischenschritte einspart, bedeutet weniger personal, bedeutet mehr menschen ohne arbeit, bedeutet man hat weniger geld zur verfügung,….bedeutet weniger menschen können sich hochwertige produkte leisten,…. bedeutet produzierte ware muss aufgrund des lagerdruck günstiger verkauft werden,…. bedeutet im unternehmen muss gespart werden,….bedeutet weniger personal,….. usw.

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