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Freitag, 19. April 2024
Rückzug aufs Online-Geschäft und B2B

Conrad schließt seine deutschen Filialstandorte

Hintergrund | Dominik Schebach | 14.04.2022 | | 2  
Conrad schließt seine deutschen Endkunden-Filialen. Conrad schließt seine deutschen Endkunden-Filialen. (© Conrad Electronic) Schon in den vergangenen Jahren hat sich Conrad strategisch auf den B2B-Markt ausgerichtet. Das Unternehmen will nun seine Endkunden-Filialen in der derzeitigen Form nicht weiter betreiben. Conrad Österreich war für eine Stellungnahme bisher nicht zu erreichen.

In einer Aussendung begründet das Unternehmen mit dem Trend, dass Privatkunden ihren Bedarf an technischen Produkten immer weniger im stationären Handel decken und stattdessen vermehrt online einkaufen. Conrad hat deswegen in den vergangenen Jahren seine Strategie geändert und sich zu als B2B-Beschaffungsplattform neu aufgestellt.

Im Zuge dieser Strategieänderung wird Conrad nun seine Endkunden-Filialen nicht mehr in der bisherigen Form weiterbetreiben. Am Standort im nordrhein-westfälischen Hürth hat das Unternehmen im Frühsommer 2020 stattdessen seine erste B2B-Filiale in Betrieb genommen und sucht nach weiteren Standorten.

Im bisherigen Format werden laut Conrad Deutschland nach aktuellem Stand lediglich die Filiale in Wernberg-Köblitz – nahe dem Unternehmensstandort in Hirschau – weiter betrieben. Privatkunden hätten allerdings weiterhin die Möglichkeit auf conrad.de zu bestellen. Alle weiteren Filialstandorte sind bzw. werden laut Conrad im Laufe des Jahres geschlossen.

„Natürlich fällt uns dieser Schritt sehr schwer. Wir haben unsere Beschäftigten daher frühzeitig informiert und sind in Gesprächen, um sozialverträgliche Regelungen zu finden und unserer sozialen Verantwortung gerecht zu werden. Mitarbeitende aus den Filialen haben selbstverständlich die Möglichkeit, sich auf offene Stellen innerhalb der Conrad Gruppe zu bewerben”, erläutert Ralf Bühler, CEO von Conrad Electronic SE, die Situation.

Wie Bühler ausführt, sei dies nicht das erste Mal in der fast 100jährigen Geschichte des Unternehmens, dass Conrad mit einem harten Schnitt auf das veränderte Verhalten der Konsumenten reagiere. Bereits in den 70er Jahren hatte Klaus Conrad fast alle der damaligen Filialen geschlossen, um voll und ganz auf den Versandhandel zu setzen. „Ein Teil unseres Erfolges besteht seit Generationen darin, den Kundinnen und Kunden gut zuzuhören und danach entsprechend zu handeln”, beschreibt Ralf Bühler das Erfolgsrezept des Unternehmens.

Wie es mit der Zukunft der sechs österreichischen Standorte aussieht, ist derzeit nicht klar. Die österreichische Zentrale war bisher nicht erreichbar.

[Update, 14. April, ] Österreichische Märkte bleiben offen – vorerst

Inzwischen hat uns auch eine Stellungnahme von Bejamin Steckbauer, Sprecher von Conrad Österreich, erreicht. Demnach betreffen die Meldungen aus Deutschland zum „aktuellen Zeitpunkt“ ausschließlich die deutschen Filialen.

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Kommentare (2)

  1. Gestern hat auch Conrad Österreich gleichlautend das aus von 5 seiner 6 Filialen in Österreich zu Jahresende verkündet. Nur Leonding bei Linz (und Onlinehandel) bleiben erhalten.

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