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Freitag, 29. März 2024
EP:Fischbacher zum Thema D2C

„Ein ganz schwieriges Thema”

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 19.04.2022 | | 2  
Frederik Falbesoner ist überzeugt: „Hersteller, die es beim Thema D2C übertreiben, schießen sich selbst ins Out.” Frederik Falbesoner ist überzeugt: „Hersteller, die es beim Thema D2C übertreiben, schießen sich selbst ins Out.” Als „ganz schwieriges Thema” bezeichnet Frederik Falbesoner, Geschäftsführer von EP:Fischbacher, das D2C-Business der Lieferanten. Es gebe dazu „nicht recht viel Positives” zu sagen – wenngleich sich unter den Herstellern durchaus auch Beispiele finden würden, wie Direktvertrieb und Fachhandelsaffinität umsetzbar sei.

„Die Industrie ist damit eine richtige Konkurrenz zu uns Händlern und das wird immer mehr”, schildert Frederik Falbesoner, Geschäftsführer von EP:Fischbacher. „Besonders schlimm ist die Situation bei Dyson: Da werden z.T. Aktionen gefahren, wo wir mit unserem Einkaufspreis nicht hinkommen. Aber auch die Vorgehensweise der BSH schmerzt richtig: Denn die Geräte sind top, aber wir müssen immer befürchten, dass der Kunde im Verkaufsgespräch sein Handy zückt – und bei den Preisen im Hersteller-Webshop denkt man sich schon oft, ob das wirklich sein muss. Angesprochen auf diese Problematik erklärt man uns, dass es im Osten zuwenige Händler gibt und deshalb ein eigener Shop betrieben wird. Das ist ja legitim, aber was ich nicht verstehe, sind die Preise, die dort mitunter zu finden sind. Das ist es auch, was uns Händler am meisten aufregt: Es wird zwar immer jemanden geben, der die Preise unterfährt, aber wenn das der Hersteller selbst ist, kommt das Gefühl auf, dass man hintergangen wird.”

Dass der Direktvertrieb auch funktionieren könne, zeige sich am Beispiel von Miele: „Dort gibt es seit Jahren einen eigenen Shop auf der Homepage, aber der tut uns nicht wirklich weh, weil die Preise stabil und geringfügige Differenzen argumentierbar sind.” Und kleine Marken wie z.B. Revox würden ebenfalls einen Webshop betreiben, in denen die gleichen Preise wie im Handel zu finden seien: „Damit ist das eine zusätzliche Präsentation und bietet dem Kunden Informationen, stellt aber keine Konkurrenz für uns dar”, so Falbesoner, der von einem fest überzeugt ist: „Hersteller, die es beim Thema D2C übertreiben, schießen sich selbst ins Out – zumindest im Fachhandel.”

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Kommentare (2)

  1. Mich würden Sie als Kunde so nicht halten. Ich informiere mich im Internet über technische Neuheiten und kaufe mir diese dann wenn möglich im Handel. Gibt es diese Möglichkeit nicht, dann wird online bestellt. Die Zeiten wo ein Händler Kunden „umpolt“ sind seit Beginn des Internets und der Flut an Möglichkeiten sich vorab zu informieren eigentlich Geschichte. Gekauft oftmals wird was einem schon vorab gefällt, dazu gibt es weltweite Studien.. Natürlich gibt es uninformierte Kunden denen man eine andere Marke verkaufen kann, Zukunft hat das aber aus Sicht des Wechsels der Generationen eher nicht. Bisher konnte ich auch jedes Gerät irgendwo reparieren lassen, sogar exotische Produkte aus China . Es gibt etliche Anbieter die Ersatzteile für einen bestellen und einbauen, also ist Service kein wirkliches Argument, zumal bei großen Herstellern ein Werkskundendienst existiert und dazu kommt die mangelnde Bereitschaft von Kunden ein Gerät bis zu einer gewisse Preisgrenze überhaupt reparieren zu lassen. Ich frage mich daher ob Ihre Rechnung aufgehen wird, oder ob das nur wieder eine dieser Wasserstandsmeldungen ist, wo man sich als Händler mit Macht über die Industrie darstellen möchte. Es wird nur in einer Partnerschaft auf Dauer (vor allem für den Handel) funktionieren. Hersteller haben das Produkt aus der Entwicklung und jetzt durch Online Verkauf oder sogar Stores auch immer mehr den Zugang zum Kunden und daher reduzieren sich die Abhängigkeiten zum Handel. Natürlich wird das offiziell niemand zugeben, aber der Vorteil für die Industrie liegt auf der Hand. Der Handel wiederum kann mit einer Vielfalt an Marken in einem Geschäft punkten, sinnvolles Zubehör dazu anbieten, eventuell sogar maßgeschneidertes Service wie Aufstellung und Einbaulösung mit einem Tischler usw. Sich selber durch Ausgrenzen von Herstellern aus dem Spiel zu nehmen ist vielleicht nicht die beste Idee. Man kann /sollte solche Marken weiterhin anbieten, vielleicht eben nicht forcieren, aber selbst bei diesem Anbieter kann man als Händler weiterhin Geld verdienen, einen Kunden für weitere Einkäufe aufbauen und letztlich geht es darum wirtschaftlich einfach erfolgreich zu sein und nicht um Ausübung einer Religion. Das Sortiment muss letztlich den Bedürfnissen der Kunden entsprechen damit man erfolgreich bleibt. Und auf Wasserstandsmeldungen in sozialen Medien würde ich nicht viel geben, die Realität sieht oftmals ganz anders aus.

  2. Alles muss man nicht verkaufen !
    Den oben genannten Staubsauger – Hersteller nimmt einfach komplett aus dem Programm. Da können beim Händler ums Eck auch keine ET’s erstanden werden ( Do it yourself im Hersteller – Shop )

    Das Image einer Marke ist nur so gut, wie der Profi um’s Eck davon spricht ! Erwähnt Dieser die Marke nicht mehr, schwindet das Image mit der Zeit… und irgendwann ist die Marke nicht mehr so gefragt. Den einen oder anderen Kunden, der Anfangs darauf bestehen möchte, hält man schon.

    Wünsche der Industrie viel Erfolg beim „After Sales“ und „Gutes Gelingen“. ( Wer mit offenen Augen und Ohren in den Sozialen Netzwerken unterwegs ist, stellt fest, dass sich das Gro der Online Kunden „ALLEINE GELASSEN“ fühlt.

    Nach dem Motto: Entwickelt bei ….. GEKAUFT bei …..

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