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Donnerstag, 25. April 2024
Alltagsgeschichten

Gefährliches Halbwissen

Wolfgang Schalko | 24.04.2022 | Bilder | | 7  Meinung
(© Tim Reckmann / pixelio.de) Was haben das Bildungswesen, die Medizin und der Elektrohandel gemeinsam? Da wie dort wird es brandgefährlich, wenn Möchtegern-Experten nach erfolgreichem Google-Kurzstudium in Erscheinung treten und jene, die wirklich Ahnung von der jeweiligen Materie haben, in die Schranken weisen wollen. Dahingehend ist mir persönlich im Lauf dieser Woche einiges untergekommen, das ich Ihnen nicht vorenthalten will.

Als Vater eines Drittklässlers hatte ich vor wenigen Tagen das Vergnügen, in der Volksschule meiner Heimatstadt einem Vortrag zur Mediennutzung und zum sicheren Umgang mit dem WWW zu lauschen (Stichwort „SaferInternet”) – in Hinblick auf die Kompetenzen und Bedürfnisse des Nachwuchses und welche sinnvollen Beiträge die Eltern leisten können. Dass mich an der Herangehensweise und Aufbereitung des definitiv in guter Absicht gestalteten Vortrags etwas störte, wurde mir relativ schnell klar – was genau es war, konnte ich allerdings erst beim nachfolgenden Reflektieren sagen: Wäre die Nutzung von Internet und TV samt Konsum von Bewegtbildinhalten, Gaming und Social Media eine Krankheit, hatte ich im Grunde zwei Stunden lang etwas über die Bekämpfung und Milderung der Symptome gehört. Aber nichts darüber, wie man sich die Krankheit einfängt und wie man ihr beikommt.

Das war (und ist) für mich insofern verstörend, weil der Vortragende mehr oder weniger beiläufig Medienkompetenz explizit als heutige vierte Kulturtechnik (neben Lesen, Schreiben und Rechnen) bezeichnete. Während sich jedes Kind mehrere Stunden pro Woche im Lesen, Schreiben und Rechnen übt (und auch sämtliche Grundlagen in der Schule vermittelt bekommt), sieht es in Sachen Medienkompetenz etwas anders aus: Hier muss ein vierstündigen Crash-Kurs im Rahmen der SaferInternet-Initiative für ein ganzes Jahr (!!) reichen (plus dem, was beim computergestützten Lernen hängen bleibt). Eine gefährliche Schieflage im System, wie ich meine. Insbesondere unter dem Aspekt, dass die täglich mehrstündige Nutzung von TV, Handy, Laptop & Co. bei Unter-Zehnjährigen offenbar als völlig selbstverständlich betrachtet wird. Das wiederum halte ich nicht nur deshalb für höchst bedenklich, weil es den Erziehungsmethoden im Hause Schalko diametral gegenübersteht (Fernsehen nur am Wochenende in sehr überschaubarem Ausmaß; weiterer Bewegtbildkonsum nur in Ausnahmefällen), sondern weil es ein völlig falsches Bild von Medienkompetenz vermittelt. Unglaublich schnell Chatnachrichten am Handy tippen zu können, aus jeder Situation ein ulkiges Video zu zaubern oder auf Google Maps sekundenschnell den richtigen Weg zu finden mag zwar toll für das Kind sein, heißt aber noch lange nicht, dass das Kind verstanden hat, was da im Hintergrund eigentlich passiert (was bei vielen Erwachsenen leider nicht anders ist). Ich halte es hier nach wie vor mit meiner Mathematik-Professorin aus der Gymnasialzeit, die stets darauf bestand, dass man den Taschenrechner erst dann verwenden dürfe, wenn man die Rechnung auch ohne lösen könne.

Erschwerend kommt hinzu, dass vieles, was Kindern zugänglich ist (bzw. wohin sie förmlich gezogen werden), absolut nicht kindgerecht ist – und damit meine ich keine Schmuddelseiten oder sonstigen Mist, über den die Kleinen früher oder später stolpern, sondern z.B. heutige TV-Kinderserien (Darin waren sich die anwesenden Eletern erstaunlich einig). Diese überfordern mit ihren schrillen Farben und ihrer ungemein raschen Bild- und Handlungsabfolge garantiert jedes kindliche Oberstübchen, zudem wird in diesen Serien ein oftmals obskures Bild von Erwachsenen gezeichnet (die keine Ahnung vom Tuten und Blasen haben, biedere Spaßbremsen sind, ständig alles kontrollieren wollen,…), weshalb man sich als Kind am besten gegen diese auflehnt und die Dinge nach den eigenen Vorstellungen regelt. Natürlich gehen die Geschichten für die kindlichen Helden dann immer gut aus – der spätere Arbeitgeber wird das beim ersten ernsthaften Mitarbeitergespräch sicher zu schätzen wissen…

Wohin mangelnde Medienkompetenz in weiterer Folge führen kann (ev. in der besonders „giftigen”  Kombination mit Selbstüberschätzung), wird bei jedem noch so kurzen Streifzug durch die Social Media mehr als deutlich (Fake News, Verschwörungstheorien, etc. etc.). Diese schlägt sich aber auch in durchaus realen Problemen nieder, wie mein Hausarzt feststellen musste: Seit Dr. Google ordiniert, klagte er, sei er nicht mehr mit Patienten, sondern mit lauter selbsternannten Medizin-Experten konfrontiert – insbesondere rund um das Thema Covid und die Schutzimpfung. Das erinnert mich an Fußball-Großereignisse, wo plötzlich lauter Cheftrainer vor den Bildschirmen sitzen – mit dem Unterschied, dass die existenzbedrohenden Konsequenzen im Fall einer Niederlage beim Fußball eher überschaubar sind.

Und zu guter Letzt war da noch der Kommentar von User „Anonymous” (so wird man übrigens von unserem EDV-System getauft, wenn man beim Posten keinen Namen eintippt), der zu den Ausführungen von EP:Fischbacher zum Thema Direktvertrieb einiges zu sagen hatte. Unter anderem: „Mich würden Sie als Kunde so nicht halten. Ich informiere mich im Internet über technische Neuheiten und kaufe mir diese dann wenn möglich im Handel. Gibt es diese Möglichkeit nicht, dann wird online bestellt. Die Zeiten wo ein Händler Kunden „umpolt“ sind seit Beginn des Internets und der Flut an Möglichkeiten sich vorab zu informieren eigentlich Geschichte. Gekauft oftmals wird was einem schon vorab gefällt, dazu gibt es weltweite Studien. Natürlich gibt es uninformierte Kunden denen man eine andere Marke verkaufen kann, Zukunft hat das aber aus Sicht des Wechsels der Generationen eher nicht.(…)” Und weiter: „Hersteller haben das Produkt aus der Entwicklung und jetzt durch Online Verkauf oder sogar Stores auch immer mehr den Zugang zum Kunden und daher reduzieren sich die Abhängigkeiten zum Handel. Natürlich wird das offiziell niemand zugeben, aber der Vorteil für die Industrie liegt auf der Hand. Der Handel wiederum kann mit einer Vielfalt an Marken in einem Geschäft punkten, sinnvolles Zubehör dazu anbieten, eventuell sogar maßgeschneidertes Service wie Aufstellung und Einbaulösung mit einem Tischler usw. Sich selber durch Ausgrenzen von Herstellern aus dem Spiel zu nehmen ist vielleicht nicht die beste Idee. Man kann /sollte solche Marken weiterhin anbieten, vielleicht eben nicht forcieren, aber selbst bei diesem Anbieter kann man als Händler weiterhin Geld verdienen, einen Kunden für weitere Einkäufe aufbauen und letztlich geht es darum wirtschaftlich einfach erfolgreich zu sein und nicht um Ausübung einer Religion. Das Sortiment muss letztlich den Bedürfnissen der Kunden entsprechen damit man erfolgreich bleibt.(…)”

Das alles mag zwar plausibel klingen, ich halte es aber (zumindest in Teilen) für schlichtweg falsch. Und zwar aus dem selben Grund, warum man als Laie selbst nach zig Stunden auf Netdoktor & Co, nicht mit Sicherheit sagen wird können, was die juckenden roten Tupferl in der Kniekehle nun wirklich sind…

In Hinblick auf den Elektrohandel beginnt das Problem schon damit, dass völlig vermessen wäre zu glauben, man könnte sich im Internet die gleichen Informationen holen wie in natura (weder qualitativ noch quantitativ). Es sind lediglich technische Features (und natürlich Preise), die sich auf diese Weise einholen und vergleichen lassen. Vielleicht sogar in ansprechender animierter Aufmachung, aber wesentliche Elemente wie Haptik, Verarbeitungsqualität, Bedienung uvm. fehlen schlicht und ergreifend. Und nur die Wenigsten würden sich wohl eine neue Couch kaufen, ohne zumindest einmal auf einem entsprechenden Ausstellungsstück gesessen bzw. mit der Hand über den Bezug gestrichen zu sein. Diese Art des Shoppens funktioniert meines Erachtens nur bei Produkten, die entweder standardisiert sind (z.B. Batterien, Druckerpatronen) oder wo nur einzelne Funktionen bzw. oft sogar nur eine Funktion ausschlaggebend ist (z.B. Toaster, Fön). Bei allen anderen hat der Besuch beim Händler definitiv Sinn – wobei ein Aspekt entscheidend ist: Das alles steht und fällt natürlich mit der Qualität der Beratung und des Personals – denn dieses muss den fehlenden Teil ergänzen und dem Halbwissen mit fundiertem Wissen begegnen. So gesehen ist der „(vor-)informierte” Kunde häufig eher einer, der da und dort etwas aufgeschnappt bzw. gehört oder gelesen und in seinem Kopf zu einer mehr oder weniger klaren Vorstellung formiert hat.

Eine weitere Schwierigkeit stellt das Bedürfnis des Kunden dar – denn ich bin fest davon überzeugt, dass nur die wenigsten Kunden wissen, was sie wirklich brauchen, geschweige denn, was es für ihre Bedürfnisse an passenden Lösungen gäbe, solange sie kein qualifiziertes Beratungsgespräch samt Bedarfsanalyse durchlaufen haben. Das hat dann auch relativ wenig mit „umpolen” zu tun, sondern trifft tatsächlich den Kern des Begriffs „beraten” – woher sollte ein Kunde auch wissen, welche alternativen Marken und Produkte (ev. Nischenanbieter, ev. kein Internetvertrieb, ev. fachhandelsexklusiv, etc.) ihm zur Verfügung stehen oder beurteilen können, ob ein Gerät in der Praxis hält, was es in der hübschen Internetpräsentation verspricht. Außer vielleicht, es wäre im klar, wie ein Algorithmus funktioniert und warum ihm bestimmte Inhalte vorgesetzt werden und andere nicht und wie man dieser Dunstglocke entkommen kann. Und schon sind wir plötzlich wieder in der Volksschule…

Bilder
(© Tim Reckmann / pixelio.de)
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Kommentare (7)

  1. Ein Artikel der mit ‚Gefährlichem Halbwissen‘ betitelt ist, und sich durch gefährliches Halbwissen des Autors auszeichnet? Wie anders wäre eine Aussage zu erklären die das Internet auf geizhals reduziert. ‚Es sind lediglich technische Features (und natürlich Preise), die sich auf diese Weise einholen und vergleichen lassen‘ .

    Lol.

    Seit der Ostbahn Kurti für das Internetz Werbung gemacht hat, sind schon ein, zwei Dinge passiert. Mit – unter anderem – dem Ergebnis daß der Kunde im Internet von absoluten Experten für genau DAS Thema Informationen in einer Qualität und Tiefe bekommt, wo selbst die Hersteller kurz bei der Entwicklungsabteilung nachfragen müssten. Ob ich heute schnell eine Entscheidung für ein Produkt treffen und mich von anderen Kunden mit deren Erfahrungen beraten lassen will, oder ALLE erhältlichen Produkte in einer Grundauswahl haben und mich dort vortasten möchte: Beides gibts nur im Internet. Das weiss wirklich jeder, aber der Autor lässt alles bis auf Specsheets und Preise (bei beidem gewinnt ebenfalls das Internet) geflissentlich unter den Tisch fallen. Er hätte im Jahr 1844 wohl einen flammenden Apell für die Vorzüge des Webstuhls verfasst und die Weber im Recht gesehen.
    Erweist man jemand der sich eigentlich der Realität stellen sollte, dadurch denn einen Dienst?

    Der Autor stellt Elektrohändler defacto mit Medizinern auf eine Stufe, wenn erstere dem Kunden einen TV oder einen Kühlschrank verkaufen. Einem Kunden der ins Geschäft kam und sagte; so viel Platz hab ich, war mit der Marke zufrieden also will ich wieder einen von denen. Was haben Sie lagernd, ich muss gleich weiter. Sagt dann der Händler/Arzt: Moment, so nicht, wir machen ein Patientengespräch, es geht um eine schwerwiegende Entscheidung! Sie schauen zu viel fern, haben Sie darüber nachgedacht? Wissen Sie wie ein Fernseher funktioniert? Nein? Dann ab nach Hause, und ich prüfe es morgen ab. Fernseher verkaufe ich nur dann, wenn Sie sich zu Hause auch selbst unterhalten könnten! Und zur Abnahme der Masse äußere ich mich nicht, denn Sie als Laie sind mit der Bedienung eines Maßbandes überfordert.

    Das Wissen und die Erfahrung des Händlers wird im Kopf des Käufers mit einem bestimmten Wert gleichgesetzt. Dieser ist vor allem dann hoch, wenn der Händler auf ein Thema spezialisiert ist und sein Rat somit einen hohen Wert hat. Jeder Händler weiss für sich selbst, wie oft er in qualifizierten Beratungsgesprächen einen echten Unterschied herausarbeiten konnte. Und wie oft er weder dem Kunden noch sich selbst Mehrwert geboten hat weil dieser in seiner Recherche vorab bereits auf dasselbe oder ein besseres Ergebnis kam.

    Ob in diesem qualifizierten Beratungsgespräch denn Nischenanbieter vorgestellt, Fachhandelsexklusivität erklärt oder auf den Verzicht auf den Vertrieb im Internet Bezug genommen wird: viel Spaß dabei, einem Kunden mit der Erklärung der eigenen Probleme die Zeit zu stehlen.

    Das schreibt sich halt viel viel leichter, als es dann in der Praxis ist. Wir haben 2022, und spätestens ab der Generation X werden Entscheidungen anders getroffen als zuvor. Information aus dem Internet wird sehr viel Glauben geschenkt. Einfältige Personen treffen schlechte Entscheidungen, egal ob durch persönliche Beratung oder durch Info aus dem Internet. Einfaltspinsel treten im Internet nur geballt auf, weil sie sich besser organisieren können. Schon zuvor gab es in jedem Dorf einen Irren, aber alle Irre aller Dörfer vereint und man denkt man lebe im falschen Film.

    Welchen Wert hat nun ein flammender Apell für Webstühle wenn die Geschichtsbücher die Maschinenstürmer heute in den entsprechenden Kontext setzen.

    Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.

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    1. Lieber User „Ohne Zuckerguss”,

      es freut mich, dass Sie mit Ihren Ausführungen meinen Beitrag vollinhaltlich bestätigen können!

      Herzliche Grüße,
      Wolfgang Schalko

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      1. Damit attestieren Sie mir ohne ein einziges Argument, gefährliches Halbwissen zu haben – richtig? Ich habe hingegen viele Beispiele verwendet. Daß ich Ihnen ganz und garnicht zustimme, ist hoffentlich klar geworden. Deutlicher: Sie vergleichen den Verkauf eines Standard-Produktes – in der Praxis: das Hinzeigen auf einen Karton, Einscannen eines Barcode und höfliche Verabschiedung -, eine Tätigkeit für die in der Regel eine abgeschlossene Lehre befähigt, mit einer der Profession die nach annähernd 10 Jahren Ausbildung auf einen Menschen eingeht und im Extremfall Leben/Tod beinhaltet. Die wohl am Meisten personalisierte komplexe Dienstleistung aller Berufe. Sie könnten auch eine Orange mit dem Jupiter vergleichen, beide sind rund.
        Wir beide, so scheint es, sind in unserer Wahrnehmung der Realität sehr weit voneinander entfernt und ich bestätige Ihren Artikel inhaltlich ganz und garnicht, um es in aller Deutlichkeit nochmal zu sagen. Nachdem das allen Lesern uns sicher auch Ihnen klar ist, wozu bedienen Sie sich eines Einzeilers der in die Schublade von Politikern passt, die einander bei einer Konfrontation provozieren wollen.

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        1. Ich meine ja, dass man grundsätzlich zwischen „Wissen“ und „Meinung“ unterscheiden können sollte. Und zwar nicht nur zur Hälfte, sondern zur Gänze 😉

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        2. Lieber User „Ohne Zuckerguss”,

          ich habe Ihnen weder gefährliches Halbwissen attestiert noch behauptet, Sie würden mir zustimmen, sondern lediglich festgehalten, dass ich mich durch Ihr Posting (mittlerweile sogar zwei) in meinen Aussagen bestätigt sehe. Sie haben zwar sehr ausführlich Ihre Standpunkte dargelegt, allerdings haben Ihre Ausführungen nur sehr wenig mit den Inhalten zu tun, die ich beschrieben habe. Damit haben Sie die von Ihnen geforderten Argumente im Grunde selbst geliefert.

          Einen zentralen Aspekt in meinem Beitrag spielt die Medienkompetenz, die verschiedenste Aspekte von der Mediengestaltung über Medienkritik bis hin zur Mediennutzung umfasst, und dafür unter anderem sinnerfassendes Lesen sowie schlüssiges Argumentieren voraussetzt.

          Wenn man bei Ihrem Vergleich mit der Politik bleiben will, dann besteht meines Erachtens die augenscheinlichste Unart der politischen Zunft unserer Zeit darin, dass nicht auf das Gegenüber eingegangen wird, sondern Äußerungen verdreht oder sogar falsch wiedergegeben werden (ob mit Absicht oder aus Unvermögen, sei dahingestellt) und dann der Argumentationsknüppel munter gegen etwas geschwungen wird, um das es so nie gegangen ist. Beispielsweise habe ich nirgendwo Elektrohändler mit Medizinern verglichen, sondern vielmehr auf die Ähnlichkeit der Problematik hingewiesen, die ein Arzt beim Behandeln von Patienten hat, die dank Netdoktor & Co. ihr eigenes „Fachwissen” gesammelt haben, mit jener, die ein Elektrohändler hat, wenn ein Kunde nach der Vorabrecherche im Internet glaubt, er wüsste damit mehr als ein Professionist am POS. Und selbstverständlich kann der Informationsgehalt in der „echten” Welt nur höher sein als in der digitalen, denn während sich dank Handy, Tablet und sonstigen Screens alles, was es im Internet zu finden gibt, jederzeit auch am POS abgerufen werden kann, lässt sich nichts vom spezifischen Produkterlebnis am POS (Haptik, Bedienung, etc.) in die Online-Welt übertragen.

          Auch findet sich in meinem Artikel nichts wie ein Plädoyer für über Webstühle oder sonstige fortschrittsverdammende Inhalte, sondern schlichtweg eine Mahnung vor dem blinden und unreflektierten Fortschrittsglauben, als der ausufernder Medienkonsum heute vielfach betrachtet wird. So werden meiner Meinung nach (und auch nach Erkenntnissen der Forschung) bestenfalls Fachidioten gezüchtet, aber sicher keine Experten ausgebildet – und es wird auch keine Medienkompetenz vermittelt. Sonst müsste ja jeder, der 14 Stunden pro Tag fernsieht, auch irgendwann zum Star-Regisseur werden…

          Von meiner Seite können wir Ihre Postings somit gerne als Ausgangspunkt für weitere Diskussionen nehmen. Aber wir sollten den Jupiter Jupiter und die Orange Orange sein lassen.

          Herzliche Grüße,
          Wolfgang Schalko

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