Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Dienstag, 23. April 2024
Inflation erreicht mit +7,2% neuen Höchststand

Handelsverband empfiehlt „3-Säulen-Anti-Teuerungs-Maßnahmenpaket“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 02.05.2022 | |  
Handelsverband GF Rainer Will empfiehlt angesichts der hohen Inflation ein „Anti-Teuerungs-Maßnahmenpaket“ mit 3 Säulen. (Foto: Handelsverband) Handelsverband GF Rainer Will empfiehlt angesichts der hohen Inflation ein „Anti-Teuerungs-Maßnahmenpaket“ mit 3 Säulen. (Foto: Handelsverband) Auf 7,2% ist die Inflationsrate gemäß Schnellschätzung der Statistik Austria Im April angestiegen - das höchste Niveau in den letzten 40 Jahren. Der Handelsverband empfiehlt ein „Anti-Teuerungs-Maßnahmenpaket“ mit 3 Säulen.

Die Krisenherde in der Ukraine und die pandemiebedingten Kapazitätseinschränkungen in Asien wirken immer stärker und dauerhafter auf die Kosten und Preise in ganz Europa.

Besorgniserregend stimmt den Handelsverband insbesondere die Steigerung der Erzeugerpreise im produzierenden Bereich mit +21,2% im März, welche die gestiegenen Inputkosten bei Treibstoff und Energie abbilden. „Die Großhandelspreise sind im März mit +25,6% sogar noch stärker durch die Decke gegangen. Die beiden Segmente gelten als Frühindikatoren für weitere Preisentwicklungen bei den Verbraucherpreisen. Denn klar ist: Solche Kostentreiber können nicht dauerhaft ‚nur‘ zu einem Drittel an die Konsumenten weitergegeben werden“, sagt der Handelsverband, der ein „Anti-Teuerungs-Maßnahmenpaket“ mit 3 Säulen vorschlägt.

Anti-Teuerungs-Maßnahme 1: Steuerstufen für Geringverdiener anheben

Der Handelsverband empfiehlt der Bundesregierung, strukturelle Maßnahmen zu setzen, um die Kaufkraft der Bevölkerung abzusichern. Das begrüßenswerte 4 Milliarden Euro Energiepaket müsse um ein weiteres Paket ausgebaut werden. „Hier wäre es ratsam, die unteren Steuerstufen anzuheben, damit einkommensschwächere Menschen strukturell und gezielt entlastet werden“, so der Verband.

Anti-Teuerungs-Maßnahme 2: Staatliche Mehreinnahmen bei Energiekosten weitergeben

Es müsse bei der Ursache und damit bei den Hauptpreistreibern angesetzt werden, nämlich den Energiepreisen. „Hier verzeichnet der Staat zurzeit massive Mehreinnahmen, die der Bevölkerung und den Betrieben durch eine temporäre Reduzierung der Abgaben und Steuern zurückgegeben werden sollten. Etwa zwei Drittel der Stromkosten entfallen auf Steuern, Abgaben und Tarife. Damit wäre belasteten Menschen und Unternehmen besonders schnell geholfen“, so HV GF Rainer Will, laut dem auch klar sei: „Die spürbare Teuerung stellt bis dato nicht das Vollausmaß dar, da viele Energiekostenabrechnungen der Haushalte erst bevorstehen und die Endkundenpreise im Verhältnis zu den Großhandelspreisanstiegen noch moderat ausgefallen sind.“

Anti-Teuerungs-Maßnahme 3: Bestes Mittel gegen negative Inflationsfolgen sind Jobs

Rainer Will erklärt: „Es steht außer Frage, dass das beste Mittel gegen die negativen Folgen der Inflation Jobs sind. Die hohe Zahl an offenen Stellen, die nicht zeitnah besetzt werden können, ist ein Beleg für den akuten Personalmangel in der Wirtschaft. Tausende Betriebe suchen zurzeit händeringend nach Mitarbeitern, die auch dauerhaft im Erwerbsprozess bleiben. Hier sind aktive Schritte der Politik erforderlich.“

Darüber hinaus wäre es wichtig, die Lohnnebenkosten deutlich zu reduzieren, damit die Leistbarkeit der Einstellung von Mitarbeitern für Unternehmen verbessert werde und damit deren Krisenfestigkeit. „Denn wenn man wegen Personalmangel und zu hohen Kosten nur auf eine dünne Personaldecke zurückgreifen kann, dann macht das Firmen angreifbar“, sagt Rainer Will.

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden