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Donnerstag, 28. März 2024
Brandgefährlich

VOEB: Steigende Gefahren durch Lithium-Batterien im Restmüll

Hintergrund | Julia Jamy | 12.05.2022 | |  
Batterien sollen ausschließlich in den dafür vorgesehenen Sammelboxen getrennt entsorgt werden, sei es im Handel oder am Mistplatz. Landen sie im Restmüll ist das brandgefährlich. Batterien sollen ausschließlich in den dafür vorgesehenen Sammelboxen getrennt entsorgt werden, sei es im Handel oder am Mistplatz. Landen sie im Restmüll ist das brandgefährlich. (© Pixabay) Lithiumbatterien befinden sich in fast allen Alltags- und Haushaltsgeräten. Landen sie im Restmüll, kann es oft zu gefährlichen Bränden kommen. Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ruft daher einmal mehr eindringlich dazu auf, Batterien ausschließlich in den dafür vorgesehenen Sammelboxen im Handel oder bei Altstoffsammelzentren getrennt zu entsorgen.

Durch die fachgerechte Entsorgung von Batterien kann jeder Einzelne dazu beitragen, gefährliche Brände zu verhindern, so der VOEB. Der Verband betont allerdings auch, dass die Verantwortung für jede einzelne Batterie zuallererst beim Hersteller von batteriebetriebenen Produkten liegt. Elektro- und Elektronikgeräten müssen laut VOEB so konzipiert werden, dass Batterien durch den Endnutzer ausbaubar sind. Neben einer verpflichtenden, einheitlichen Kennzeichnung von Geräten mit  Lithiumbatterien sollen auch die Verbraucher besser informiert werden sowie finanzielle Anreize für die Sammlung festgelegt werden. „Falsch entsorgte Batterien stellen eine untragbare Gefahr für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dar. Auch der Sachschaden ist enorm und stellt die Branche vor eine enorme Herausforderung.“, sagt Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB.

Gesetzliche Sammelquote

Derzeit gibt es in Österreich für Batterien eine gesetzliche Sammelquote von 45 Prozent. Diese sei aber aufgrund der massiven Zunahme von im Umlauf befindlichen Lithiumbatterien für die Entsorgungsbetriebe eine Katastrophe, so der VOEB. „Wir können den Zusammenhang zwischen der steigenden Anzahl von Lithiumbatterien im Restmüll und den Bränden bei Entsorgungsbetrieben eindeutig belegen.“, so Roland Pomberger von der Montanuniversität Leoben und warnt vor einer Verdoppelung von derzeit 1,4 auf 2,8 Millionen Lithiumbatterien im Restmüll. „Jede Lithiumbatterie ist eine potenzielle Zündquelle. Durch die Abfallbehandlung und das Recycling steigt die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung und damit die Wahrscheinlichkeit eines Brandfalles. Für die Abfall- und Ressourcenwirtschaft ist diese Entwicklung existenzbedrohend. Viele Anlagen wurden bereits völlig zerstört.“

Vor wenigen Monaten hat der „Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz“ des Europäischen Parlaments  den Weg frei gemacht für die Einführung eines Pfandsystems in den einzelnen Mitgliedsländern. So soll die Sammelquote für Batterien erhöht und der Einsatz von Rezyklaten gesteigert werden. „Hohe Sammelziele bei Batterien gehen Hand in Hand mit verpflichtenden Pfand- und Rückgabesystemen. Dabei ist es nicht nur entscheidend, eine hohe Rückgabequote zu erreichen, sondern auch sichere Sammel- und Behandlungsbedingungen für alle batteriebetriebenen Geräte zu gewährleisten.“, so Jüly abschließend.

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