E&W und ich: Eine Liebesgeschichte

Professionelles Fachzeitschriften- und Verlagswesen war mir bei meinem ersten Arbeitstag in Diensten der E&W am 1. Februar 2007 zwar nicht völlig fremd, in dieser Art und Weise aber dann doch neu. Zumal ich mit meinen damals 26 Jahren (beinahe) das „Küken” im Team war – nur Kollege Stefan Taferner, der zur gleichen Zeit an Bord kam, war eine Spur jünger.
Man lernt nie aus
Von Anfang war meine Geschichte vor allem eine des Lernens. Einerseits in beruflicher bzw. handwerklicher Sicht: Von meinen überaus hilfsbereiten Kollegen lernte ich recht rasch die internen Abläufe und die Do‘s & Dont‘s des seriösen fachjournalistischen Arbeitens, nachdem mir von Herausgeber Andreas Rockenbauer die grundsätzliche Ausrichtung (festgemacht an der Frage: Was ist die E&W und wofür steht sie?) klargemacht worden war. Andererseits war (und ist) es eine Geschichte des Kennenlernen von Menschen – von sehr vielen Personen mit ebenso vielen unterschiedlichen wie interessanten Persönlichkeiten. Dass sich aus diesen beruflichen Bekanntschaften auch echte Freundschaften entwickelten konnten, erschien mir damals noch ziemlich unglaubwürdig, doch heute weiß ich es – zum Glück – besser.
Ein sehr gutes Beispiel dafür stammt aus dem Jahr 2009, als ich in der Dezemberausgabe Strong aufs Cover brachte, nachdem der Receiver-Hersteller bei TÜV-Zertifizierung und MediaMarkt-Werbung etwas vorschnell gehandelt hatte. Kurz nach Erscheinen hatte ich Strong-VL Martin Kogler am Telefon, der – sich seiner Schuld wohl bewusst – dennoch „not amused” war, um es höflich auszudrücken. Aber bekanntlich beginnen ja viele dauerhafte Freundschaften und Beziehungen mit einem „gesunden” Streit. Dass ich mit meinem journalistischen Eifer mitunter selbst übers Ziel hinausschießen konnte, stellte ich gleich im darauffolgenden Frühjahr unter Beweis, als ich zur Cosmos -Pleite einen Kommentar rund um die für Zündstoff sorgenden Geräteversicherungen verfasste – und damals sogar das Wort „Betrug” in den Mund nahm, jedoch zu erwähnen vergaß, dass natürlich die Unschuldsvermutung galt. Das sorgte für eine entsprechend heftige Reaktion von Ex-Cosmos-Chef Robert Knobl, vor dem ich in der nachfolgenden Ausgabe einen journalistischen Kniefall machen „durfte”.
Glückliche Fügung
Rückblickend bin ich in erster Linie dankbar, dass mich das Schicksal vor mehr als 15 Jahren in die Wilhelminenstraße geführt hat – und zugleich stolz auf so vieles , das ich seither erreichen und mitgestalten konnte. Hätte man mir in meiner Anfangsphase gesagt, dass ich einmal „Chef” der E&W sein würde, hätte ich das wohl bestenfalls mit einem lapidaren „Träum weiter!” abgetan. Und doch stehe ich nun genau dort und kann dem Ganzen sogar eine Perspektive geben: In noch etwas fernerer Zukunft darf die E&W dann 40 Jahre Schalko feiern. Ausgehen würd‘ es sich – im 47er Jahr wäre ich zarte 67…
Kommentare