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Donnerstag, 28. März 2024
Die E&W und ich: Dominik Schebach

Glückstreffer

Dominik Schebach | 13.07.2022 | Bilder | |  Meinung
Chefredakteur Dominik Schebach beim Recherchieren, die Frage nach dem „Wer hat was, wann, wie, warum ...“ lässt ihn einfach nicht los. Chefredakteur Dominik Schebach beim Recherchieren, die Frage nach dem „Wer hat was, wann, wie, warum ...“ lässt ihn einfach nicht los. W-Fragen haben mich schon immer fasziniert. Wer hat was, wie, wann und wo getan, warum und welche Quelle? Aber auch die Fragen „Wie funktioniert etwas?“, oder einfach gesprochen „Warum fliegt das Ding überhaupt?“ haben mich nie in Ruhe gelassen. Der Weg in den Journalismus war mir damit fast vorgezeichnet, sehr zum Leidwesen meiner älteren Verwandten. Dass ich allerdings in der Fachpresse bei E&W landete, war ein reiner Zufall und ein Glückstreffer für mich.

Den ersten Kontakt mit der E&W hatte ich auf einer Pressereise im Sommer 2003 in Korea. Im Dot.Com-Boom war ich als Telekom-Spezialist für eine Online-Nachrichtenagentur mit Schwerpunkt Business, Technologie und Telekom tätig. Damals war auch E&W-Herausgeber Andreas Rockenbauer mit dabei und ich von dem von ihm geschilderten Konzept einer Monatszeitschrift für ein Fachpublikum einigermaßen erstaunt. Ich hörte also aufmerksam zu, als er begeistert die E&W als Mischung aus Der Standard, Profil und die Krone beschrieb. Ich sah allerdings meine Zukunft im schnellen Agenturjournalismus, weswegen ich die E&W prompt wieder aus den Augen verlor.

Einige Wochen später, zurück in Europa, das Platzen der Dot.Com-Bubble hatte auch mein Unternehmen erfasst und ich war ohne Job, läutete plötzlich das Telefon und Andreas Rockenbauer meldete sich am anderen Ende der Leitung. Er suchte kurzfristig einen Telekom-Journalisten und hatte mitbekommen, dass ich auf der Suche war, weswegen ich mich Anfang September 2003 mit dem E&W-Team in Berlin zur IFA wiederfand.

Schneller Einstieg

Es folgte ein schneller Einstieg in die Branche und die E&W. Damit verbunden war für mich ein Wechsel ans andere Ende des medialen Spektrums – von den immer aktuellen Online-Agenturmeldungen zu den ausrecherchierten Storys im Print-Magazin. Die Neugierde und die W-Fragen sind mir allerdings auch bei der E&W treu geblieben. Etwas für meine Leser herauszufinden und eine gute Story darüber zu erzählen, ist noch immer der zentrale Ansporn. Und, dass man in der Branche immer wieder Menschen trifft, die ganz Außergewöhnliches leisten. So gesehen, habe ich den besten Job der Welt. Allerdings hat sich der Blickwinkel radikal vom Standpunkt des Endkunden in Richtung Handel verschoben.

Von Anfang an hat mir an der E&W das kleine Team, die Eigenverantwortung und die Unmittelbarkeit gefallen. Seit ich dabei bin, ist die E&W immer besonders nah am Geschehen. Dafür sorgen unzählige Kontakte, die sich das Redaktions-Team über die Jahre in der Branche aufgebaut hat. Dieser enge Kontakt zu den Lesern ist auch für mich, was die E&W so besonders macht. Wir kennen unsere Leser. Das ist für mich kein leeres Statement, sondern täglich gelebte Praxis. Immer spannend ist auch das Schreiben – und zu schreiben gab und gibt es immer genug. Die Innovationen der Branche, der Umbruch im Handel oder die ewige Frage nach dem Service und die Veränderungen bei den Endkunden sorgen seit jeher dafür, dass uns nie der Stoff ausgeht. Das ist auch ein Grund dafür, dass jedes Mal gegen Redaktionsschluss hin uns die Zeit zu kurz wird. Aber vielleicht sind Journalisten in Wirklichkeit heimliche Adrenalin-Junkies. Dass über die Jahre die Online-Berichterstattung immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, bleibt allerdings ein Déjà-vu für mich.

Mehr Verantwortung

Über die Jahre hat sich auch meine Rolle bei der E&W verändert: Vom reinen Telekom-Spezialisten zum Allrounder sowie Produktionsverantwortlichen und schließlich Chefredakteur und Herausgeber. Als Andreas Rockenbauer meinen Kollegen und mir die Übernahme der E&W anbot, war deswegen für mich klar, dass ich da mitziehe. Und ich habe es keine Sekunde bereut. Der Blick auf das Unternehmen hat sich allerdings verändert. Sind am Anfang die einzelne Story, der Telekom-Teil oder die Produktion des nächsten Heftes im Mittelpunkt gestanden, so geht es jetzt immer auch um das Unternehmen. Man könnte auch sagen, die Tastatur ist größer geworden, die Motivation ebenso. Was sich in all den Jahren nicht verändert hat, ist der Blickwinkel des Handels. Jedes Thema wird weiterhin durch die Brille unserer Leser gesehen – und daran wird sich auch nichts ändern.

Bilder
Chefredakteur Dominik Schebach beim Recherchieren, die Frage nach dem „Wer hat was, wann, wie, warum ...“ lässt ihn einfach nicht los.
Chefredakteur Dominik Schebach beim Recherchieren, die Frage nach dem „Wer hat was, wann, wie, warum ...“ lässt ihn einfach nicht los.
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