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Mittwoch, 24. April 2024
Spendenbereitschaft ist hoch

Ein zweites Leben für ausrangierte Elektrogeräte

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 09.08.2022 | |  
Insbesondere durch den Digitalisierungsschub im Zuge der Corona-Pandemie haben sich viele Unternehmen neue Geräte angeschafft; alte Geräte wurden ausrangiert und den noch funktionierenden ein zweites Leben geschenkt. Die Bereitschaft, funktionsfähige Altgeräte abzugeben bzw. zu spenden, ist hoch, wie der Digitalverband Bitkom nun in einer Untersuchung festgestellt hat.

Die Belegschaft wird mit neuen Smartphones ausgestattet, Drucker abgeschafft, Monitore erneuert: Werden in deutschen Unternehmen funktionsfähige Elektrogeräte ausrangiert, dann wird ihnen in vielen Fällen ein zweites Leben verschafft. Die Spendenbereitschaft ist dabei hoch: 45% der Unternehmen in Deutschland überlassen Elektro-Altgeräte wohltätigen Organisationen. Im Jahr 2020 waren es noch 24%. „Bei vielen Initiativen oder Vereinen kann man gebrauchte, noch funktionsfähige Geräte abgeben, von dort werden sie dann zum Beispiel an Schulen, Jugendprojekte oder Bedürftige weiterzugeben. Naturschutzorganisationen sammeln alte Geräte ein und verwenden die Erlöse für Umwelt- oder Nachhaltigkeitsprojekte“, berichtet Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Auch der Anteil der Unternehmen, die ausrangierte IT an ihre Mitarbeiter verschenken, ist gegenüber 2020 gewachsen: von 14% auf 20%.

In der Regel kombinieren die Unternehmen verschiedene Möglichkeiten der Wiederverwendung, Verwertung und Entsorgung. Eine Mehrheit von 63% sorgt für die fachgerechte Entsorgung der Geräte, 30% lagern sie ein, um sie zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nutzen zu können. Auch schaffen nicht alle Unternehmen ihre IT oder Teile davon per Kauf an: 17% leasen Geräte und geben sie entsprechend an den Verleiher zurück. „Ungenutzte Geräte sollten möglichst bald wieder zum Einsatz gebracht werden. Es macht keinen Sinn, Altgeräte so lange aufzubewahren, bis sie nur noch verschrottet werden können“, sagt Rohleder. „In den normalen Abfall gehören sie aber auch dann nicht.“ Jedes zehnte Unternehmen (11%) gibt allerdings an, Elektro-Altgeräte mit dem normalen Gewerbeabfall zu entsorgen.

Ein kleinerer Anteil von Unternehmen verkauft auch funktionsfähige, ausrangierte Elektrogeräte: 8% überlassen sie Mitarbeitern zu vergünstigten Preisen, 4% verkaufen sie extern weiter und ebenso viele verkaufen ihre Elektro-Altgeräte an Dienstleister zur Wiederaufbereitung. Von diesen Dienstleistern werden die Geräte gesäubert und technisch überholt, und gehen anschließend wieder in den Verkauf oder Verleih. Unter den Verbrauchern ist das Interesse an so genannter Refurbished-IT zuletzt gewachsen: Jeder Achte (13%) hat gemäß einer Bitkom-Umfrage von Jänner 2022, schon einmal ein solches Gerät gekauft. Unter den Unternehmen sind es erst 4%.

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