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Mittwoch, 11. Dezember 2024
Investitionen in Logistik

Post: Trend bei Paketen zeigt wieder nach oben

Hintergrund | Dominik Schebach | 12.08.2022 | |  
Nach einem Einbruch im Q1 entwickelt sich der Trend bei den Paketsendungen nun wieder nach oben. Nach einem Einbruch im Q1 entwickelt sich der Trend bei den Paketsendungen nun wieder nach oben. (© Österreichischen Post AG/Christian Stemper) Geht nach der Corona-Krise der Online-Anteil wieder zurück? Sieht man sich die Bilanz der Österreichischen Post für das erste Halbjahr an, so könnte man – auf den ersten Blick – durchaus diesen Eindruck bekommen. Immerhin meldet Österreichs größter Paketzusteller einen Rückgang von 5% beim Paketvolumen in den ersten sechs Monaten 2022. Bricht man allerdings die Entwicklung auf die Quartale herunter, dann dürfte sich das Paketaufkommen auf hohem Niveau einpendeln.

Gestörte Lieferketten, der Ukraine-Krieg und damit steigende Kosten haben auch der Post den Start ins Jahr 2022 erschwert. Kommt hinzu, dass die Post in den Vergleichsquartalen des Vorjahres außergewöhnlich hohe Paketströme verzeichnet hat. Der Einbruch dürfte allerdings nur temporär sein. Während das erste Quartal noch 9 % unter dem Vorjahr lag, betrug der Rückgang im zweiten Quartal nur noch 1 %. Weswegen sich Generaldirektor Georg Pölzl auch recht zuversichtlich für das zweite Halbjahr zeigt: „Unser Fokus auf Zustellqualität und die vielen Initiativen zur Kundengewinnung zeigen Erfolg. Das stimmt optimistisch für das zweite Halbjahr.“

Zahlen

Die Umsatzerlöse des Konzerns lagen im ersten Halbjahr 2022 bei 1,21 Mrd Euro (–4,0 %), im zweiten Quartal zeigte sich ein verbesserter Trend mit einem Umsatzrückgang von lediglich 0,8 %. Insbesondere das Paketgeschäft in der Türkei war nach einem außerordentlich erfolgreichen Jahr 2021 durch Inflation und Währungseffekte stark beeinträchtigt. Exklusive dem Türkei-Geschäft ist der Umsatz im ersten Halbjahr 2022 um 0,1 % gestiegen. Die Division Brief & Werbepost verzeichnete in den ersten sechs Monaten einen Umsatzrückgang von 1,4 %, die Division Paket & Logistik einen Rückgang von 8,9 %, exklusive dem Türkei-Geschäft betrug der Umsatzrückgang allerdings nur 0,8 %. Denn das auch vom Online-Handel getriebene österreichische Paketgeschäft legte im Q2 monatlich deutlich zu, womit auch der Umsatz im Q2 hier zu Lande 3% über dem Vorjahr lag.

Auch die Ergebniskennzahlen lagen im ersten Halbjahr 2022 weiter unter dem Vorjahr, wobei eine Verbesserung im zweiten Quartal zu verzeichnen war. Das EBITDA reduzierte sich im ersten Halbjahr um 2,7 % auf 179,4 Mio Euro und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) entwickelte sich von 103,4 Mio EUR auf 91,0 Mio EUR (–12,0 %). Dabei erwirtschaftete die Division Paket & Logistik ein EBIT von 45,5 Mio Euro im ersten Halbjahr 2022 nach 59,7 Mio EUR in der Vorjahresperiode. Für den Rückgang macht die Post hauptsächlich das schwierige Umfeld am türkischen Markt verantwortlich.

Preisanpassungen

Die Post geht davon aus, dass schwierigen Rahmenbedingungen auch in der zweiten Jahreshälfte anhalten werden.Die Österreichische Post will diesen ungünstigen Rahmenbedingungen sowohl umsatzseitig als auch kostenseitig begegnen. Preisanpassungen seien daher ebenso notwendig wie Effizienzsteigerungen der internen Abläufe. So werden die Kosten für Briefsendungen teils deutlich angehoben.

Unter der Voraussetzung, dass die Energie- und Gasversorgung in Europa gewährleistet bleibt, peilt das Unternehmen für das Jahr 2022 weiterhin einen Umsatz an, der nahe an den des Vorjahres herankommt.  Auch das EBIT 2022 sollte nach Einschätzung der Post zwischen den Niveaus der vergangenen beiden Jahre liegen (EBIT 2021: 205 Mio EUR, EBIT 2020: 161 Mio EUR).

Das vorgesehene Investitionsprogramm in die Erweiterung der Logistikinfrastruktur und in einen nachhaltigen Fuhrpark wird laut Post weitgehend beibehalten. Einzelne Investitionen werden allerdings überprüft, um die Einhaltung aller Rentabilitätsziele zu gewährleisten. „Mit der Inbetriebnahme der Erweiterung unseres Paket-Logistikzentrums Oberösterreich ab September 2022 können wir unsere Sortierkapazität an diesem Standort signifikant erweitern. Für ganz Österreich bedeutet dies eine Leistung von 131.000 Paketen pro Stunde, die in unseren Logistikzentren sortiert werden,“ sagt Georg Pölzl. „Wir wollen unsere Kapazitäten für 2030 ausrichten und ebenso unseren Fuhrpark, der dann zu 100 % eine CO2-freie Zustellung ermöglicht,“ so Pölzl abschließend.

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