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Mittwoch, 24. April 2024
Vorsorge bei weiteren Marktverwerfungen

Österreichs E-Wirtschaft plädiert für Schutzschirm für Versorger

Hintergrund Energiezukunft | Julia Jamy | 29.08.2022 | |  
(© OEE) Die Versorger sind in der aktuellen Situation an den internationalen Großhandelsmärkten gefordert: Sie brauchen eine hohe Unternehmensliquidität. Für den kommenden Winter bedarf es aber auch einer regulatorischen Stabilität. „Ziel aller politischen und regulatorischen Bemühungen muss es sein, jetzt die richtigen Vorsorgemaßnahmen zu setzen.", appelliert Michael Strugl, Präsident von Oesterreichs Energie, der Interessenvertretung von Österreichs E-Wirtschaft.

„Auch wenn aktuell keine Liquiditätsengpässe bei weiteren Unternehmen bekannt sind, wäre es vorteilhaft, Vorsorge für weitere Preisausschläge auf den Märkten zu treffen. Deutschland hat bereits ein entsprechendes Modell implementiert.“ sagt Strugl.  Das Problem: Kauft oder verkauft ein Unternehmen an den Börsen langfristig Strom, muss es dafür bei einer Clearingstelle Sicherheiten leisten. Diese Sicherheiten haben normalerweise eine Schutzfunktion, steigen aktuell aber in enorme Höhen und erfordern von den Unternehmen erhöhte Liquidität. Die Bundesregierung will auf europäischer Ebene für einen zeitlich befristeten Eingriff in das Europäische Strom-Modell eintreten. Strugl begrüßt diese Initiative. „Es darf nicht sein, dass ein Marktmodell wirtschaftlich grundsolide Unternehmen in Schwierigkeiten bringt. Damit bringt es die Wirtschaft in Schwierigkeiten und die Menschen in diesem Land.“ Bei der Ausarbeitung der entsprechenden Lösung müsse aber darauf geachtet werden, dass die Versorgungssicherheit gewährleistet ist.

Absicherung von Börsegeschäften

Das so genannte Margining beschreibt die Sicherheitsleistung, die von Marktteilnehmern an Börsen erbracht werden muss. Somit müssen Verkäufer und Käufer bei Geschäftsabschluss liquide Mittel als Sicherheit bei einer Clearingstelle, in der Regel einem Tochterunternehmen der Börse, hinterlegen. Die Initial Margin bezeichnet einen Geldbetrag, der erforderlich für die Eröffnung einer Position in einem bestimmten Kontrakt ist. Sie deckt das Kreditrisiko ab und kann bei Bedarf während der Laufzeit des Geschäfts angepasst werden, etwa, wenn der Marktpreis stark zu schwanken beginnt. Das Problem in der aktuellen Situation: Die Sicherheiten, die eigentlich dem Schutz der Marktteilnehmer dienen, erfordern bei starken Preisschwankungen zusätzliche Liquidität.

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