Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Samstag, 20. April 2024
9,1% Inflation, Kaufkraftverlust setzt sich fort

HV fordert Reformagenda & Maßnahmen gegen Teuerung im Energiebereich

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 31.08.2022 | |  
Auf Grund der Teuerungen verzichten viele Österreicher auf den Kauf bestimmter Produkte. Dazu zählen mit 32% auch Elektrogeräte. (Foto: Pixabay) Auf Grund der Teuerungen verzichten viele Österreicher auf den Kauf bestimmter Produkte. Dazu zählen mit 32% auch Elektrogeräte. (Foto: Pixabay) Im August lag die Inflationsrate in Österreich laut Schnellschätzung der Statistik Austria bei 9,1%. Sie ist damit erstmals seit mehr als 12 Monaten nicht weiter angestiegen, stagniert aber auf einem sehr hohen Niveau. Laut einer neuen Konsumentenbefragung von Mindtake Research im Auftrag des Handelsverbandes bereitet die Teuerung 83% der Österreicher große Sorgen. Der Kaufkraftverlust der Bevölkerung setzt sich fort, wie der Handelsverband sagt.

Die Ergebnisse der Mindtake Konsumentenbefragung zeigen:

  • 25% haben Konsumschulden bzw. einen laufenden Konsumkredit, bei 56% davon sind die Schulden zuletzt größer geworden
  • 18% können nicht mehr alle Schulden (Kredite) ordnungsgemäß bedienen
  • 14% können nicht mehr alle eingehenden Rechnungen bezahlen
  • 75% der Bevölkerung kaufen zurzeit verstärkt günstige Lebensmittel
  • 19% müssen sich auf den Kauf lebensnotwendiger Güter beschränken
  • 52% berichten von einer Verschlechterung ihrer Lebensqualität im Vergleich zu jener vor der Teuerungswelle, nur 7% von einer Verbesserung.

In folgenden Bereichen haben die Österreicher die größten Einsparungen geplant:

  • Restaurantbesuche/Gastronomie (53%)
  • Nachtleben/Clubs (42%)
  • Bekleidung (41%)
  • Kino/Theater (40%)
  • Möbel/Deko (34%)

„Mehr als 80% der Bevölkerung bereitet die starke Teuerung in fast allen Lebensbereichen große Sorgen. Ein Fünftel der Menschen muss sich finanziell so stark einschränken, dass sie sich nur noch lebensnotwendige Güter leisten können. Das bekommen insbesondere der Non-Food Handel und die Gastronomie zu spüren, deren Umsätze einbrechen“, so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.

Auf folgende Produktkäufe haben die heimischen Kunden im letzten Monat aufgrund des Kaufkraftrückgangs bewusst verzichtet:

  • Luxusprodukte generell (50%)
  • Kleidung (38%)
  • Möbel/Deko (36%)
  • Uhren/Schmuck (35%)
  • Elektrogeräte (32%)

Insolvenzrisiko bei Unternehmen verdoppelt. „Reformagenda“ unerlässlich.

Die jüngste Konsumentenbefragung des Handelsverbandes bestätige die kritische Situation im Handel, auf welche die Branche seit Monaten hinweise, wie Rainer Will sagt. „Die Verdoppelung der Insolvenzen ist ein Resultat dieser Effekte, die von den explodierenden Energiepreisen angetrieben werden. Es besteht vor allem angesichts der Energiekrise unmittelbarer Handlungsbedarf, ansonsten werden bis zu 6.000 Handelsbetriebe ihre Geschäftstätigkeit mit Jahresende einstellen müssen. Um diesen wirtschaftlichen Flächenbrand zu verhindern, braucht es dringend eine ‚Reformagenda‘ mit einem ganzen Set an kurzfristigen wie langfristig wirksamen Maßnahmen – allen voran die Einführung eines unkomplizierten, unbürokratischen Energiepreisdeckels für alle Händler.“

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden