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Mittwoch, 24. April 2024
Hintergrund-Kommentar E&W 9/2022

Corona – ein Lercherlschas!?

Wolfgang Schalko | 11.09.2022 | | 3  
Rückblickend wird deutlich, was vielen nicht bewusst gewesen sein dürfte: Bis zum Ausbruch der Covid-Pandemie vor rund zweieinhalb Jahren haben wir sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich im „Schlaraffenland” gelebt: Im Grunde hat alles funktioniert, die Welt war weitestgehend das, was man gemeinhin als „heil“ bezeichnet. Die Sorgen und Nöte von heute schienen undenkbar.

Corona bedeutete einen tiefen Einschnitt in diesen „Trott”, der aus Sicht der breiten Masse gerne ewig so weitergehen hätte können. Neben den gesundheitlichen Risiken waren es insbesondere die wirtschaftlichen Folgen, die für Unsicherheit sorgten. Der damalige Finanzminister Gernot Blümel versprach zur allgemeinen Beruhigung breit angelegte Hilfs- und Förderpakete, der Sager „Koste es, was es wolle” ist legendär. Dass es sich dabei um populistischen Unsinn handelt dürfte mittlerweile ebenso unbestritten sein wie der Umstand, dass auch das Gießkannenprinzip so manches Pflänzchen im Trockenen lässt, während es andere regelrecht zu ersäufen droht.

Wie schnell und grundlegend sich Dinge ändern können, wissen wir spätestens seit dem heurigen Februar, als Wladimir Putin die russischen Truppen in der Ukraine einmarschieren ließ – und dem durch Corona ohnehin in gehörige Schieflage geratenen Weltwirtschafts- und -handelssystem weiter zusetzte. Zuvor war das Thema Inflation – nicht nur wegen Corona – bestenfalls eine Randerscheinung, die Versorgungssicherheit im Bereich Energie hätte kaum einer infrage gestellt. Stiegen viele Menschen während der Covid-Pandemie (die, nur so am Rande bemerkt, ja keineswegs vorbei ist) auf die Barrikaden, weil sie sich in ihren persönlichen Freiheitsrechten eingeschränkt bzw. bevormundet fühlten, so tun sie es jetzt, weil sie von existenziellen Ängsten geplagt werden. Auch den Elektrohandel bringen diese Entwicklungen in die Bredouille: Während auf der einen Seite die Kosten für Energie, Miete, etc. ebenso steigen wie die Einkaufspreise in vielen Segmenten (Kosten, die sich allesamt nicht 1:1 an die Konsumenten weitergeben lassen), sinkt inflationsbedingt die Kaufkraft der Bevölkerung und auf aufgrund der unsicheren Zukunftsaussichten auch die Konsumlaune. Die Unternehmen sitzen in der Kostenfalle.

Einmal mehr ist also das Krisenmanagement der Politik gefragt – entsprechende Vorschläge zur Entschärfung der Situation liegen mittlerweile zur Genüge auf dem Tisch. Was mich an all den momentanen Vorgängen so bedenklich stimmt, ist der kommunikative Aspekt: Noch immer erwecken politische Entscheidungsträger und auch diverse Interessenvertretungen gerne den Eindruck, man müsste nur an den richtigen Schrauben drehen und ein bisschen umverteilen, dann würden „wir“ (ein Begriff, der selten so bedeutungsschwanger war wie dieser Tage) schon unbeschadet aus der ganzen Sache herauskommen. Aber genau das kann und wird uns nicht gelingen – daher muss diese Wahrheit auch kommuniziert werden, offen und mit einer möglichst präzisen Abschätzung der Folgen. Das ist dem mündigen Bürger zumutbar und – bei aller Jammerei und gewissen Abstrichen beim Lebensstandard – für die Menschen in einem der reichsten Länder der Welt auch verschmerzbar.

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Kommentare (3)

  1. ich hätte „Putin“ im Artikel nicht erwähnt, weil das kommt so rüber, als wäre er der Sündenbock, sollte man „von weiter oben“ betrachten und dann kommt von vielleicht drauf, daß WIR und die SCHEISS AMIS (nicht die einfachen Leute, sondern das politische System) und die NATO an der Misere Schuld haben – wir hätten Gas, Energie, Strom, Erdöl … vom RUSSEN in Überfluss – und abgesehen davon, wer arbeitet und fleißig ist, darf auch WOHLSTAND haben und den genießen – das politische System liegt bei beiden Seiten (EuropaHÖRIGES Amerika, wie der 53.Bundesstaat) arg im Argen! Nur würde diese Achse D-A-(CH)-(und vielleicht noch etwas Frankreich und Südtirol) und Rußland zusammenarbeiten, dann wären die Amis in der Steinzeit (weil weiter voran sind sie ja e technologisch noch nicht), und die Chinesen würden ihre Füße still halten (dürfen), weil da ist auch nur MASSE da, aber kein Geist!

    7
    1. Kann man den Troll bitte löschen? Es gibt genügend Fakten im Internet die diesen noch dazu mit Wörtern aus der Fäkalsprache versetzen Propaganda Unsinn widerlegen.

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