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Donnerstag, 25. April 2024
Gemeinsam Energie sparen, ohne dass das Kundenerlebnis darunter leidet

Händler und Shopping-Center vereinbaren bundesweite Energiesparkooperation

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 21.09.2022 | |  
Die explodierenden Energiepreise stellen eine der größten Herausforderungen nicht nur für die österreichische Bevölkerung dar, sondern auch für alle Unternehmen des Landes. Die Interessensvertretungen der heimischen Shopping-Center und Händler haben daher eine bundesweite Kooperation geschlossen, um gemeinsam Energie zu sparen, ohne dass das Kundenerlebnis darunter leiden soll.

„Unsere Branche hat die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie noch lange nicht verdaut, jetzt kämpfen wir mit einer Verteuerung der Stromkosten von durchschnittlich 219%. Die steigenden Energiepreise gefährden den Wirtschaftsstandort Österreich und 600.000 Arbeitsplätze allein im Handel. Energiesparen wird damit zum Gebot der Stunde. Daher setzen wir gemeinsam mit den heimischen Einkaufszentren umfassende Schritte, um möglichst viel Strom einzusparen“, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Der vom Handelsverband (HV) im Schulterschluss mit dem Austrian Council of Shopping Places (ACSP) ausgearbeitete Pakt umfasst umfangreiche Empfehlungen an die Mitgliedsunternehmen für Energie-Sparmaßnahmen in den vier Bereichen 

Beleuchtung (u.a. flächendeckende Umstellung auf LED; verstärkter Einsatz von Bewegungsmeldern; Reduzierung der Beleuchtungsintensität),

Klimatisierung (u.a. Senkung der Raumtemperaturen; Optimierung der Kühltemperaturen),

Belüftung (u.a. Intervall-Schaltung statt Dauerlauf; Herunterfahren der Belüftungsanlagen außerhalb der Öffnungszeiten) und

Elektrogeräte (u.a. Einsatz von Zeitschaltuhren; breitflächige Umstellung auf Energieklasse A). Zudem soll ein noch stärkerer Fokus auf Schulungen der Mitarbeiter gelegt werden.

Christoph Andexlinger, Obmann des ACSP, sagt: „Die heimischen Betreiber von Handelsimmobilien und die Händler, Gastronomen und Dienstleistungsbetriebe, die an diesen Handelsstandorten ihre Geschäfte führen, leisten durch ständige Modernisierungen schon seit längerem einen wertvollen Beitrag zur Optimierung des Energieverbrauchs. Damit nehmen sowohl Bestandsnehmer als auch Bestandsgeber ihre gesellschaftliche Verantwortung und Vorbildwirkung jedenfalls umfangreich wahr. Gleichzeitig sind jedoch in Anbetracht der explodierenden Energiepreise rasche und unkomplizierte Maßnahmen erforderlich, die die Aufrechterhaltung des Betriebs im Handel – und mit ihm in den Handelsimmobilien – ermöglichen; hier ist wahrlich Gefahr in Verzug!“

„Mehrheit der Händler erhalten keinen Energiekostenzuschuss“

Wie der Handelsverband vor kurzem meinte, werde in Sachen Energiekostenzuschuss „ein Großteil der österreichischen Handelsbetriebe durch die Finger schauen“, sollte an den bisherigen Eckpunkten festgehalten werden (elektro.at berichtete).

Der Handelsverband appelliert deshalb an die Bundesregierung, von den beihilferechtlichen Möglichkeiten, die die EU eröffnet, auch im Vollumfang Gebrauch zu machen. „Die Aussagen, dass der ‚EU-Beihilferahmen nicht mehr hergibt‘ lassen wir nicht gelten. Im EU-Beihilferahmen ist sehr wohl eine Unterstützung für alle Unternehmen, die mit einem außergewöhnlichen, starken Anstieg der Erdgas- und Strompreise kämpfen, vorgesehen“, so Will, laut dem der EU-Beihilferahmen unbedingt auch auf 2023 ausgeweitet werden müsse, um die betroffenen Händler in der Krise zu unterstützen.

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