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Samstag, 20. April 2024
Unternehmen hinter Greenrock-Produkten wird geschlossen

Insolvenz: Aus für Salzwasserspeicher-Hersteller Bluesky Energy

Energiezukunft | Wolfgang Schalko | 27.09.2022 | | 22  Unternehmen, Wissen
Ein Bild aus besseren Tagen: Hansjörg Weisskopf (Gründer & Gesellschafter), Helmut Mayer und Thomas Krausse (beide Geschäftsführer) sowie Horst Wolf (Gesellschafter) bei der Ankündigung der Standortverlagerung nach Oberösterreich im Jahr 2020 (v.l.n.r.). Ein Bild aus besseren Tagen: Hansjörg Weisskopf (Gründer & Gesellschafter), Helmut Mayer und Thomas Krausse (beide Geschäftsführer) sowie Horst Wolf (Gesellschafter) bei der Ankündigung der Standortverlagerung nach Oberösterreich im Jahr 2020 (v.l.n.r.). (© BlueSky Energy) Die Pläne der 2013 gegründeten BlueSky Energy GmbH waren groß: Man wollte den Energiespeicher-Sektor mit umweltfreundlichen, nicht brennbaren Batterien auf Salzwasser-Basis revolutionieren und hat für die Produkte der Marke Greenrock im Jahr 2020 am Standort Frankenburg (OÖ) den Grundstein für die Fertigung „Made in Austria” gelegt. Nach massiven (Liefer-)Problemen infolge der Covid-Pandemie musste – trotz einer siebenstelligen Finanzierungsrunde – nun ein Insolvenzantrag am Landesgericht Wels eingebracht werden.

Erst vor zwei Jahren investierte BlueSky Energy – Spezialist für Stromspeicherlösungen auf Salzwasserbasis – insgesamt 5 Millionen Euro in die Expansion des Unternehmens und um die komplette Zellenfertigung von Asien nach Frankenburg zurück zu holen. Ab Herbst 2020 sollten Zellen für bis zu 30.000 Batterien jährlich gefertigt werden und 80 neue Arbeitsplätze in den Bereichen Elektrotechnik und Montage in der Region entstehen. Zur Finanzierung der Wachstumsschritte begab das Unternehmen 1.500 Genussrechte mit einer Nominale von jeweils 1.000 Euro. Zur Frage, was im Falle einer Insolvenz mit diesen Genussrechten passiert, findet sich folgender bemerkenswerte Hinweis auf der Website des Unternehmens: „Die BlueSky Energy GmbH ist nicht insolvenzgefährdet. Das Unternehmen wurde 2014 gegründet und ist jedes Jahr gewachsen. Wir sind ein stabiles und erfolgreiches Unternehmen, welches von den Eigentümern mit einem guten Eigenkapitalpolster ausgestattet wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen in der Branche erzielen wir durch kontrolliertes Wachstum ein positives Jahresergebnis.”

Die Produkte wurden unter der Marke Greenrock in über 20 Länder exportiert. Allerdings wies der Jahresabschluss 2020 einen Verlust von rund 2,1 Mio. Euro aus. Covid-bedingte Verzögerungen beim Bau der Fertigungsanlage sowie massive Teuerungen und Lieferverzögerungen brachten das Unternehmen schlussendlich in eine Schieflage, an der selbst zuletzt getroffene drastische Einsparungsmaßnahmen sowie eine Reduktion der Mitarbeiterzahl nichts mehr ändern konnte. Rund 20 Mitarbeiter sollen zuletzt noch im Unternehmen beschäftigt gewesen sein. Laut KSV1870 stehen Aktiva von rund 760.000 Euro Passiva von etwa 13,3 Mio. Euro gegenüber. Etwa 500 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen.

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Kommentare (22)

  1. … und es bleibt dabei, dass auch niemand eingesprungen ist?
    Der Salzwasserspeicher ist ein aus meiner Sicht idealer Speicher, der unbedingt gebaut werden sollte

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  2. Wenn man schon in der Politik überlegt wie man umweltfreundlich Energie speichert und erzeugt und dann keine Lösung für solche innovative Techniken anbietet zeigt wohl die wirkliche Problematik.

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  3. Ich bin auch um meine Investionen umgefallen. Da wird auch nichts zurückkommen. Kenne ich von einem anderen Fall, wo ich Mitarbeiter war.
    Ja, die Lügner und Lautschreier gewinnen (fast) immer –> siehe auch TESLA.

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  4. Habe ebenfalls einen Genussschein, besteht denn wenigstens die Möglichkeit, ein Verlustzuweisung oder dergleichen zu erhalten und wenn ja, von wem bekomme ich die?
    Ist der Insovenzverwalter bekannt?

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  5. Ich bin auch Investor und habe gehört, dass man seine Forderungen irgendwo schriftlich anmelden muss, und dass bis zum 1.12.2022. Da unsere Anlage schon seit ein paar Monaten nicht mehr funktionierte und wir bezüglich einer Reparatur zeitlich vertröstet wurden habe ich erst vor kurzem von der Insolvenz erfahren (tja, man sollte sich wohl immer mal wieder informieren)
    Kann mir jemand weiterhelfen wo ich meine Forderungen schriftlich anmelden kann / muss?

    1. Hallo Frau Marx, bin auch Genusschein-Geschädigter, habe das aber verpasst , den Schaden bis zum 1. Dez beim Amtsgericht in Wels einzureichen. Verpasst auch , weil sowieso nichts herauskommen wird. Ich fand die Idee und Technik toll und vielversprechend, wollte auch schon solche Anlagen bei meinen Solarprojekten einbauen. Frage: Haben Sie Ansprüche angemeldet und gab es irgendeine Reaktion darauf ?
      Vielen Dank
      A. Hagen

  6. War von der Batterie auch überzeugt. Hab auch Genußscheine gezeichnet. Bei der Auszahlung des „ersten Genusses“ hat es schon gehappert. Erst durch Nachfrage wurden mir € 100,– zugesagt. Angeblich hat ein Invester Geld zugeschossen und es wurden 2 % Bezug beschlossen. Trotz zig Mails mit Nachfrage des Überweisungstermines (hat sich über 3 Monate gezogen) war keine Antwort erfolgt. Auch bei telefonischen Anrufen hat niemand abgehoben.
    Laut KSV wird für Genußscheinbesitzer nichts herauskommen. Wir würden schriftlich verständigt, wenn für den 3. Rang noch ein Vermögen vorhanden wäre. Zuständig ist das Bezirksgericht Wels. Anmeldefrist ist 1.12.22
    Bin neugierig, ob sich jetzt noch wer via Mail meldet. Meine EMS-Anzeige zeigt ERROR Meldungen – und Aufgrund eines Mails von Blue Sky – bezüglich Schadensfällen und Vorsrge zu treffen – hat sich noch niemand rückgemeldet was da gemeint ist.
    Schaut so aus, als ob die angeblichen € 3,1 Mio Forderungen aufgrund von Schadensfällen der tatsächliche Grund für die Konkursanmeldung wäre.

  7. Bin ebenfalls mit Genussschein betroffen, habe das jetzt erst durch Zufall erfahren (komme aus Dtl, hier war BlueSky unbekannt und die *.at News habe ich nicht abonniert)
    Bin auf den Alpenländischen Kreditoren Verband gestoßen: www. akv.at
    Die wollen die Vertretung übernehmen, natürlich gegen Geld (moderat) Kennt die jemand, ist sonst jemand hier noch aktiv?

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  8. Leid tut es mir um die Technik, wäre eine tolle Alternative zu Lithium gewesen – wenn es funktioniert hätte.
    Was im Artikel nicht erwähnt wurde, es gab in den letzten Monaten massive Probleme mit kaputten Batteriesätzen. Das Batteriemanagement war angeblich die Ursache – hat mir ein Elektriker erzählt, er tauschte einige der kaputten Salzwasserbatterien gegen Lithium, so lange in Garantie durch den Hersteller bis dort das Geld ausging.

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  9. Anteilseigner bin ich auch (gewesen) wenn es um Sammelklage geht bin ich dabei, sehe aber hier mit einem Nachrangdarlehen bei dieser Bilanz so gut wie keine Hoffnung! Ich war voll überzeugt und habe auch einige Bekannte davon begeistern können … und nu alles die Donau runter….

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  10. Ein sensationelles Produkt!
    Sowas wird bekämpft von den anderen Firmen die giftiges zum Verkauf haben!
    Irro Hans,
    Ps.Ich hätte sofort unsere Schule damit versorgen wollen!

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  11. Ich bin fassungslos, wie offensichtlich man lügen darf, ohne persönlich belangt zu werden. Als Zeichner von Genussscheinen würde ich mich jeder Form von Klage anschließen.

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  12. Aktiva von rund 760.000 Euro Passiva von etwa 13,3 Mio. Euro gegenüber.

    Das so etwas überhaupt möglich ist, versagen da alle Kontrollmechanismen.

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