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Donnerstag, 18. April 2024
Ausbau Erneuerbare Energien

EEÖ sieht Aufholbedarf bei den Bundesländern

Photovoltaik Energiezukunft | Julia Jamy | 14.10.2022 | |  
Die Ziele der Bundesländer beim Ökostrom seien zu niedrig angesetzt, kritisiert der Dachverband der Erneuerbaren Energie Österreich. Die Ziele der Bundesländer beim Ökostrom seien zu niedrig angesetzt, kritisiert der Dachverband der Erneuerbaren Energie Österreich. Österreichweit sollen 100 Prozent des Stromverbrauchs bis zum Jahr 2030 aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Dieses Vorhaben droht laut dem Dachverband der Erneuerbaren Energie Österreich (EEÖ) an den Bundesländern zu scheitern. Denn die Zielsetzungen der Bundesländer liege weit unter den für Österreich notwendigen Zielen und auch weit unter dem technisch realisierbaren Potenzial.

Damit das nationale Ziel erreicht wird, benötigt Österreich laut EEÖ im Vergleich zum Stand von 2018 einen Ausbau der Photovoltaik um 11 TWh/a, der Windkraft um 10 TWh/a, der Wasserkraft um 5 TWh/a und der Biomasse um 1 TWh/a. Die aktuellen Länderziele sehen allerdings nur einen Ausbau von insgesamt 2,8 TWh/a Photovoltaik, 5 TWh/a Windkraft und 2,8 TWh/a Wasserkraft vor. Damit fehlen insgesamt 16,4 TWh/a an Ökostrom in den Zielen der Bundesländer, so der EEÖ.

Ausbaufähig

Wasserkraft sei in Österreich schon gut ausgebaut. Im Westen (Salzburg, Tirol, Vorarlberg) gäbe es mit insgesamt 8,4 TWh/a aber ein „signifikantes technisch-wirtschaftliches Potenzial“. Davon sollten bis 2030 mindestens 3,5 TWh/a realisiert werden. Für Photovoltaik gäbe es in jedem Bundesland noch „großes Ausbaupotenzial“. Der aktuelle Bestand von 2,8 TWh/a (2021) würde nur etwa 3,8 % des Gesamtstromverbrauches decken. Durch den Ausbau in den Bundesländern bis 2030 müsste der Bestand fast verdreifacht werden.

Auch die Windkraft habe großes Ausbaupotenzial. Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten könnten laut EEÖ bis 2030 insgesamt 9,3 TWh/a an Stromproduktion aus Windkraftwerken realisieren, in Tirol, Salzburg und Vorarlberg müssten überhaupt die ersten Windkraftwerke errichtet werden. Einzelne Bundesländer wie Burgenland oder Niederösterreich können ihren Strombedarf zwar bereits durch Erneuerbare decken, dennoch sei auch dort der weitere Ausbau notwendig. Denn andere Bundesländer wie Oberösterreich mit dem Standort der energieintensiven VOEST oder Wien mit wenig Flächenpotenzial werden auf Stromlieferungen aus anderen Bundesländern angewiesen bleiben.

„Die 100% erneuerbarer Strom bis 2030 sind ein Ziel für Gesamtösterreich. Es ist Aufgabe der Bundesländer, dieses Ziel in gemeinsamer Anstrengung zu erreichen“, sagt der EEÖ.

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