Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Donnerstag, 25. April 2024
Hot!GPA bereitet Streik am 2. und 3. Dezember vor

Bundessparte Handel: KV-Verhandlungen werden am Dienstag fortgesetzt

Die Branche | Dominik Schebach | 28.11.2022 | |  
Am Dienstag sollen sich die KV-Verhandler der Arbeitgeber-Seite und der Gewerkschaft GPA nochmals treffen Am Dienstag sollen sich die KV-Verhandler der Arbeitgeber-Seite und der Gewerkschaft GPA nochmals treffen (© S. Hofschlaeger / pixelio.de) Das Weihnachtsgeschäft ist noch nicht richtig angelaufen, schon droht ein Ausfall. Nach der Unterbrechung der KV-Verhandlungen hat der ÖGB der Gewerkschaft GPA die „Streikfreigabe“ erteilt. Bei der Bundessparte Handel ist man über die scharfen Töne seitens der Arbeitnehmervertreter dagegen recht verwundert, schließlich hätte man eine weitere Verhandlungsrunde für morgen Dienstag fixiert.

Die KV-Verhandlungen für die Angestellten im Handel stehen auf Messers Schneide. Sonntagvormittag hat der ÖGB der Gewerkschaft GPA die Streikfreigabe für den Handel erteilt. Nach dem Abbruch der KV-Verhandlungen für die rund 430.000 Angestellten und Lehrlinge am 22. November, wollen sie offensichtlich den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen und am 2. und 3. Dezember streiken.

Derzeit liegt das Angebot der Arbeitgeberseite bei einer Erhöhung von 4% und einer Einmalzahlung in der Höhe von rund 3%. „Ein solches Angebot ist für die Handelsangestellten angesichts der momentanen Teuerung nicht annehmbar“, sagt die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA Helga Fichtinger. Nach Ansicht der Gewerkschaft sei das Angebot der Arbeitgeber eine „Mogelpackung“. Die Vertreter der Arbeitnehmer bestehen auf einer dauerwirksamen Lohnerhöhung – die Forderung der GPA liegt nun bei 8,5% mit einem Mindestbetrag in Höhe von 200 Euro, was für niedrigere Gehaltsgruppen ein deutlich höheres Gehaltsplus in der Höhe von 11% bedeuten würde.

Mehr als erstaunt

Mehr als erstaunt über die Aussage der Gewerkschaft, dass es keinen weiteren Gesprächstermin der Sozialpartner zu den KV-Verhandlungen gäbe, zeigte sich Sonntagnachmittag Handelsobmann Rainer Trefelik: „Wir haben gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung einen Verhandlungstermin für kommenden Dienstag fixiert. Nur die genaue Uhrzeit wollten wir gemeinsam morgen Montag vereinbaren. Hier jetzt über die Medien – mitten in der Verhandlungsphase – das Gegenteil zu behaupten, spricht nicht für konstruktives, verantwortungsvolles Vorgehen und ist unverständlich und irritierend.“

Aus seiner Sicht sei die Haltung der Gewerkschaft auch deswegen unverständlich, da mit dem Angebot der Arbeitgeber zahlreiche Handelsmitarbeiter noch dieses Jahr von der Prämie profitieren könnten. „Seit der letzten Verhandlungsrunde hat sich die Anzahl jener Arbeitgeber-Betriebe, die sich bereits erklärt haben, die Teuerungsprämie bereits zur Gänze im heurigen Jahr auszubezahlen, beträchtlich erhöht. Damit könnten mindestens 165.000 Mitarbeiter im Handel noch heuer von der Sofortprämie profitieren“, so Trefelik. Er appellierte deswegen in Richtung der Gewerkschaft, ernsthaft zu verhandeln, wie es einem guten, sozialpartnerschaftlichen Stil entspricht, statt die Eskalation zu suchen und Streiks vorbereiten.

Angesichts der aufgeheizten Stimmung erscheint es allerdings unwahrscheinlich, dass die Gewerkschaft von ihrer Position einer dauerwirksamen Lohnerhöhung im Ausmaß der diesjährigen Inflationsrate viel abrücken werden.

 

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden