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Dienstag, 23. April 2024
„Ein Zeichen der Dankbarkeit an die Beschäftigten“

Handelsverband nimmt 7%-Einigung zur Kenntnis

Die Branche | Stefanie Bruckbauer | 30.11.2022 | |  
Die KV-Verhandlungen sind beendet, man hat sich geeinigt. Der Handelsverband nimmt die 7%-Einigung der Sozialpartner zur Kenntnis, hält allerdings fest, dass sich die Tarifanpassung nun auf „der absoluten Oberkante“ bewegt, was auch viele Händler überfordern würde.

Der österreichische Handel kämpft zurzeit mit multiplen Krisen (Inflation, Energiepreise, Lieferverzögerungen). Der Handelsverband habe daher bereits im Vorfeld der heute beendeten Kollektivvertragsverhandlungen drauf hingewiesen, dass es heuer „umverträgliche Gehaltsanpassungen mit Augenmaß“ geben müsse. Mit +7% bewege sich die fixierte Tarifanpassung nun auf der „absoluten Oberkante“, was auch viele Händler überfordere.

Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will sagt in einer ersten Stellungnahme: „Trotz der schwierigen Ausgangslage und der gravierenden wirtschaftlichen Auswirkungen von Teuerung und Energiekrise geben die heimischen Händler ihren Beschäftigten mit der heutigen KV-Einigung (elektro.at berichtete) Halt und Planungssicherheit. Der großzügige 7-Prozent-Abschluss wird die Inflation mehr als ausgleichen, wenngleich jeder Euro mehr bei den Personalkosten den Handelsbetrieben in der Substanz fehlen wird. Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen nun geeint um den Erhalt der Arbeitsplätze im österreichischen Handel kämpfen. Die deutliche Erhöhung des Mindestgehalts auf 1.945 Euro macht die Attraktivität der Branche auch in Zahlen deutlich. Generell ist diese Tariferhöhung ein Zeichen der Dankbarkeit an die Beschäftigten, die in den letzten drei Pandemie-Jahren Außergewöhnliches geleistet haben“, so Will.

KV-Erhöhung über der rollierenden Inflation von 6,9%

Die fixierte Erhöhung bewege sich über der vorab von beiden Seiten außer Streit gestellten Teuerungsrate von 6,9% (von Oktober 2021 bis September 2022) und stelle gerade in diesen Krisenzeiten für viele Händler eine massive Herausforderung dar. Der Handelsverband habe immer betont, dass es einen „Schulterschluss zur Sicherung des ‚Arbeitsplatzes Österreich‘“ brauche und daher auch im Sinne der Arbeitnehmervertreter die oberste Prämisse gelten müsse, so viele Beschäftigte wie möglich im Handel zu halten.

Positiv ist laut Will, dass die kolportierten Streiks am zweiten Adventsamstag abgewendet werden konnten. „Diese wären eine Lose-Lose-Situation für alle Beteiligten gewesen“, so Will, der den Verhandlungsteams im Namen des Handelsverbandes für ihren Einsatz dankt. Der abgeschlossene Kollektivvertrag im österreichischen Handel gilt für rund 415.000 Handelsangestellte und 15.000 Lehrlinge.

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