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Samstag, 20. April 2024
Kommentar E&W Dezemberausgabe

Resignation ist keine Option

Über den Rand | Stefanie Bruckbauer | 11.12.2022 | Bilder | |  Meinung
Die letzte E&W-Ausgabe eines Jahres ist immer eine gute Gelegenheit, die vergangenen zwölf Monate Revue passieren zu lassen. Vor einem Jahr hat keiner geahnt, was da noch alles auf uns zukommen würde ...

Vor einem Jahr hat keiner geahnt, was da noch alles auf uns zukommen würde. Wir steckten noch mittendrin, in der seit bereits eineindreiviertel Jahren dauernden Pandemie und waren schwer damit beschäftigt, endlich aus dem Schlamassel rauszukommen.

Vor ziemlich genau einem Jahr steckten wir noch mittendrin in der vierten Welle. Das kleine Land Österreich verzeichnete teilweise eine der höchsten 7-Tages-Inzidenzen weltweit (!). Die Impfbereitschaft war hoch, aber nicht hoch genug. Ein Lockdown für Ungeimpfte sowie eine in Aussicht gestellte generelle Impfpflicht waren die Konsequenz. In den Städten gingen die Leute regelmäßig auf die Straße (in Wien bis zu 40.000! ) und demonstrierten gegen die Maßnahmen, denn man fühlte sich seiner Freiheits- und Menschenrechte beraubt. Einige ganz g‘scheite Impfskeptiker pumpten sich währenddessen mit einem Pferdeentwurmungsmittel zu, die Kluft zwischen geimpft und ungeimpft wurde immer größer und die Politik versank indes im Korruptionssumpf. Erstaunlich wie weit weg das alles aus heutiger Sicht scheint. Dabei ist es gerade mal ein Jahr her …

Im Frühjahr dann schien es, als würden wir die Pandemie in den Griff bekommen. Es war keine Rede mehr von eskalierenden Infektionszahlen, von Lockdowns und anderen Restriktionen. Die Reisefreiheit und der Fall aller Maßnahmen wurden in Aussicht gestellt, wir setzten zum Aufatmen an, die Normalität schien zum Greifen nah und plötzlich, am 24. Februar (fast exakt zwei Jahre nach Pandemieausbruch in Österreich am 25. Februar 2020), begann der geisteskranke Russe zu schießen … und der nächste Wahnsinn nahm seinen Lauf.

Die Probleme, die Corona verursachte, nämlich Produktionsausfälle, unterbrochene Lieferketten, etc. haben sich großteils normalisiert. Die Ware fließt wieder relativ stabil. Doch nun galoppieren die Preise davon – für Material und für Energie. Es gibt keinen Hersteller, der die Preise nicht außertourlich anheben musste unterm Jahr und es werden weitere Steigerungen folgen. Das Problem ist: Die Leute können sich immer weniger leisten, werden immer vorsichtiger und zurückhaltender mit ihren Ausgaben. Und keiner kann sagen, wie weit die Teuerung noch fortschreiten und welche Konsequenzen das nach sich ziehen wird.

Wenn wir eines gelernt haben in den vergangenen knapp drei Jahren, dann, dass es immer noch dicker kommen kann. Und so können wir eigentlich nichts anderes tun, als zu hoffen, dass der ganze Wahnsinn wirklich bald irgendwann aufhört. Die Hersteller, mit denen ich in der E&W Dezemberausgabe gesprochen habe, geben sich auf jeden Fall optimistisch. Was sollen sie auch anderes tun? Was bleibt ihnen anderes übrig? Resignation ist keine Option lautet das Motto und das rate ich auch Ihnen. Denn Resignation macht kraftlos und einsam, sie ist der Abschied von der Lebendigkeit – und das will keiner.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen wunderschöne Weihnachten. Und uns allen wünsche ich, dass schon bald wieder ganz normale, ruhige Zeiten kommen, ohne Krieg, Krankheit, Korruption, Missgunst, Maßlosigkeit und ohne Angst vor der Zukunft haben zu müssen.

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